Perkutane Mitralklappenrekonstruktion mit MitraClip Edge-to-Edge bei Patienten mit höhergradiger Mitralklappen-Insuffizienz: Retrospektive Analyse der Mitra-Clip-Implantation im Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu-Kempten

Erstveröffentlichung
2021-08-10Authors
Hasan, Mohammed Asker
Referee
Torzewski, JanRücker, Frank
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Klinikum Kempten Oberallgäu gGmbHAbstract
Mitralklappen-Insuffizienzen zählen mit einer Prävalenz von 1,7% zu den häufigen Herzklappenfehlern, die sowohl angeboren als auch erworben sein können. Aufgrund der hohen epidemiologischen Bedeutung gehört die Versorgung von Patienten mit Mitralklappen-Insuffizienz sowohl aus medizinischer und pflegerischer als auch aus gesundheitswissenschaftlicher und gesundheitsökonomischer Perspektive zu den großen Herausforderungen der Gesundheitssysteme in den westlichen Industrienationen. Bis vor wenigen Jahren stellten die medikamentöse Therapie und die chirurgische Therapie in Form einer Mitralklappenrekonstruktion oder eines Klappenersatzes die einzigen Therapieoptionen dar. Erst seit wenigen Jahren kommen minimalinvasive und kathetherinterventionelle Verfahren auch bei der Behandlung der Mitralinsuffizienz zum Einsatz. Dabei findet aktuell auch die MitraClip®-Implantation in der klinischen Routine Anwendung. Die Wirksamkeit des Verfahrens wurde dabei im Rahmen der EVERESTII Studie (EVEREST= Endovascular Valve Edge-to-Edge Repair Study) nachgewiesen (Feldman et al. 2011; Glower et al. 2012), weitere Vergleichsstudien sind jedoch selten, weswegen der Wissenstand zur Versorgungsqualität begrenzt ist.
Ziel der vorliegenden Dissertation wird daher sein, die interventions-relevanten Daten von n=96 Patienten mit Mitralklappen-Insuffizienz, bei denen im Herz- und Gefäßzentrums Oberallgäu-Kempten eine perkutane Mitralklappenrekonstruktion mittels MitraClip® durchgeführt wurde, mit den Daten der EVERESTII-Studie zu vergleichen. Festgehalten werden soll dabei aus Gründen der Qualitätssicherung auch, wie sich Versorgungsqualität und Machbarkeit der Intervention im ländlichen Raum ohne herzchirurgische Abteilung gestalten.
Im 12-monatigen Follow-up kann von einer hohen Effektivität und Sicherheit des Verfahrens ausgegangen werden: Die Reduktionsrate an Patienten, bei denen auch postinterventionell noch MI-Grad 3 oder 4 bestand, war signifikant größer als im Kontrollkollektiv und auch höher als in der Literatur. Insgesamt konnte bei 98% der Patienten eine Besserung des Schweregrades herbeigeführt werden. Die Mortalität war mit 20% zwar höher als im Kontrollkollektiv, erscheint jedoch im Kontext des hohen Lebensalters der Patienten von knapp 80 Jahren im Durchschnitt erklärbar. Festgehalten werden kann, dass das Verfahren für alte, multimorbide Patienten mit hohem Operationsrisiko ein hohes Maß an Sicherheit und Effektivität beinhaltet und sich die guten Ergebnisse des EVERESTII-Studie auch in anderen Kollektiven reproduzieren lassen. Die Forschung ist aufgerufen, entsprechende Studien mit größeren Patientenkollektiven zu wiederholen, um die Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu erhöhen.
Date created
2020
Subject headings
[GND]: Herzklappenplastik | Mitralinsuffizienz[MeSH]: Mitral valve insufficiency | Heart valve prosthesis
[Free subject headings]: Perkutane Klappenrekonstruktion | Mitralklappeninsuffizienz | Mitraclip
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-38505
Hasan, Mohammed Asker (2021): Perkutane Mitralklappenrekonstruktion mit MitraClip Edge-to-Edge bei Patienten mit höhergradiger Mitralklappen-Insuffizienz: Retrospektive Analyse der Mitra-Clip-Implantation im Herz- und Gefäßzentrum Oberallgäu-Kempten. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-38505
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