Langzeiteffekte zwischen intrakoronarer und intravenöser Bolusgabe von Abciximab bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkt

Erstveröffentlichung
2018-07-19Authors
Milz, Tobias
Referee
Imhof, ArminWagner, Katja
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IIAbstract
In der „Abciximab Intracoronary versus intravenously Drug Application in ST- Elevation Myocardial Infarction“ (AIDA STEMI) Hauptstudie mit 2065 eingeschlossenen Patienten konnte 90 Tage nach Infarkt eine Reduktion neu aufgetretener Herzinsuffizienz in der intrakoronaren Abciximabgruppe aufgezeigt werden.
Ziel der vorliegenden Magnetresonanztomographie (MRT) Substudie war es einen möglichen Benefit des intrakoronaren Abciximabbolus gegenüber der standardisierten peripher-venösen Bolusapplikation im Hinblick auf die Langzeitprognose anhand von MRT-Parametern zu untersuchen.
Für die AIDA STEMI MRT Substudie wurden 117 Patienten in zwei Gruppen randomisiert. Zusätzlich zum regulären Studienprotokoll der AIDA STEMI Hauptstudie wurde eine MRT Untersuchung initial nach Myokardinfarkt sowie nach 6 Monaten durchgeführt, um anhand von Veränderungen der Infarktnarbe und der Ejektionsfraktion (EF) Unterschiede bezüglich des klinischen Outcomes in den beiden Randomisationsarmen zu untersuchen.
Die kardiale Bildgebung wies in beiden Randomisationsarmen der MRT Substudie keine signifikanten Unterschiede auf. Auch im Hinblick auf „Major Adverse Cardiac Events“ (MACE) innerhalb von 12 Monaten nach Myokardinfarkt zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Bei der Analyse von Hoch-Risiko-Patientengruppen konnten bei Patienten mit Diabetes mellitus signifikante Unterschiede in Bezug auf die EF initial (p=0,038) als auch nach 6 Monaten (p=0,037) gemessen werden. Hinsichtlich einer Verbesserung der EF bei Hoch-Risiko-Patienten nach 6 Monaten ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen intrakoronarer und intravenöser Abxicimabgabe.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in der vorliegenden Magnetresonanztomographie-Substudie ein intrakoronarer Abciximabbolus gegenüber der standardisierten peripher-venösen Bolusapplikation zu keiner signifikanten klinischen Verbesserung der Langzeitprognose führte.
Ein limitierender Faktor der AIDA STEMI Studie ist die geringe Zahl an Hochrisikopatienten, welche in die Studie eingeschlossen wurden und folglich nur eine begrenzte Aussagekraft bezüglich Unterschiede der beiden Applikationsverfahren in dieser Patientenpopulation zulassen. Daher sollten sich zukünftige Studien vor allem auf Hochrisikopatienten konzentrieren.
Eine Alternative zum intrakoronaren Bolus bietet die direkte Abciximabapplikation in das betroffene Koronargefäß mit speziellen Kathetersystemen, wie dem Clear Way Perfusionskatheter. In kleineren Studien konnten geringe Vorteile gegenüber der intrakoronaren Bolusgabe demonstriert werden.
Trotz potenziell positiver Effekte, werden weitaus größere Studien benötigt, um die Auswirkungen der intraläsionalen Applikationsroute auf klinische Endpunkte zu untersuchen.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Herzinfarkt | Abciximab | Kernspintomografie | Perkutane transluminale koronare Angioplastie[MeSH]: Transmyocardial laser revascularization | ST elevation myocardial infarction | Magnetic resonance angiography | Angioplasty, balloon, laser-assisted
[Free subject headings]: Abciximab | ST-Hebungsinfarkt | CMR
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8311
Milz, Tobias (2018): Langzeiteffekte zwischen intrakoronarer und intravenöser Bolusgabe von Abciximab bei Patienten mit ST-Hebungsinfarkt. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8311
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