Verbesserung der Detektion von Kolonpolypen mittels neuer Endoskop- und Patienten-basierter Verfahren

Erstveröffentlichung
2022-08-02Authors
Frank, Rena Maximiliane
Referee
Walter, BenjaminBuckert, Dominik
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IUKU. Klinik für Innere Medizin II
External cooperations
Klinikum LandshutKlinikum Ludwigsburg
Gastroenterologische Schwerpunktpraxis, Dornstadt
Abstract
Das kolorektale Karzinom zählt zu den häufigsten malignen Erkrankungen. Die Mehrzahl der kolorektalen Karzinome entstehen über die Adenom-Karzinom-Sequenz. Aufgrunddessen haben sich Verfahren zur sekundären Tumorprävention etabliert.
Seit 2002 übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für eine Vorsorgekoloskopie. Präinterventionell ist eine Darmvorbereitung mittels Darmspüllösungen notwendig. Ca. 25% aller Koloskopien zeigen eine insuffiziente Vorbereitung, die zu erschwerten Untersuchungsbedingungen und dadurch versäumten Adenomen führt.
Die vorliegende Dissertation hat sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit die Detektion von Kolonpolypen verbessert werden kann. Es erfolgte die Analyse von Endoskopie-assoziierten und Patienten-assoziierten Faktoren und die Entwicklung von Lösungsansätzen.
Anhand einer in vitro-Studie am Kolonmodell wurde eine auf das Endoskop aufsteckbare, dreidimensionale Kappe mit lateralen Mikrokameras getestet. Hierfür führten 14 Endoskopiker randomisiert, verblindet je eine Untersuchung mit und ohne Aufsatz durch. Für die Auswertung wurden Rückzugszeit und Adenomdetektion erfasst. Die Rückzugszeiten zeigten in beiden Untersuchungen keinen signifikanten Unterschied. Die detektierten Läsionen waren unter Nutzung der Kappe signifikant mehr.
In einer multizentrischen, prospektiven, Endoskopiker-verblindeten Studie wurde die Implementierung einer App in die Darmvorbereitung getestet. Es erfolgte eine zeitachsengerechte Erinnerung über Einhalten von Diätmaßnahmen und korrekter Einnahme der Darmspüllösung ab drei Tagen vor Untersuchungsbeginn. In der statistischen Auswertung wurde der primäre Endpunkt (Darmsauberkeit) sowie die sekundären Endpunkte (Adenom- und Polypendetektion, Patientencompliance- & zufriedenheit) betrachtet. Die Hypothese der signifikanten Verbesserung der Darmsauberkeit unter Implementierung der App in den Vorbereitungsprozess konnte bestätigt werden. Weiterhin zeigte sich eine signifikant höhere Adenomdetektion sowie verbesserte Patientencompliance (Einhalten der Diätmaßnahme und korrekte Einnahme der Darmspüllösung).
Zusammenfassend zeigte sich, dass sowohl die Nutzung der dreidimensionalen Kappe als auch die Implementierung der Moviprep®-App in die Koloskopievorbereitung einen Beitrag zur Senkung der Adenomversäumnisrate und zur Erhöhung der Adenomdetektionsrate leisten können.
Date created
2020
Subject headings
[GND]: Colonkrebs | Prävention | Coloskopie[LCSH]: Colorectal cancer
[MeSH]: Colorectal neoplasms; Prevention and control | Early detection of cancer; Methods | Colonoscopy
[Free subject headings]: Gastroenterologische Endoskopie | Vorsorgekoloskopie | Adenomdetektionsrate | Kolonpolypen | Kolonkarzinom | Abführmaßnahmen | Colon preparation | Adenoma detection rate
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-44232
Frank, Rena Maximiliane (2022): Verbesserung der Detektion von Kolonpolypen mittels neuer Endoskop- und Patienten-basierter Verfahren. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-44232
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