Intravenöse Lysetherapie bei akut ischämischem Schlaganfall: eine Analyse der Stroke Unit der Klinik Biberach

Erstveröffentlichung
2020-03-13Authors
Bakrac, Pinar
Referee
Tirpitz, Christian vonTumani, Hayrettin
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für NeurologieExternal cooperations
Sana Kliniken Landkreis BiberachAbstract
Aufgrund des demografischen Wandels wird der ischämische Schlaganfall die Kliniken zunehmend beschäftigen. Vor allem die Schnelligkeit der Behandlung ist hierbei ein grundlegendes Thema für ein gutes Outcome. Die Behandlung der modifizierbaren Risikofaktoren als Prävention ist wichtig. Kardioembolien führten zu schweren Schlaganfällen mit dem durchschnittlich höchsten NIHSS Score von 13 Punkten. Daher ist die Therapie von Herzrhythmusstörungen besonders wichtig. In den jüngeren Altersklassen stellte die Hypercholesterinämie mit 80% den häufigsten Risikofaktor für die Entstehung von Schlaganfällen dar. Eine Komplikation der Lysetherapie ist die symptomatische intracerebrale Hämorrhagie. Sie trat bei 11.7% der Patienten auf, was im Vergleich zu anderen internationalen Studien häufiger ist. Jedoch sollten die Definitionen der symptomatisch intracerebralen Hämorrhagien in den unterschiedlichen Studien beachtet werden. Mit 22,2% hatten Patienten in der Diabetes mellitus Gruppe doppelt so häufig symptomatische Hirnblutungen nach der Therapie als in den übrigen Risikofaktorgruppen. 14% der Patienten mit kardioembolischer und 18,5% der makroangiopathischer Ätiologie des Schlaganfalls erlitten symptomatische Hirnblutungen. Die Entwicklung der körperlichen Bedürftigkeit ist ein wesentliches Outcome der Therapie. Vor allem jüngere Patienten unter 45 Jahren zeigten häufiger eine positive Entwicklung. Als Grund wird eine bessere Angiogenese bei jüngeren Menschen diskutiert. Patienten mit Diabetes mellitus hatten das schlechteste Outcome: Bei knapp 26% kam es zu einer Verbesserung und bei etwa 22% zu einer Verschlechterung der körperlichen Selbstständigkeit. Bei mikroangiopathischen Schlaganfällen erlangten zwei Drittel der Patienten Besserung der körperlichen Selbständigkeit und schnitten somit am besten ab. Ein schneller Behandlungsbeginn ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Die Empfehlung für die Door-to-Needle-Zeit liegt bei ≤60 Minuten. Die Door-to-Needle-Zeit nahm von 2008 bis 2012 von 69,4 Minuten auf 48,8 Minuten ab (Aureißer 2011). 65% der Patienten erhielten die Therapie innerhalb von 60 Minuten nach Aufnahme auf der Notfallabteilung. Patienten mit einem leichtgradigen Schlaganfall erhielten die Therapie im Durchschnitt etwa 5-10 Minuten später. Die Intrahospitale Mortalität nahm von 11,8% im Jahre 2008 auf 0 im Jahre 2012 ab. Ebenfalls kam es in diesem Zeitraum zu einem Rückgang symptomatischer intracerebraler Hämorrhagien (von 29.4% auf 6.6%). Aufgrund guter Ergebnisse der Door-Needle-Zeit, der intrahospitalen Mortalität und symptomatischen Hirnblutungen kann eine Zunahme der Erfahrenheit der Klinik Biberach bei der Behandlung von ischämischen festgestellt werden.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Schlaganfall | Fibrinolysetherapie[MeSH]: Stroke | Fibrinolytic agents; Therapeutic use | Thrombolytic therapy; Methods | Fibrinolysis
[Free subject headings]: Ischämischer Schlaganfall | Lysetherapie
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-26094
Bakrac, Pinar (2020): Intravenöse Lysetherapie bei akut ischämischem Schlaganfall: eine Analyse der Stroke Unit der Klinik Biberach. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-26094
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