Haben die Zeiten bis zur initialen antimikrobiellen Therapie und/ oder Fokussanierung einen Einfluss auf das 28-Tage-Überleben von Patienten mit schwerer Sepsis bzw. septischem Schock? Lässt sich ein Unterschied in der Implementierungsphase im Vergleich zur Evaluierungsphase feststellen?

Erstveröffentlichung
2017-10-23Authors
Heymann, Isabell
Referee
Weiß, ManfredRöderer, Götz
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für AnästhesiologieUKU. Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
Abstract
Das Krankheitsbild der schweren Sepsis/ septischen Schocks zählt auch heute noch zu den größten Problemen der medizinischen Versorgung, welches jedes Jahr Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betrifft. Aufgrund der hohen Inzidenz bei gleichzeitig schlechter Prognose besteht dringender Handlungsbedarf hinsichtlich der Schnelligkeit und Effizienz der eingeleiteten Therapie, welche maßgeblich über das Überleben dieser Patienten entscheidet.
Das Ziel der hier vorliegenden prospektiven Beobachtungsstudie war es daher zu untersuchen, ob eine Verkürzung der Zeitintervalle bis zur ersten antimikrobiellen Therapie und/ oder der Fokussanierung einen relevanten Einfluss auf das 28-Tage-Überleben von Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock aufweist. Diese Studie repräsentiert den Teil einer bundesweiten, prospektiven, multizentrischen Kohorten-Studie mit dem Titel MEDUSA (Medical Education for Sepsis Source Control and Antibiotics). Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Zeitraum vom 01.11.2012 bis zum 31.12.2013.
Die wesentlichen Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass hinsichtlich der Zeiten bis zur Fokussanierung ein signifikanter Zusammenhang zum 28-Tage-Überleben von Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock besteht (p=0,014). Die Patienten, welche innerhalb von 28 Tagen verstorben waren, erhielten eine relevante Verzögerung der Fokussanierung im Vergleich zu den Überlebenden. Des Weiteren zeigte sich, dass es in Ulm im Rahmen der MEDUSA Studie zu einer signifikanten Verkürzung des Zeitintervalls bis zur antimikrobiellen Therapie von der Implementierungs- zur Evaluierungsphase gekommen ist (p=0,020).
Die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen für eine frühzeitige antimikrobielle Therapie und eine schnellstmögliche Fokussanierung ab Diagnosestellung, um das Überleben von Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock positiv zu beeinflussen. Für eine Bestätigung sowie Ermittlung genauer Zeitfenster bedarf es weiterer klinischer Studien mit größeren Patientenzahlen.
Date created
2016
Subject headings
[GND]: Sepsis | Septischer Schock[MeSH]: Sepsis | Shock, septic; Therapy
[Free subject headings]: Fokussanierung | Antimikrobielle Therapie
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
Show full item recordDOI & citation
Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4530
Heymann, Isabell (2017): Haben die Zeiten bis zur initialen antimikrobiellen Therapie und/ oder Fokussanierung einen Einfluss auf das 28-Tage-Überleben
von Patienten mit schwerer Sepsis bzw. septischem Schock? Lässt sich ein Unterschied in der Implementierungsphase im Vergleich zur Evaluierungsphase feststellen? Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4530
Citation formatter >