Die Epidemiologie und Prävention der Schädel-Hirn-Verletzung im Kindesalter

Erstveröffentlichung
2016-11-14Authors
Pala, Andrej
Referee
Kapapa, ThomasSerra, Alexandre
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für NeurochirurgieUKU. Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
UKU. Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
UKU. Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
Abstract
Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) stellt ein signifikantes medizinisches, soziales und wirtschaftliches Problem dar. Die Verletzung des Gehirns ist eine der häufigsten Todesursache in vielen Populationen unter 45 Jahren. Außerdem resultiert das SHT in dieser Altersgruppe oft in einer körperlichen und/oder geistigen Behinderung. Laut Ergebnissen des statischen Bundesamten steigen die Behandlungszahlen des SHTs besonders im Kindesalter. Die unterschiedlichen Altersgruppen und nicht einheitliche Definition der Einschluss- und Ausschlusskriterien erschweren erheblich die objektive Darstellung und den Vergleich der epidemiologischen Daten. Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung der aktuellen Behandlungsdaten von Schädel-Hirn-Verletzungen im Kindesalter am Universitätsklinikum Ulm.
Es wurden alle Kinder und junge Erwachsene im Alter zwischen 0 und 18 Jahren eingeschlossen, die zwischen dem 01.01.2010 und dem 31.12.2011 in der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, der Klinik für Neurochirurgie, der Sektion Kinderchirurgie und der Klinik für Kinder und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm mit der Diagnose Schädel-Hirn-Trauma (ICD 10; S06.0-9) stationär behandelt und überwacht wurden. Es wurden nur symptomatische Kinder eingeschlossen, die unter Übelkeit, Erbrechen und/oder Kopfschmerzen gelitten haben und/oder ein neues neurologisches Defizit nach einer Kopfverletzung aufwiesen. Berücksichtig wurde die interne Dokumentation wie Entlassungsberichte, Operationsberichte und Pflegedokumentation. Alle Daten wurden in einer Datenbank in Form einer Excel-Tabelle erfasst. Zur Datenanalyse wurde SPSS® (IBM Company, SPSS Inc. Chicago Illinois) verwendet.
In Anwesenheit steigender Behandlungszahlen des SHTs im Kindesalter zeigt sich in dieser Arbeit kein Paradigmenwechsel. Das leichte SHT im Kindesalter überwiegt. Das männliche Geschlecht zusammen mit dem Alter zwischen 1 und 4 Jahren weisen ein hohes Risiko für ein SHT auf. Räderbetriebene Unfallmechanismen dominieren nicht. Die meisten Kinder erleiden ein SHT als Folge des Sturzes zu Hause. Mit dem Alter steigt die Anzahl der Verkehrsunfälle und die Anzahl der Stürze sinkt. Unter älteren Kindern und vor allem jungen Erwachsenen kommt ein SHT zwar nicht so häufig vor. Umso mehr ist jedoch eine längere stationäre Behandlung mit kompliziertem Verlauf und mehreren Begleitverletzungen nötig. Das resultiert auch in häufiger Anwendung einer Computertomographie oder Kernspintomographie.
Das SHT im Kindesalter hat eine überwiegend gute Prognose und neurochirurgische Interventionen sind nur in wenigen Fällen notwendig. Die Kenntnisse der epidemiologischen Situation des Schädel-Hirn-Traumas im Kindesalter können zur weiteren Verbesserung der Prävention beitragen. Die Anpassung der gesamten Wohnumgebung unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen für das Kind durch die Eltern müssen klargemacht werden. Edukative Programme und bessere Informierung, besonders in jungen Familien ohne Erfahrung, tragen dazu bei, die Risiken für eine Verletzung des Kindes primär zu erkennen und zu vermeiden.
Date created
2015
Subject headings
[GND]: Schädel-Hirn-Trauma | Epidemiologie | Therapieerfolg | Bildgebendes Verfahren[LCSH]: Accidents
[MeSH]: Craniocerebral trauma; Epidemiology | Diagnostic imaging
[Free subject headings]: Epidemiologie | Outcome | Unfallmechanismus
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4138
Pala, Andrej (2016): Die Epidemiologie und Prävention der Schädel-Hirn-Verletzung im Kindesalter. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4138
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