Die Auswirkungen von Hypothermie und H2S auf die lokale Entzündungsreaktion in der Lunge

Abstract

Suspended animation, eine Verlangsamung der Vitalfunktionen zum Schutz vor schädlichen Einflüssen, stellt einen interessanten Ansatz für notfallmedizinische Forschung dar. Die Induktion des Zustandes erfolgte in Studien sowohl durch Hypothermie als auch durch Schwefelwasserstoff. Bei beiden Substanzen werden pro- und antiinflammatorische Effekte diskutiert. Ziel dieser Studie war, die inflammatorischen Effekte von Hypothermie und H2S sowohl getrennt als auch in Kombination zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden Mäuse in vier verschiedene Gruppen randomisiert. Darunter Tiere mit 38 °C Körpertemperatur jeweils mit und ohne H2S und 27 °C Körpertemperatur mit und ohne H2S. Diese Ergebnisse wurden mit Gewebeproben einer Gruppe unbehandelter Tiere verglichen. Nach Anästhesie, intensivmedizinischer Instrumentierung und maschineller Beatmung wurden Gewebeproben der Lunge mithilfe ELISA und Western Blot Verfahren untersucht. Die entstandene Entzündungsreaktion konnte sowohl durch Hypothermie als auch H2S verringert werden. Die Kombination beider Einflussfaktoren brachte keinen zusätzlichen Benefit. Der antiinflammatorische Effekt war unabhängig von Nuklearfaktor-kappa-B (NF-kappa-B). Das Stressprotein Hämoxygenase-1 (HO-1) konnte durch H2S herunterreguliert werden. Hypothermie und H2S hatten keinen Einfluss auf die Apoptose.