Auswirkung einer verkürzten Antibiotikatherapie bei frühem vorzeitigem Blasensprung vor 34+0 Schwangerschaftswochen auf Schwangerschaftsverlängerung und Schwangerschaftsdauer

Erstveröffentlichung
2023-05-23Authors
Fritz, Julia
Referee
de Gregorio, NikolausZengerling, Friedemann
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Frauenheilkunde und GeburtshilfeUKU. Klinik für Urologie und Kinderurologie
Abstract
Zielsetzung: In der aktuellen deutschen S2k-Leitlinie zur Prävention und Therapie der Frühgeburt gibt es keine klaren Empfehlungen hinsichtlich der Dauer einer prophylaktischen Antibiotikatherapie im Falle eines frühen vorzeitigen Blasensprungs. Diese Arbeit untersucht die Auswirkung einer auf maximal14 Tage beschränkten Antibiotikagabe im Vergleich zur antibiotischen Dauertherapie bis zur Entbindung auf das neonatale Outcome, Schwangerschaftsdauer und Schwangerschaftsverlängerung. Material und Methoden: Es erfolgte die retrospektive Erhebung und Auswertung der medizinischen Daten aller Patientinnen mit frühem vorzeitigem Blasensprung, die im Zeitraum 2013-2016 an der Universitätsfrauenklinik Ulm behandelt wurden. 2013 und 2014 erhielten diese Patientinnen eine antibiotische Therapie mit Ampicillin/Sulbactam durchgehend bis zur Entbindung, ab 2015 wurde die Gabe von Ampicillin/Sulbactam auf eine Maximaldauer von 14 Tagen beschränkt. Zusätzlich wurde die Einmalgabe Azithromycin ab 2015 bei allen Patientinnen eingeführt. Bei Vorliegen von Medikamentenallergien oder auffälligen Vaginalabstrichen wurde vom Therapieschema abgewichen. Ergebnisse: Bezüglich des durchschnittlichen Schwangerschaftsalters bei Entbindung zeigte sich zwischen den beiden Vergleichsgruppen ein signifikanter Unterschied zugunsten der verkürzten Antibiotikatherapie (30,3 vs. 31,48 SSW). Hinsichtlich der Schwangerschaftsverlängerung (Latenzzeit zwischen Blasensprung bis Entbindung) und der neonatalen Mortalität ergab sich zwischen den beiden Vergleichsgruppen statistisch kein signifikanter Unterschied (14,26 vs. 11,9 d). In der Fallgruppe mit verkürztem Antibiotikaregime traten allerdings signifikant weniger Fälle mit Atemnotsyndrom (29,9 % vs. 45,7 %) oder intraventrikulärer Blutung (2,1% vs. 9,6 %) auf als in der Vergleichsgruppe, sodass sich von einer reduzierten neonatalen Morbidität unter verkürzter Antibiotikatherapie gesprochen werden kann. Zusammenfassung: Wie unsere Arbeit zeigen konnte, ist die verkürzte Antibiotikatherapie (Maximaldauer 14 Tage) bei frühem vorzeitigem Blasensprung einer Antibiotikadauertherapie bis zur Entbindung bezogen auf Schwangerschaftsverlängerung und neonatalem Outcome nicht unterlegen.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Schwangerschaft | Vorzeitiger Blasensprung | Antibiotikum[MeSH]: Pregnancy complications, Infectious; Drug therapy | Fetal membranes, Premature rupture | Anti-bacterial agents; Therapeutic use
[Free subject headings]: PPROM | Antibiotikatherapie
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
Show full item recordDOI & citation
Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-48726
Fritz, Julia (2023): Auswirkung einer verkürzten Antibiotikatherapie bei frühem vorzeitigem Blasensprung vor 34+0 Schwangerschaftswochen auf Schwangerschaftsverlängerung und Schwangerschaftsdauer. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-48726
Citation formatter >