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Item Prognostische Relevanz von Polypharmazie nach radikaler Zystektomie in einer geriatrischen Kohorte(Universität Ulm, 2025-01-17) Rudolph, Julia Alexandra; Bolenz, Christian; Müller, MartinPolypharmazie erhöht das Risiko von Arzneimittelinteraktionen und Medikationsfehlern. In dieser Studie wurde die Prävalenz von potentiell ungeeigneten Medikamenten (PIMs) bestimmt und der Zusammenhang mit der perioperativen Morbidität und Überleben bei älteren Patienten mit muskelinvasivem Urothelkarzinom untersucht, die sich einer radikalen Zystektomie (rCx) unterzogen. Hierzu wurden die Patienten, welche von 2009 bis 2018 im Universitätsklinikum Ulm eine radikale Zystektomie aufgrund eines Blasenkarzinoms erhalten hatten und zu diesem Zeitpunkt 65 Jahre oder älter waren, eingeschlossen. Es wurden allgemeine Charakteristika, sowie die Dauermedikation zum Zeitpunkt der Operation erfasst. Außerdem wurde das Ableben der Patienten und dessen Zeitpunkt dokumentiert. Diese Daten wurden statistisch ausgewertet, wobei vor allem Wert auf die Bewertung der Medikation, mit Hilfe des Fit for the aged (FORTA) Scores, des Anticholinergic burden (ACB) Scores, der potentiell ungeeigneten Medikamente nach Priscus und der mediQ- und Medscape-Interaktionsrechner gelegt wurde. Diese wurden im Zusammenhang mit dem Auftreten von postoperativen Komplikationen, postoperativen Verwirrtheitszuständen, der Krankenhausaufenthaltsdauer und dem Gesamtüberleben untersucht. Hierbei wurde der Chi-Quadrat-Test nach Pearson, der Kruskal-Wallis- beziehungsweise Mann-Whitney-U-Test verwendet, sowie die Kaplan-Meyer-Methode und eine schrittweise Cox´sche Regression. Es zeigte sich eine Rate an ungeeignete Medikamente bei 44,5% der untersuchten Patienten nach dem FORTA-Score, bei 11,7% nach der Priscus-Liste, sowie bei 6,5% nach dem ACB-Score. Außerdem lagen je nach Auswertungstool schwere Medikamenten-Interaktionen bei 24,4% (Medscape) beziehungsweise 0% (mediQ) der Patienten vor. Es ließ sich eine Assoziation des FORTA-Scores und der PIMs nach Priscus mit dem Auftreten von postoperativen Komplikationen nachweisen. Außerdem fand sich eine Korrelation des ACB-, FORTA-Scores und der Priscus-Liste mit der Inzidenz von postoperativen Verwirrtheitszuständen. Als unabhängige Prognoseparameter für das Gesamtüberleben zeigten sich in der multivariaten Cox-Regression das pathologische Tumorstadium (p=0,001; Hazard Ratio (HR) 3,996; 95% Konfidenzintervall (95%KI) 1,878-8,503), der Lymphknotenbefall (p<0,001; HR 2,69; 95%KI 1,788-4,047) und das Patientenalter (p=0,039; HR 1,038; 95%KI 1,002-1,075). Von den untersuchten Medikationsparametern zeigte lediglich der FORTA-Score eine signifikante Korrelation (p=0,016; HR 4,577; 95%KI 1,521-13,774). Der American Society of Anaesthesiologists (ASA)-Score als Merkmal des Allgemeinzustandes der Patienten zeigte sich lediglich in der univariaten Analyse als signifikantes Element. In dieser Arbeit zeigte sich, dass potentiell ungeeignete Arzneimittel bei geriatrischen Patienten, welche sich einer radikalen Zystektomie unterziehen, häufig vorkommen. Des Weiteren stellte sich heraus, dass hierbei eine Korrelation zu der perioperativen Morbidität, in Form von Komplikationen und Verwirrtheitszuständen, sowie der Verweildauer und dem Gesamtüberleben besteht. Eine präoperative Anpassung der Dauermedikation auch beispielsweise als Ergänzung bereits bestehender Konzepte könnte zu einer Risikooptimierung beitragen. Möglicherweise könnten die untersuchten Tools zur perioperativen Risikoeinschätzung angewendet werden.Item Ultrasound-guided initial diagnosis and follow-up of pediatric idiopathic intracranial hypertension(Universität Ulm, 2024-03-20) Kerscher, Susanne Regina; Zipfel, Julian; Haas-Lude, Karin; Bevot, Andrea; Schuhmann, Martin UlrichBackground Idiopathic intracranial hypertension in children often presents with non-specific symptoms found in conditions such as hydrocephalus. For definite diagnosis, invasive intracranial pressure measurement is usually required. Ultrasound (US) of the optic nerve sheath diameter provides a non-invasive method to assess intracranial pressure. Transtemporal US allows imaging of the third ventricle and thus assessment for hydrocephalus. Objective To investigate whether the combination of US optic nerve sheath and third ventricle diameter can be used as a screening tool in pediatric idiopathic intracranial hypertension to indicate elevated intracranial pressure and exclude hydrocephalus as an underlying pathology. Further, to analyze whether both parameters can be used to monitor treatment outcome. Materials and methods We prospectively included 36 children with idiopathic intracranial hypertension and 32 controls. Using a 12-Mhz linear transducer and a 1–4-Mhz phased-array transducer, respectively, optic nerve sheath and third ventricle diameters were determined initially and during the course of treatment. Results In patients, the mean optic nerve sheath diameter was significantly larger (6.45±0.65 mm, controls: 4.96±0.32 mm) and the mean third ventricle diameter (1.69±0.65 mm, controls: 2.99±1.31 mm) was significantly smaller compared to the control group, P<0.001. Optimal cut-off values were 5.55 mm for the optic nerve sheath and 1.83 mm for the third ventricle diameter. Conclusions The combined use of US optic nerve sheath and third ventricle diameter is an ideal non-invasive screening tool in pediatric idiopathic intracranial hypertension to indicate elevated intracranial pressure while ruling out hydrocephalus. Treatment can effectively be monitored by repeated US, which also reliably indicates relapse.Item The nature and scope of reported child maltreatment in euro-CAN countries: current evidence and future opportunities(Universität Ulm, 2024-04-04) Jud, Andreas; Neelakantan, Lakshmi; Rajter, Miroslav; Græsholt-Knudsen, Troels; Witt, Andreas; Ntinapogias, AthanasiosMost European Cooperation on Science and Technology (COST) affiliated countries aim to advance the goal of protecting children from maltreatment. However, despite the increasing numbers of population-based surveys, the development of administrative data systems has lagged. In this study, we aimed to examine the current state of development of administrative data systems in a sample of countries represented in the COST Action 19106 network, Multi-Sectoral Responses to Child Abuse and Neglect in Europe: Incidence and Trends (Euro-CAN). A structured questionnaire was distributed to researchers and professionals within Euro-CAN-affiliated countries, which captured economic, legislative, systemic, and data infrastructure characteristics. Thematic trends for 13 sampled countries were presented descriptively. The implementation of legislative measures such as banning corporal punishment varied substantially, with some countries decades apart. Almost all sampled countries mandate reports of suspected child maltreatment for all or some professionals in contact with children. In most countries, public child protection, health, or law enforcement systems are decentralized, and unsubstantiated/inconclusive incidents of suspected child maltreatment are not systematically collected at the national level. Child maltreatment data is not routinely collected in health sectors in all sampled countries. Where data is collected in different sectors, such as police and child protection agencies, different descriptions are often used. Systematic data linkage remains a seldom occurrence with only a few countries offering this capability. The call for Euro-CAN countries to develop multi-sectoral data systems to capture recorded instances of child maltreatment remains relevant.Item Der Einfluss einer revaskularisierenden Leistenoperation bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Stadium IIb nach Fontaine auf das Gangbild von Patienten(Universität Ulm, 2025-01-14) Witzenhausen, Moritz; Lang, Patricia; Graw, Jan-AdriaanZiel unserer prospektiven explorativen Studie war es die Auswirkung einer revaskularisierenden Operation der unteren Extremität im Sinne einer Thrombendarteriektomie auf das Gangverhalten von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusserkrankung (pAVK) im Stadium IIb nach Fontaine zu evaluieren. Wir konnten zeigen, dass im prä- und postoperativen Vergleich signifikante Veränderungen für die Schrittkadenz, die Range of motion (ROM) des Hüftgelenkes und die Fußrotation bestanden. Unser Hauptzielgröße, die ROM des Kniegelenkes zeigte keine signifikante Veränderung, sodass die Arbeitshypothese verworfen werden musste und die Nullhypothese angenommen wurde. Patienten mit einer pAVK zeigen in der bisher bekannten Literatur ein verändertes Gangverhalten. Hierbei wurden veränderte Schrittkadenzen, Range of motion von Hüft-, Knie- und oberem Sprunggelenk beschrieben. Weiterhin wurden auch veränderte Schrittweiten, Schwung- und Standphasen sowie ein verändertes Belastungsverhalten der Fußzonen beschrieben. Eine Heterogenität besteht in der Literatur darin, ob diese Veränderungen bereits im asymptomatischen Gang bestehen oder erst auftreten, wenn Beschwerden i.S. einer Claudicatio intermittens auftraten. Des Weiteren konnten durch konservative Interventionen wie forciertes Gehtraining oder eine medikamentöse Therapie keine signifikanten Veränderungen des Gangbilds erreicht werden. In unserer Arbeit wurden 20 Patienten mit einer pAVK im Stadium IIb nach Fontaine mittels des Diers 4D motionLab® jeweils prä- und postoperativ nach einer einseitigen Leisten-TEA untersucht. Hierbei zeigten die Patienten signifikante Vergrößerungen der ROM des Hüftgelenkes, der Fußrotation und der Schrittkadenz. Andere Parameter zeigten zwar Veränderungen, diese waren allerdings nicht signifikant. Insbesondere ist zu erwähnen, dass die ROM des Kniegelenkes als Hauptzielgröße keine signifikante Veränderung aufzeigte. Eine Erklärung, für die nicht signifikanten Parameter, ist eine chronischen Veränderung der Muskulatur, welche zu einem schonenden Gang mit kleineren ROM und längeren und weniger Schritten führt. Diese Veränderungen sind durch die chronische Gewebshypoxie mit einer Veränderung der mitochondrialen Struktur bedingt. Eine revaskularisierende Operation der unteren Extremität scheint nicht in der Lage diese Veränderungen kurzfristig zu beheben. Limitiert wird unsere Arbeit durch das kleine Patientenkollektiv sowie den kurzen Nachbeobachtungszeitraum. Abschließend empfehlen wir weitere Studien mit größeren Patientenkollektiven und längeren Nachbeobachtungszeiträumen durchzuführen. Ebenfalls wäre eine Evaluation des Gangverhaltens nach einer Rehabilitationsmaßnahme oder eines forcierten Gehtraining in Kombination mit einer revaskularisierenden Operation bei Patienten mit einer pAVK sinnvoll, um evidenzbasierte langfristige Behandlungsmodelle zu empfehlen.Item Zirkadianer Einfluss auf die Altersabhängigkeit von Kognition und Haltungsstabilität unter Dual-Task-Bedingungen(Universität Ulm, 2025-01-14) Krentz, Veronika Maria; Riepe, Matthias; Denkinger, MichaelEin Sturzereignis hat im Alter oft weitreichende Folgen. Umso wichtiger ist es, dessen Ursachen zu kennen und diese, wenn möglich, zu vermeiden. Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen der Tageszeit, der kognitiven Belastung und der subjektiven Aufgabenschwierigkeit auf das Haltungsschwanken bei jungen und alten Erwachsenen zu untersuchen. Dazu wurden junge und alte Erwachsene an drei Tageszeiten unter Single- und Dual-Task-Bedingungen untersucht. Kognitive Prozesse, insbesondere in Bezug auf die Aufmerksamkeit, gewinnen mit dem Alter eine zunehmende Wichtigkeit bei der Gewährleistung eines aufrechten Stands (posturale Kontrolle). In Dual-Task-Situationen kommt es als Ausdruck der Einschränkungen der Aufmerksamkeitsressourcen bei alten Erwachsenen zu einem Schwanken in der Körperhaltung. Im Alter wird daher eine „posture first“-Strategie nicht automatisch aufrechterhalten, sodass älteren Menschen geraten werden muss, zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts während des Haltens des Gleichgewichts keine schwierigen kognitiven Aufgaben auszuführen. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass die Haltungsstabilität einer zirkadianen Variabilität unterliegt, da sich Aufmerksamkeit und posturales Gleichgewicht zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich beeinträchtigt zeigen. Unter Single-Task-Bedingungen waren bei jungen Erwachsenen die Parameter Gesamtschwankungslänge und Gesamtfläche am Morgen kleiner als am Nachmittag und Abend; bei den alten Erwachsenen erreichte dieses Muster nicht die statistische Signifikanz. Unter Dual-Task-Bedingungen konnte in keiner der beiden Altersgruppen ein Einfluss der Tageszeit auf die kognitiven Fähigkeiten und die subjektive Aufgabenschwierigkeit gezeigt werden. Es zeigte sich jedoch ein tageszeitlicher Einfluss auf die posturale Stabilität in der Gruppe der jungen Erwachsenen (Gesamtschwankungslänge am Morgen geringer als am Nachmittag und Abend). In der vorliegenden Arbeit konnte bezüglich des Einflusses der Tageszeit auf Haltungsstabilität und Kognition kein eindeutiges Muster festgelegt werden, lediglich bei den jungen Erwachsenen zeigte sich die posturale Stabilität morgens am stabilsten. Aktuell bleibt der Einfluss der Tageszeit auf die posturale Haltungskontrolle und die kognitiven Fähigkeiten unklar. Erklärungen für unterschiedliche Studienergebnisse bezüglich des Einflusses der Tageszeit auf die posturale Haltungskontrolle und die kognitiven Fähigkeiten sind im Allgemeinen unterschiedliche Studiendesigns, Heterogenität der Kohorten, Divergenz in den Aufgaben und deren Schwierigkeiten sowie Variationen der Messzeitpunkte. Im Vergleich der Altersgruppen ist bei einer dualen Aufgabenbedingung die Haltungsstabilität der jungen Erwachsenen weniger von der subjektiven Aufgabenschwierigkeit abhängig. Bei der schwierigsten Rechenaufgabe behielt die Gruppe der jungen Erwachsenen ihre Körperhaltung bei, bei den alten Erwachsenen kam es zu einem vermehrten Schwankverhalten. Mit zunehmendem Alter werden für die Gleichgewichtskontrolle kognitive Ressourcen (Aufmerksamkeitsressourcen) benötigt, die mit den für die kognitive Aufgabenleistung benötigten Ressourcen konkurrieren und demzufolge nicht ausreichen. Im Gegensatz dazu stellt die Haltungsstabilität in jungem Alter einen automatischen Prozess dar, dessen neurale Regulation nicht durch eine gleichzeitige kognitive Aufgabe beeinträchtigt wird und die Aufmerksamkeitsressourcen für die Dual-Task-Bedingung ausreichen.Item Pulmonary transmigration reduction of human neutrophils by the Clostridium botulinum C2 toxin subunit CIIa in an in vitro extravasation model(Universität Ulm, 2025-01-14) Eisele, Julia; Frick, Manfred; Huber-Lang, MarkusAcute respiratory distress syndrome (ARDS) is a life-threatening lung injury. ARDS is characterized by increased pulmonary vascular permeability leading to edema, severe hypoxemia, accumulation of activated immune cells, diffuse bilateral pulmonary infiltrates, right-to-left-shunt, increased dead space, and decreased lung compliance. The diffuse alveolar damage leads to deteriorated gas exchange up to respiratory failure, associated with a high mortality. No effective pharmacotherapy is available. Various harmful factors and diseases – both pulmonary and extrapulmonary – can cause ARDS. An exaggerated immune response with an excessive extravasation of neutrophils into the lung and subsequent immune-mediated tissue damage is a key factor in this detrimental process. A selective inhibition of neutrophil transmigration into lung tissue may represent an effective approach for the amelioration or prevention of ARDS in critical ill patients. Within this thesis, I tested whether the pore-forming, non-catalytic subunit C2IIa of the binary Clostridium (C.) botulinum C2 toxin enables selective down-modulation of excessive neutrophil transmigration. I therefore developed a model that mimics (pulmonary) extravasation of neutrophils in a sensitive, but cost-effective and non-labor intensive and non-time-consuming manner. The model allows pharmacodynamic analyses, including mass transmigration and migration kinetics. Endothelial barrier integrity can be validated in parallel. The setup – based on a Boyden chamber assay – consisted of an apical and basolateral compartment, separated by a microporous membrane representing a physical barrier that cells can overcome only by active migration. Human umbilical vein endothelial cells (HUVEC) were cultivated on the apical side of the porous membrane. Primary human neutrophils were isolated, fluorescently labeled and subsequently seeded into the upper chamber. Chemotactic agents in the lower chamber initiated neutrophil transmigration from apical to basolateral. The transmigration of neutrophils was continuously monitored from the top by recording the fluorescence signal in a plate reader. The isolation of primary human neutrophils and experimental conditions were optimized. (Co-)Culture-conditions suitable for the model were characterized. N-formyl-L-methionyl-L-leucyl-L-phenylalanine (fMLP) ± tumor necrosis factor-alpha (TNF-α) was established as transmigration control, while cytochalasin B was implemented as transmigration-inhibitory control. A facile method for evaluating the assay was developed. Subsequently, the effect of C2IIa alone on mass transmigration and apparent transmigration rate was analyzed. Moreover, impact of C2IIa on barrier integrity was examined. Treatment of neutrophils with C2IIa reduced chemotactic mass transmigration and apparent transmigration rate of translocating neutrophils. There seems to be a correlation between neutrophil adherence and the effect of C2IIa, since already adherent neutrophils were less inhibited in their transmigration by C2IIa. There are initial evidences that pore formation by C2IIa with subsequent calcium (Ca2+) influx is the mode of action. The results in this work revealed that HUVEC treated with C2IIa maintained intact barrier integrity, supporting the hypothesis that C2IIa selectively targets neutrophils and does not exhibit cytotoxic effects on HUVEC. In conclusion, the potentially selective neutrophil transmigration down-modulating effect may extend our current understanding of the mechanism of intoxication by the complete binary C2 toxin. Moreover, these novel findings might represent an effective approach for the amelioration or prevention of ARDS in critical ill patients, and could thus provide a pharmacological strategy for the reduction of mortality from severe injuries or diseases.Item Zusammenhang zwischen dem BMI und den Adipokinen Leptin und Adiponektin bei Vorliegen einer SARS-CoV2 Infektion – Ergebnisse aus der Covid-19-Haushaltsstudie(Universität Ulm, 2025-01-14) Mattes, Larissa Marie; Wabitsch, Martin; Decking, RalfHintergrund: Seit Beginn der Covid-19 Pandemie Anfang des Jahres 2020 wurden bereits vielzählige Erkentnisse zu Risikofaktoren für eine Erkrankung mit dem SARS-CoV-2, sowie Einflussfaktoren auf den Verlauf der Erkrankung erlangt. Ein erhöhter BMI im Sinne von Übergewicht/Adipositas wurde bereits in mehreren Publikationen diskutiert. Auch der Einfluss verschiedener Adipokine, wie Leptin und Adiponektin, auf eine Erkrankung mit Covid-19 und deren Verlauf wurde bereits untersucht. Ziel diesere Dissertation war es, den Zusammenhang des BMI, sowie der Adipokine Leptin, Adiponektin, Vaspin, Progranulin und Chermerin mit dem Vorliegen einer Covid-19 Infektion bei Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu untersuchen. Methode: Daten von N=288 Teilnehmern (N=158 Erwachsene [18-81 Jahre], N=130 Kinder [0-18 Jahre]) wurden erhoben und ausgewertet. Daten zu Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen, Symptomen, Vorliegen eines Covid-19 Tests wurden einem Teilnahmerfragebogen entnommen. Die Körpergröße (m) und das Körpergewicht (kg) wurden gemessen und der BMI daraus berechnet. Die Konzentrationen der fünf Adipokine wurde mittels Assay aus dem Blutserum gemessen. Danach wurde eine deskreptive Statistik, Gruppenvergleiche und Korrelationen angefertigt. Ergebnisse: Es wurde kein Unterschied im BMI zwischen den Erwachsenen, sowie Kindern mit Covid-19 Infektion im Vergleich zu den Erwachsenen und Kindern ohne Covid-19 Infektion festgestellt. Die Adipokinkonzentrationen unterschieden sich teilweise zwischen den Teilnehmern mit und ohne Covid-19 Infektion, wobei ein Geschlechter-spezifischer Effekt beobachtet werden konnte. Die Korrelationen ergaben eine positive Korrelation vom BMI mit Leptin bei den Kindern und eine positive Korrelation vom BMI mit Leptin und Chemerin, sowie eine negative Korrelation vom BMI mit Adiponektin bei den Erwachsenen. Eine Covid-19 Infektion hatte auf keine der Korrelationen einen Einfluss. Ausblick: In unsere Kohorte konnte kein Zusammenhang vom BMI mit einer Covid-19 Erkrankung beobachtet werden. Allerdings war der Anteil an Teilnehmern mit hohem BMI eher gering, außerdem war keiner der Teilnehmer schwer erkrankt. In Zukunft sollte der Zusammenhang zwischen dem BMI und den Adipokinen und einer Covid-19 Infektion im Vergleich von Extremgruppen (z.B BMI>30 vs. BMI<30 ) und bei schwer Covid-19 Erkrankten untersucht werden.Item Inverted- versus Online-Biochemie-Classroom: Vergleich der Konzepte sowie einer simulierten ärztlichen Sprechstunde im Präsenz- und Tele-Format(Universität Ulm, 2025-01-14) Feneberg, Lena; Kühl, Susanne; Weiss, JohannesIn dieser Arbeit wurden die Lehrkonzepte "Inverted-Classroom" und "Online-Lehre" im biochemischen Seminar "Vom Gen zum Protein" gegenübergestellt. Die Evaluationsergebnisse in den Bereichen "Zufriedenheit" und "Akzeptanz" sowie die "Ergebnisse in der Biochemieklausur" wurden verglichen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Evaluation einer simulierten ärztlichen Sprechstunde.Item Forensic aspects of dissociative positive symptoms in trauma-related disorders and borderline personality disorder(Universität Ulm, 2024-03-08) Tschöke, Stefan; Steinert, Tilman; Knoblauch, HansA psychotically motivated act or an act committed under impaired insight and control of action in the midst of an acute psychosis is the standard for lack of criminal responsibility. There is now increasing evidence that positive symptoms, particularly in the form of hallucinations and delusions, in trauma-related disorders and borderline personality disorder (BPD) are comparable to positive symptoms in psychotic disorders, posing a challenge for differential diagnosis and forensic assessment of the relevance of positive symptoms to insight and self-control. Due to the indistinguishability of the phenomena, there is both a risk of misdiagnosis of a psychotic disorder and also trivialization with the use of pseudo-hallucinations or quasi-psychotic labels. Essential phenomenological differences that may be helpful in forensic assessments are the usually preserved reality testing in trauma-related disorders and BPD, as well as differences in psychopathological symptom constellations. Because of these differences relevant to forensic assessments, it seems useful to distinguish trauma-related disorders and BPD with positive symptoms from psychotic disorders.Item How do former medical and nursing undergraduates describe their learning on an interprofessional training Ward 12–18 months later? – A retrospective qualitative analysis(Universität Ulm, 2023-04-21) Mink, Johanna; Zurek, Bianka; Götsch, Burkhard; Mihaljevic, André L.; Mitzkat, Anika; Trierweiler-Hauke, Birgit; Mahler, CorneliaAbstract Background Interprofessional training wards (IPTWs) seem to deliver good results in terms of development of interprofessional competencies. However, evidence of long-term effects of these training wards on learners’ competency development is lacking and little is known about retrospective evaluation of IPTWs. Therefore, this study aimed to explore the retrospective evaluation of competency development and interprofessional collaboration of former undergraduates 12 or more months after a placement on an IPTW. Methods Eight follow-up interviews were conducted with four nursing and four medical professionals 12–18 months after they had finished a placement on an ITPW throughout their vocational training. Interviews were translated verbatim and analysed deductively and inductively based on qualitative content analysis. Results The qualitative content analyses deductively identified two main categories regarding the research question, namely the uniqueness of the programme and interprofessional competencies developed by the Interprofessional Education Collaborative. Sub categories were identified inductively, representing the perceived competency development and the learning opportunities on the IPTW as compared to other clinical placements throughout vocational training and in transition to practice. Interviewees seemed to have developed competencies that are important for interprofessional collaboration such as communication, roles and responsibilities, as well as competencies in patient care and management. Considered beneficial for learning were the opportunity to work self-responsibly and the interprofessional collaboration on the IPTW, both of which were neither possible in almost any other placement nor in transition to practice. Conclusion Findings show that IPTWs can be sufficient in competency development and role clarification and are perceived positively by learners, but structures in clinical practice can impede sustaining competency development and efficient interprofessional collaboration.Item Antidepressive Pharmakotherapie und Methylierung des Glucocortikoidrezeptor-Gens NR3C1 (Exon 1F) und des Oxytocin-Gens OXT (Exon 1) bei Patienten mit unipolarer Depression(Universität Ulm, 2025-01-13) Boemer, Franziska Elisabeth; Kiefer, Markus; Walter, SteffenDepressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen weltweit, dennoch sind die ätiologischen Hintergründe bis heute kaum verstanden. Aktuelle Literatur liefert zahlreiche Hinweise auf Zusammenhänge sowohl zwischen der Pathophysiologie als auch der Therapie der depressiven Störung und epigenetischen Veränderungen in Form von Methylierungsunterschieden der DNA. Besonders mit der Stressverarbeitung assoziierte Genabschnitte und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) stehen hierbei im Fokus. Der heutige Forschungsstand weist auf eine enge Verbindung zwischen depressiven Symptomen und einer dysregulierten Stressantwort hin. Da diese Dysregulation sowohl die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse als auch das hypothalamisch-neurohypophysäre System einschließt, wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit die Methylierung der Cytosin-Guanin-Dinukleotide (CpG-Stelle) sowohl des Glucocortikoidrezeptor-Gens NR3C1 (Exon 1F) als auch des Oxytocin-Gens OXT (Exon 1) hinsichtlich antidepressiver Pharmakotherapie untersucht. In Anlehnung an Ergebnisse anderer Studien wurde einerseits eine negative Assoziation zwischen der Therapie mit SSRIs und der Methylierung des Exons 1F von NR3C1 und andererseits ein positiver Zusammenhang zwischen der SSRI-Therapie und der Methylierung des Exon 1 von OXT vermutet. Um diese Hypothesen zu prüfen, wurden zunächst Methylierungsdaten von 166 Patienten der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III der Universitätsklinik Ulm mittels Bisulfit-Sequenzierung und Fragebogendaten erfasst und die entsprechende Pharmakotherapie retrospektiv erhoben. Nach Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien wurden die übrigen n = 67 Patienten anhand der SSRI-Therapie in Gruppen eingeteilt. Die Gruppen wurden anschließend unter Berücksichtigung der Kontrollvariablen Alter, Geschlecht, Alkohol- und Nikotinkonsum, Diagnose, Erkrankungsalter und Episodenanzahl zum Zeitpunkt der Blutabnahme hinsichtlich der DNA-Methylierung von NR3C1 und OXT verglichen. Hinsichtlich des Oxytocin-Gens OXT wurden keine signifikanten Gruppenunter-schiede gefunden, die auf eine Verbindung zwischen antidepressiver Pharmako-therapie mit SSRIs und der OXT-Methylierung hinweisen. Der Gruppenvergleich hinsichtlich der Methylierung des Glucocortikoidrezeptor-Gens NR3C1 zeigte dagegen bei großer Effektstärke statistische Signifikanz durch eine kontra-hypothetische Hypermethylierung der CpG-Stelle 14 bei Patienten mit SSRI-Kombinationstherapie verglichen mit Patienten ohne SSRI-Therapie. Die Methylierung dieses spezifischen Dinukleotids korrelierte positiv mit der Dauer der Einnahme der antidepressiven Medikamente und war negativ mit der Anzahl depressiver Episoden assoziiert. Zusätzlich konnten signifikante Assoziationen mit mittelgradiger und großer Effektstärke zwischen der Einnahme von Neuroleptika, Benzodiazepinen oder Antikonvulsiva neben der Therapie mit Antidepressiva und der Hypermethylierung der CpG-Stellen 8, 12.13, 17.18, 19 und 47 von NR3C1 gezeigt werden. Trotz methodisch bedingter Einschränkungen der Aussagekraft der vorliegenden retrospektiven und explorativen Studie weisen diese Ergebnisse auf einen positiven Zusammenhang zwischen der Methylierung einzelner CpG-Stellen des Glucocortikoidrezeptor-Gens NR3C1 und der Pharmakotherapie bei depressiver Störung mit einer Kombination aus einem SSRI und einem nicht-SSRI-Antidepressivum oder zusätzlicher Medikation mit Neuroleptika, Benzodiazepinen oder Antikonvulsiva neben der Therapie mit Antidepressiva. Diese Ergebnisse könnten in Zukunft mithilfe weiterer prospektiver randomisierter Studien einen Beitrag zur besseren Charakterisierung der sehr individuell ausgeprägten depressiven Störung und schließlich zur Implementierung personalisierter Therapien leisten.Item Eine retrospektive Analyse des klinischen Outcomes und der Einflussfaktoren nach operativer Therapie einer traumatischen Läsion des Nervus peroneus(Universität Ulm, 2025-01-10) Werkmann, Daniel Nicholas; Pala, Andrej; Hahn, JaninaEinleitung und Fragestellung: Bei einer vergleichsweise niedrigen Inzidenz einer traumatischen Läsion des Nervus peroneus hat das Krankheitsbild einer funktionellen Fußheberschwäche auf Grund des jungen Altersmedians des Patientenkollektivs zum Traumazeitpunkt große sozioökonomische Konsequenzen. Dem Nervus peroneus haftet seit langer Zeit der Ruf einer schlechten Erholungsfähigkeit nach Operationen an. Ziel dieser Studie war es die Einschätzung des operativen Outcomes zu verbessern, vor allem durch die Analyse von Risikofaktoren, die Einfluss auf das Ergebnis einer Operation nehmen können. Material und Methoden: Retrospektiv ausgewertet wurden die Ergebnisse von 93 Patienten, die an einer traumatischen Läsion des Nervus peroneus litten und in den Jahren 2010 bis 2020 in der neurochirurgischen Klinik des Bezirkskrankenhaus Günzburg einer operativen Versorgung mittel Neurolyse, Split-Repair oder autologer Nerventransplantation zugeführt wurden. Die Ausprägung einer Lähmung, von Schmerzen oder sensiblen Defiziten im Versorgungsgebiet des Nervus peroneus und vermuteter Risikofaktoren wurden sowohl präoperativ als auch postoperativ im Intervall von 6 Monaten nach Operation, 6 Monaten bis 1 Jahr nach Operation und mehr als 1 Jahr nach Operation überprüft. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden bis zum Zeitpunkt der Erstellung der Arbeit bleibende Einschränkungen abgefragt. Ergebnisse: Von den ausgewerteten Risikofaktoren war eine intraoperativ gemessene Defektstrecke von über 8 cm bei Notwendigkeit einer autologen Transplantation mit einem eingeschränkten postoperativen Outcome assoziiert. Das Vorliegen kardiovaskulärer Risikofaktoren war gegen die initiale Erwartung nicht mit dem Outcome einer Operation zu korrelieren. Ebenso korrelierte explizit auch das Vorliegen einer Adipositas Grad I, II und III nicht mit einem eingeschränkten funktionellen Outcome. Das Herausarbeiten eines prädiktiven Risikofaktors, der primär gegen den Erfolg einer Nervenoperation spricht war nicht möglich. Schlussfolgerung: Die ausgewerteten Ergebnisse waren insgesamt vergleichbar mit denen großer internationaler Studien. In Anbetracht der Ergebnisse der hier vorgelegten Untersuchung, muss die Beratung der Patienten über die Möglichkeit der operativen Freilegung des Nervs offen erfolgen, da keine der untersuchten Risikofaktoren starke Evidenz gegen einen Eingriff liefert. Eine Neubewertung der in unserer Klinik angewandten Behandlungsmethoden einer traumatischen Läsion des Nervus peroneus ist aus dieser Untersuchung nicht abzuleiten. Auf Grund der durch das retrospektive Studiendesign eingeschränkten Aussagekraft, ist eine prospektive Anschlussuntersuchung der traumatischen Nervenläsionen an unserem Zentrum bereits in Planung. Auch die apparativen und bildgebenden Diagnostiken sollen zunehmend standardisiert, objektiviert und zur präziseren präoperativen und postoperativen Einschätzung der Läsion ausgewertet werden.Item Einfluss inflammatorischer Schädigung auf die Transporteigenschaften des Atemwegsepithels(Universität Ulm, 2025-01-10) Janschek, Lara; Dietl, Paul; Barth, HolgerZiel dieser Arbeit war es, den Einfluss unterschiedlicher Faktoren auf die epithelialen Barriereeigenschaften des Atemwegepithels zu untersuchen. Verwendet wurden die Faktoren IL-13, TNF alpha, Histamin, LPS, C5a, C3a und eine Kombination aus Histamin und TNF alpha. Verwendet wurden H441 Zellen als etabliertes Zellmodel für die distalen Atemwege. Untersucht wurde der Einfluss auf verschiedene trans- und parazelluläre Resorptionsmechanismen sowie mittels Deuteriumoxiddilutionsmethode der Einfluss auf die Wasserresorption nach einer apikalen Volumenexpansion. Es zeigte sich eine verminderte Wasserresorption nach Inkubation der Zellen mit IL-13. Dies war auf unterschiedliche Effekte auf sowohl den trans- als auch den parazellulären Transport zurück zuführen.Item Links- und rechtsatriale Strains von Thalassämie-Patienten(Universität Ulm, 2025-01-10) Ursini, Chiara; Tadic, Marijana; Schmidt, StefanThalassämien sind genetische Hämoglobinopathien, die häufig mit systemischen Komplikationen wie kardialen Dysfunktionen aufgrund von Eisenüberladung einhergehen. Ziel dieser Arbeit war es, die Funktion und Mechanik der Vorhöfe bei Thalassämie-Patienten mithilfe der kardialen Magnetresonanztomographie (CMR) zu analysieren. Durch den Vergleich mit einer Kontrollgruppe wurden atriale Volumina, Entleerungsfraktionen sowie Strain-Parameter untersucht, um die Auswirkungen der Erkrankung auf die Struktur und Funktion des linken und rechten Atriums zu charakterisieren. Die Ergebnisse zeigten bei Thalassämie-Patienten im Vergleich zu den Kontrollen signifikant erhöhte atriale Volumina und reduzierte Entleerungsfraktionen, was auf ein atriales Remodeling hinweist. Die Global Longitudinal Strain- und Radial Strain-Werte waren bei den Patienten deutlich vermindert und deuteten auf eine eingeschränkte mechanische Funktion hin. Darüber hinaus konnte eine Korrelation zwischen der Eisenkonzentration in Myokard und Leber sowie der Verschlechterung atrialer Strain-Parameter festgestellt werden, was die Bedeutung der Eisenüberladung für die kardiale Funktion unterstreicht. Diese Ergebnisse heben die Relevanz der frühzeitigen Erkennung von atrialen Funktionsstörungen bei Thalassämie hervor. Die Anwendung von Strain-Parametern könnte in der klinischen Praxis zur Verbesserung der Risikoeinschätzung und Therapieentscheidungen beitragen.Item Aggressive Übergriffe und freiheitsentziehende Maßnahmen bei stationären Patientinnen und Patienten mit Asylbewerberstatus(Universität Ulm, 2025-01-10) Koussemou, Ogouyem; Steinert, Tilman; Dudeck, ManuelaDie Reduzierung der Notwendigkeit von Zwangsmaßnahmen im Rahmen der stationären psychiatrischen Behandlung ist ein wichtiges Ziel der modernen psychiatrischen Versorgung. Erkenntnisse über mögliche Einflussfaktoren der Häufigkeit derartiger Maßnahmen bilden eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Interventionsstrategien zu ihrer Vermeidung. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass geflüchtete Menschen häufiger von Zwangsmaßnahmen betroffen sind als Menschen ohne Fluchthintergrund. Über die Ursachen dieses erhöhten Risikos liegen aktuell nur wenige Erkenntnisse vor. Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob für Patienten mit Fluchthintergrund ein höheres Risiko für aggressives Verhalten und für Zwangsmaßnahmen besteht und ob sich ggf. Hinweise auf den Einfluss von Selektionseffekten bzw. von Merkmalen des Behandlungskontextes, wie z.B. Sprachproblemen, ergeben. Zu diesem Zweck wurden retrospektiv die über das Klinikinformationssystem verfügbaren Daten der zwischen 01.01.2018 und 31.12.2019 auf allgemeinpsychiatrischen Stationen und Suchtstationen aufgenommenen Patienten in den Kliniken des Bezirks Oberbayern Isar-Amper-Klinikum Region München ausgewertet. Neben statistischen Analysen mittels logistischer Regressionsmodelle unter Kontrolle bestimmter Merkmale (Alter, Geschlecht, Diagnose, Freiwilligkeit, Geflüchtete) wurden die pflegerische und die ärztliche Dokumentation der Krankenakten der Patienten mit Fluchthintergrund nach Hinweisen auf Sprachprobleme und den Einsatz von Dolmetschern durchsucht. Weiterhin wurden die Krankenakten der 22 geflüchteten Patienten mit aggressivem Verhalten im Hinblick auf die Kriterien der migrationsspezifischen Anamnese analysiert. Von 21947 aufgenommenen Personen hatten 555 (2,5%) einen Fluchthintergrund. Der Männeranteil lag bei den Patienten mit Fluchthintergrund (Geflüchtete) mit 80 % höher als bei den Patienten ohne Fluchthintergrund (55%). Der Anteil der Zwangseinweisungen lag bei den Patienten mit Fluchthintergrund mit 43,6 % signifikant höher als bei den Patienten ohne Fluchthintergrund (29,8 %). Die Ergebnisse der multivariaten logistischen Regressionsanalysen zeigten, dass das Risiko von Zwangsmaßnahmen für geflüchtete gegenüber nicht-geflüchteten Patienten bei Isolationen um 75 % (OR 1,75; p=0,030) und bei Fixierung um 100 % (OR 2,039; p=0,001) erhöht war. Demgegenüber zeigten die Ergebnisse für die Häufigkeit aggressiver Übergriffe, unter Berücksichtigung der oben genannten Kontrollvariablen, kein erhöhtes Risiko für die Patienten mit Fluchthintergrund (OR 1,278; p<0,296). In der Aktenanalyse konnte festgestellt werden, dass die geflüchteten Patienten größere Sprachprobleme hatten und trotz der größeren Sprachprobleme nur bei einem Drittel der Geflüchteten Dolmetscher eingesetzt wurden. Die Kriterien für eine migrationsspezifische Anamnese wurden nur in wenigen Fällen exploriert, manche wurden gar nicht exploriert. Die vorliegenden Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die Annahme, geflüchtete Patienten seien per se gefährlicher oder aggressiver als nicht-geflüchtete Patienten, nicht zutrifft, sondern dass das höhere Aggressionspotenzial dieser Population primär aus ihrer geschlechts- und alters- und daraus resultierend auch ihrer diagnosespezifischen Zusammensetzung resultiert.Item Identification of B cell subpopulations with pro- and anti-tumorigenic properties in an immunocompetent mouse model of head and neck squamous cell carcinoma(Universität Ulm, 2024-12-29) Sonntag, Michael; Stanojevic, Sandra; Laban, Simon; Schuler, Patrick J.; Hoffmann, Thomas K.; Brunner, Cornelia; Bojarska-Junak, Agnieszka; Zarobkiewicz, MichalAbstract Due to their high developmental diversity and different regulatory and functional roles, B cell subpopulations can promote or inhibit tumor growth. An orthotopic murine HNSCC model was applied to investigate the B cell composition and function in HNSCCs. Using flow cytometry approaches, cells from the spleen, lymph nodes and tumors were analyzed. Additionally, immunoglobulin (Ig) levels post-tumor induction were tracked via enzyme-linked immunosorbent assays (ELISA). Following tumor induction, GCs, as well as increasing numbers of GL7 + CD95 + GC B cells in the spleen and tumor tissues, were detected. In parallel, we observed CD39 + CD73 + B cells in tumors and spleens of tumor-bearing mice. Notably, CD39 + CD73 + expression was primarily detected on MZ B cells and to a lesser extent on follicular (FO) and non-follicular, newly formed (NF) B cells, supposing an immunosuppressive function of MZ B cells in the TME. Parallel to increased MZ B cell numbers in secondary lymphoid organs (SLOs) as well as in the tumor tissue, IgM antibody (Ab) levels rose continuously. In contrast, IgG1, IgG2, and IgG3 levels increased at later time points. Understanding the complex interactions between B cell subsets and the TME could lead to new strategies for enhancing the treatment and prognosis of HNSCC patients.Item Multicentric pilot study to standardize clinical whole exome sequencing (WES) for cancer patients(Universität Ulm, 2023-10-20) Menzel, Michael; Ossowski, Stephan; Kral, Sebastian; Metzger, Patrick; Horak, Peter; Marienfeld, Ralf; Boerries, Melanie; Wolter, Steffen; Ball, Markus; Neumann, Olaf; Armeanu-Ebinger, Sorin; Schroeder, Christopher; Matysiak, Uta; Goldschmid, Hannah; Schipperges, Vincent; Fürstberger, Axel; Allgäuer, Michael; Eberhardt, Timo; Niewöhner, Jakob; Blaumeiser, Andreas; Ploeger, Carolin; Haack, Tobias Bernd; Tay, Timothy Kwang Yong; Kelemen, Olga; Pauli, Thomas; Kirchner, Martina; Kluck, Klaus; Ott, Alexander; Renner, Marcus; Admard, Jakob; Gschwind, Axel; Lassmann, Silke; Kestler, Hans; Fend, Falko; Illert, Anna Lena; Werner, Martin; Möller, Peter; Seufferlein, Thomas Theodor Werner; Malek, Nisar; Schirmacher, Peter; Fröhling, Stefan; Kazdal, Daniel; Budczies, Jan; Stenzinger, AlbrechtAbstract A growing number of druggable targets and national initiatives for precision oncology necessitate broad genomic profiling for many cancer patients. Whole exome sequencing (WES) offers unbiased analysis of the entire coding sequence, segmentation-based detection of copy number alterations (CNAs), and accurate determination of complex biomarkers including tumor mutational burden (TMB), homologous recombination repair deficiency (HRD), and microsatellite instability (MSI). To assess the inter-institution variability of clinical WES, we performed a comparative pilot study between German Centers of Personalized Medicine (ZPMs) from five participating institutions. Tumor and matched normal DNA from 30 patients were analyzed using custom sequencing protocols and bioinformatic pipelines. Calling of somatic variants was highly concordant with a positive percentage agreement (PPA) between 91 and 95% and a positive predictive value (PPV) between 82 and 95% compared with a three-institution consensus and full agreement for 16 of 17 druggable targets. Explanations for deviations included low VAF or coverage, differing annotations, and different filter protocols. CNAs showed overall agreement in 76% for the genomic sequence with high wet-lab variability. Complex biomarkers correlated strongly between institutions (HRD: 0.79–1, TMB: 0.97–0.99) and all institutions agreed on microsatellite instability. This study will contribute to the development of quality control frameworks for comprehensive genomic profiling and sheds light onto parameters that require stringent standardization.Item Adoptively transferred in vitro-generated myeloid-derived suppressor cells improve T-cell function and antigen-specific immunity after traumatic lung injury(Universität Ulm, 2022-06-10) Kustermann, Monika; Dasari, Prasad; Knape, Ingrid; Keltsch, Emma; Liu, Jianing; Pflüger, Silvia; Osen, Wolfram; Holzmann, Karlheinz; Huber-Lang, Markus; Debatin, Klaus-Michael; Strauss, GudrunAbstract Immune reactions after trauma are characterized by immediate activation of innate immunity and simultaneously downregulation of adaptive immunity leading to a misbalanced immunohomeostasis and immunosuppression of the injured host. Therefore, the susceptibility to secondary infections is strongly increased after trauma. Immune responses are regulated by a network of immune cells influencing each other and at the same time modifying their functions dependent on the inflammatory environment. Although myeloid-derived suppressor cells (MDSCs) are initially described as T-cell suppressors, their immunomodulatory capacity after trauma is mostly undefined. Therefore, in vitro-generated MDSCs were adoptively transferred into mice after blunt chest trauma (TxT). A single MDSC treatment-induced splenic T-cell expansion decreased apoptosis sensitivity and improved proliferation in the absence of T-cell exhaustion until 2 weeks after trauma. MDSC treatment had a long-lasting effect on the genomic landscape of CD4 + T cells by upregulating primarily Th2-associated genes. Remarkably, immune-activating functions of MDSCs supported the ability of TxT mice to respond to post-traumatic secondary antigen challenge. Secondary insults were mimicked by immunizing MDSC-treated TxT mice with ovalbumin (OVA), followed by OVA restimulation in vitro. MDSC treatment significantly increased the frequency of OVA-specific T cells, enhanced their Th1/Th2 cytokine expression, and induced upregulation of cytolytic molecules finally improving OVA-specific cytotoxicity. Overall, we could show that therapeutic MDSC treatment after TxT improves post-traumatic T-cell functions, which might enable the traumatic host to counterbalance trauma-induced immunoparalysis. © In Copyright http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/Item Combined heterozygous genetic variations in complement C2 and C8B: an explanation for multidimensional immune imbalance?(Universität Ulm, 2023-03-01) Mannes, Marco; Halbgebauer, Rebecca; Wohlgemuth, Lisa; Messerer, David Alexander Christian; Savukoski, Susa; Schultze, Anke; Berger, Bettina; Knapp, Christiane Leonie; Schmidt, Christoph Q.; Fürst, Daniel; Hillmer, Morten; Siebert, Reiner; Eriksson, Oskar; Persson, Barbro; Nilsson, Bo; Nilsson Ekdahl, Kristina; Huber-Lang, MarkusAbstract The complement system plays a crucial role in host defense, homeostasis, and tissue regeneration and bridges the innate and the adaptive immune systems. Although the genetic variants in complement C2 (c.839_849+17del; p.(Met280Asnfs*5)) and C8B (c.1625C>T; p.(Thr542Ile)) are known individually, here, we report on a patient carrying their combination in a heterozygous form. The patient presented with a reduced general condition and suffers from a wide variety of autoimmune diseases. While no autoimmune disease-specific autoantibodies could be detected, genetic analysis revealed abnormalities in the two complement genes C2 and C8B. Therefore, we performed a comprehensive investigation of the innate immune system on a cellular and humoral level to define the functional consequences. We found slightly impaired functionality of neutrophils and monocytes regarding phagocytosis and reactive oxygen species generation and a diminished expression of the C5aR1. An extensive complement analysis revealed a declined activation potential for the alternative and classical pathway. Reconstitution with purified C2 and C8 into patient serum failed to normalize the dysfunction, whereas the addition of C3 improved the hemolytic activity. In clinical transfer, in vitro supplementation of the patient’s plasma with FFP as a complement source could fully restore full complement functionality. This study describes for the first time a combined heterozygous genetic variation in complement C2 and C8B which, however, cannot fully explain the overall dysfunctions and calls for further complement deficiency research and corresponding therapies. © In Copyright http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/Item Untersuchung des Nervus vestibulocochlearis bei hochgradiger einseitiger sensorineuraler Schwerhörigkeit nach akutem Hörsturz mittels Diffusionstensorbildgebung(Universität Ulm, 2025-01-07) Zikarsky, Leonie; Hoffmann, Thomas; Schmidt, StefanDer sogenannte Hörsturz, englisch auch „sudden sensorineural hearing loss“ (SSNHL), ist eine plötzliche Hörminderung unterschiedlicher Ausprägung ohne primär erkennbare Ursache und tritt in den meisten Fällen einseitig auf. In der vorliegenden Arbeit wurde bei Patienten mit bestehender ausgeprägter sensorineuraler Schwerhörigkeit durch einen hochgradigen Hörsturz der Nervus vestibulocochlearis (vestibulocochlear nerve, VCN) mittels Diffusionstensorbildgebung, englisch Diffusion Tensor Imaging (DTI), untersucht. DTI ist ein Magnetresonanz-basiertes Bildgebungsverfahren, das auf der Diffusion von Wassermolekülen innerhalb der weißen Substanz beruht. Mit dem Verfahren der Traktographie bietet DTI zusätzlich die Möglichkeit zur dreidimensionalen Rekonstruktion neuronaler Strukturen und erlaubt durch Analyse der DTI-Parameter Rückschlüsse auf die mikrostrukturelle Integrität von Nervenfaserbündeln. Ziel der Pilotstudie war die Darstellung des VCN mittels Traktographie bei Patienten mit hochgradigem, persistentem SSNHL und gesunden Probanden mit der Frage nach intra- und interindividuellen Unterschieden der DTI-Parameter. 22 SSNHL-Patienten mit einseitiger hochgradiger Schwerhörigkeit zwischen und 18 gesunde Probanden wurden in die Studie eingeschlossen. Als „region of interest“ (ROI) für die Traktographie wurde die Cochlea definiert und der VCN konnte in der Folge erfolgreich auf beiden Seiten rekonstruiert werden. Anschließend wurden die DTI-Parameter fraktionelle Anisotropie (FA), Trace, axiale Diffusivität (AD) sowie radiäre Diffusivität (RD) für den Verlauf des Nervs berechnet und Gruppenunterschiede untersucht. Es zeigte sich ein (nicht signifikanter) Trend zu einer negativen Korrelation zwischen FA und der Hörschwelle auf der betroffenen Seite. Weiterhin konnten Trends zu leicht veränderten Parametern zwischen Probanden und Patienten ausgemacht werden, ein statistisch signifikanter Unterschied lag allerdings nicht vor. Sowohl in der Kontroll- als auch der Patientengruppe zeigte sich für keinen DTI-Parameter ein relevanter Unterschied zwischen rechter und linker beziehungsweise erkrankter und gesunder Seite. Als Ursache hierfür sind unter anderem Bewegungsartefakte sowie ein vermehrter Partialvolumeneffekt zu vermuten. Die beobachteten Trends lassen sich in einen plausiblen Zusammenhang mit den in der Literatur beschriebenen Ergebnissen bringen. Um die beobachteten Trends besser einordnen und mögliche Effekte herausarbeiten zu können, sind Studien mit größerer Fallzahl, einer Reduktion der Scan-Zeit sowie die Bestimmung und Elimination des sogenannten Freien Wassers notwendig.