Einfluss einer auditiven Aufgabe (Oddball-Task) auf die Modulation der Erregbarkeit des motorischen Kortex durch statische Magnetfelder
Erstveröffentlichung
2023-05-30Authors
Alex, Birte
Referee
Kammer, ThomasLewerenz, Jan
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie IIIUKU. Klinik für Neurologie
Abstract
In der Vergangenheit konnte in einigen Studien ein modulierender Effekt von transkranieller statischer Magnetstimulation (tSMS) auf die Erregbarkeit des motorischen Kortex beobachtet werden. Nachdem dieser in der Vorgängerstudie zu dieser Arbeit nicht repliziert werden konnte, war das Ziel dieser Arbeit, zu evaluieren, ob ein auditiver Oddball-Task der Grund dafür ist.
Die Evaluierung des Effektes des Oddball-Task erfolgte anhand eines Experimentes in einem within-subject Design mit direktem Vergleich der Stimulation mit und ohne Verwendung des Oddball-Task. Dabei fanden pro Proband 2 Sitzungen statt. In jeder Sitzung wurde ein starker Dauermagnet 10 Minuten lang an den Kopf des Probanden gehalten. In einer der beiden Sitzungen lösten die Probanden während der tSMS einen auditiven Oddball-Task, wobei sie Töne zählen mussten, ohne dabei zu reden oder die Finger zu benutzen. In der anderen Sitzung gab es keine Aufgabe, sodass die Probanden nur dazu angehalten wurden, still zu sitzen und nicht zu reden. Vor und nach tSMS wurde die Erregbarkeit des motorischen Kortex gemessen. Dafür wurden motorisch evoziert Potentiale (MEP) des rechten Musculus interosseus dorsalis I (first dorsal interosseous, FDI) mittels Einzelpulse transkranieller Magnetstimulation (TMS) generiert und abgeleitet.
Es konnte weder in den Sitzungen mit noch in den Sitzungen ohne Oddball-Task eine Verringerung der MEP-Amplituden nach tSMS beobachtet werden. Demzufolge konnte der Oddball-Task nicht als Grund für ausbleibende tSMS-Effekte bestätigt werden. Außerdem konnte erneut der modulierende Effekt der tSMS auf die Erregbarkeit des motorischen Kortex nicht repliziert werden. Auffällig waren jedoch starke Schwankungen der MEP-Amplituden, die einen modulierenden Effekt möglicherweise verbergen könnten.
Neben dem Oddball-Task gibt es verschiedene weitere Unterschiede zwischen den Vorgänger-tSMS-Studien und der vorliegenden Arbeit, darunter die Verwendung eines Neuronavigationssystems, die Wahl der Hemisphäre, die stimuliert wurde, die Pulsform und die Dauer der tSMS. Von diesen Faktoren scheint keiner ausschlaggebend für die unterschiedlichen Ergebnisse zu sein. Um den tSMS-Effekt unterschiedlicher Studien vergleichen zu können, sollten alle anderen Faktoren, die die Erregbarkeit potentiell beeinflussen können, möglichst einheitlich gehalten werden. Auch in Bezug auf die Fluktuationen bei MEP-Messungen lässt die Studienlage keine eindeutigen Aussagen zur
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Verbesserung dieser Problematik erkennen. Somit ist es schwer, einheitliche Protokolle zur Erregbarkeitsmessung bei neuromodulatorischen Verfahren zu schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein modulierender Effekt transkranieller statischer Magnetfeldstimulation auf den motorischen Kortex in dieser Arbeit nicht repliziert werden konnte. Die vorgeschlagene mögliche Ursache, die Verwendung eines auditiven Oddball-Tasks, konnte nicht als tatsächlicher Grund für die Unterschiede bestätigt werden.
Date created
2021
Subject headings
[GND]: Transkranielle magnetische Stimulation | Motorischer Cortex[MeSH]: Transcranial magnetic stimulation | Motor cortex
[Free subject headings]: Transkranielle statische Magnetfeldstimulation | Oddball-Task | motorischer Kortex
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-48832
Alex, Birte (2023): Einfluss einer auditiven Aufgabe (Oddball-Task) auf die Modulation der Erregbarkeit des motorischen Kortex durch statische Magnetfelder. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-48832
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