Interhospitaltransporte im Ballungsraum Hamburg

Erstveröffentlichung
2017-08-10Authors
Mehnert, Jacqueline
Referee
Helm, MatthiasGebhard, Florian
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Bundeswehrkrankenhaus Ulm (BWK)UKU. Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
Abstract
Durch die zunehmende Spezialisierung der Kliniken hinsichtlich Diagnostik und Therapie sowie dem demographischen Wandel in der Bevölkerung sind Interhospitaltransporte von schwerkranken Patienten in ansteigender Zahl erforderlich. Der Transport eines Patienten unter Fortführung einer komplexen intensivmedizinischen Therapie stellt eine besondere Anforderung an das Personal und das Material des Rettungsdienstes dar.
Im Jahr 2011 wurden 437 Interhospitaltransporte durch den am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg stationierten NAW (Notarztwagen) 23 B absolviert. Dieses Fahrzeug wird aufgrund seiner qualifizierten Rettungsmittelbesatzung und der umfangreichen materiellen Ausstattung im “Dual use” Prinzip eingesetzt. Es steht somit als Notarztwagen für primäre Rettungseinsätze sowie als Intensivtransportwagen für Interhospitaltransporte zur Verfügung.
Ziel der Arbeit war es, die Einsatzcharakteristika sowie die Anforderungen an das Personal und das Material eines Intensivtransportwagens im Ballungsraum Hamburg zu erkennen. Die durchgeführten Interhospitaltransporte wurden anhand der ärztlichen Dokumentation retrospektiv analysiert.
Pro Tag wurden im Median 1,15 Einsätze durchgeführt. Mit einer medianen Einsatzdauer von 91 Minuten, einer medianen Transportdauer von 20 Minuten sowie einer medianen Transportstrecke von 8 Kilometern lag der NAW 23 B deutlich unter den in der Literatur zu findenden Angaben anderer ITW (Intensivtransportwagen) Standorte. Im Wochenverlauf war am Sonntag ein leichter Rückgang der Einsätze zu verzeichnen. Die meisten Transporte (46,2%) erfolgten zwischen 8 und 16 Uhr. Hinsichtlich des Einsatzaufkommens im Wochen- und Tagesverlauf konnte kein Unterschied zu anderen ITW Standorten festgestellt werden. 71,8% der Interhospitaltransporte erfolgten zentripetal. In 93,6% der Fälle lagen dabei sowohl die abgebende als auch die aufnehmende Klink auf dem Hamburger Stadtgebiet. Über 75% der Patienten waren älter als 50 Jahre. Dabei war die Mehrzahl der Patienten männlich (60,4%). Erkrankungen des Herzkreislaufsystems führten in 56,7% der Fälle zur Verlegung. 27,8% der Patienten wurde beatmet. Insgesamt ist das Patientenkollektiv mit anderen ITW Standorten vergleichbar.
Aufgrund der kurzen medianen Einsatzdauer der Interhospitaltransporte steht das Fahrzeug nur kurzzeitig nicht für primäre Rettungseinsätze zur Verfügung.
Der NAW 23 B erfüllt die personellen und materiellen Anforderungen an ein Rettungsmittel für den Einsatz als Notarztwagen sowie als Intensivtransportwagen. Bei alleiniger Nutzung als Intensivtransportwagen wäre keine Auslastung des Rettungsmittels gegeben. Der Einsatz eines solchen Fahrzeugs im “Dual use“ im Ballungsraum Hamburg erscheint somit sinnvoll.
Date created
2016
Subject headings
[GND]: Patiententransport | Rettungswesen[MeSH]: Transportation of patients | Emergency medical services
[Free subject headings]: Interhospitaltransport | Sekundäreinsatz
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4477
Mehnert, Jacqueline (2017): Interhospitaltransporte im Ballungsraum Hamburg. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4477
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