Vergleich von aktuellen diagnostischen Bildgebungsverfahren - B-Mode, CEUS und CT/MRT - zur Charakterisierung unklarer Raumforderungen der Niere

Erstveröffentlichung
2018-07-12Authors
Weber, Annika
Referee
Kratzer, WolfgangBolenz, Christian
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IUKU. Klinik für Urologie und Kinderurologie
Abstract
Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, anhand prospektiv erhobener Daten, aktuelle diagnostische Bildgebungsverfahren für die Charakterisierung von unklaren RF (Raumforderungen) der Niere zu vergleichen. Neben den Befunden aus Ultraschallverfahren wie B-Bild und CEUS (Contrast Enhanced Ultrasound), wurden auch CT (Computertomographie)- oder MRT (Magnetresonanztomographie)-Befunde mit den histologischen Begutachtungen verglichen. Dabei stellte sich die Frage, ob einzelne Bildgebungsverfahren für die Charakterisierung und Einteilung in benigne und maligne Tumore, besser geeignet sind als andere. Beim B-Bild Ultraschall sollte zusätzlich untersucht werden, ob typische Muster, in Bezug auf Echogenität, Homogenität, Vaskularisation, Größe, Form und Begrenzung, zwischen benignen und malignen RF vorliegen. Ebenso sollte gezeigt werden, ob bei CEUS typische Perfusionsmuster zwischen benignen und malignen RF bestehen. Material und Methoden: In einem Zeitraum von 18 Monaten wurden 50 Patienten mittels Ultraschall untersucht, bei denen der Verdacht einer unklaren RF der Niere oder einer Zyste mit unklarem Malignitätspotential bestand. Die Untersuchungen wurden mit dem Ultraschallgerät Aplio 500 von Toshiba durchgeführt. Nach der Anamneseerhebung untersuchten wir die Neubildung der Niere zuerst mit der B-Bild Sonographie, wobei dabei neben der Lage, Größe, Form und Begrenzung auch die Echogenität, Homogenität und die Vaskularisation dokumentiert wurde. Im Anschluss wurde bei der Untersuchung mit CEUS, bei der wir SonoVue® als Kontrastmittel verwendeten, auf das Perfusionsverhalten der RF geachtet. Die quantitative Auswertung von CEUS wurde mit der Software VueBox von Bracco Imaging durchgeführt. Die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung wurden am Ende von uns mit den Ergebnissen der CT bzw. MRT Untersuchungen in Bezug auf die histologischen Begutachtungen verglichen. Ergebnisse: Da bei 25 Patienten CEUS zwar durchgeführt wurde, jedoch mit der Software VueBox nicht ausgewertet werden konnte, mussten diese von der Studie ausgeschlossen werden. Weitere 2 Patienten mussten wegen fehlenden histologischen Befunden ausgeschlossen werden. Das untersuchte Kollektiv der Studie umfasste somit 23 Patienten. Weder für Echogenität und Homogenität, noch für Vaskularisation, Form und Begrenzung konnten wir bei der B-Bild Sonographie zwischen den benignen und malignen RF einen Unterschied feststellen. Lediglich für die Größe zeigte sich zwischen den Gruppen ein signifikanter Unterschied. Dabei konnten wir feststellen, dass ein Zusammenhang zwischen der Größe und dem Risiko für eine maligne RF besteht. Wobei das Risiko für eine maligne RF bei Läsionen kleiner als 3cm geringer ist als bei Läsionen welche größer als 3cm sind. Bei der Quantifizierung von CEUS mittels der Software VueBox konnte bei keinem der Perfusionsparameter ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Gruppe der benignen RF und der Gruppe der malignen RF festgestellt werden. Beim Vergleich der Ultraschallergebnisse mit den histologischen Befunden ergab sich eine Sensitivität von 93,3% und eine Spezifität von 50%. Bei den CT und MRT Ergebnissen zeigte sich auch hier eine Sensitivität von 93,3% und sogar eine Spezifität von 83,3%. Schlussfolgerung: Durch unsere Ergebnisse der B-Bild Sonographie ist ersichtlich, dass maligne RF der Niere eine große Variabilität in Bezug auf ihr Erscheinungsbild aufweisen. Obwohl wir bei der quantitativen Auswertung von CEUS mittels VueBox keine typischen Perfusionsmuster für maligen RF nachweisen konnten, sehen wir CEUS dennoch als sehr hilfreich bei der Differenzierung von Nierenraumforderungen an. Allerdings setzt die subjektive Einschätzung des Malignitätspotentials der Neubildungen durch CEUS Erfahrung der durchführenden Person voraus. Unser Versuch, CEUS mit der Software VueBox quantitativ auszuwerten, war jedoch nicht zufriedenstellend. Aus unserer Sicht ist die Einschätzung des Malignitätspotentials der Nierenraumforderungen ohne weitere diagnostische Untersuchungen allein durch CEUS, durch das Fehlen einer einfachen und sicheren Quantifizierung, nicht ausreichend. Obwohl CEUS in unserer Studie schlechter abgeschnitten hat als CT- bzw. MRT Untersuchungen, sollte CEUS aufgrund der vielen Vorteile nicht außer Acht gelassen werden.
Date created
2015
Subject headings
[GND]: Ultraschall | Niere | Bildgebendes Verfahren[MeSH]: Ultrasound | Kidney; Diagnostic imaging
[Free subject headings]: CEUS | Raumforderung | B-Mode | VueBox
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8054
Weber, Annika (2018): Vergleich von aktuellen diagnostischen Bildgebungsverfahren - B-Mode, CEUS und CT/MRT - zur Charakterisierung unklarer Raumforderungen der Niere. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8054
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