Fentanyl in Kombination mit Hyaluronsäure als Basis für ein nasal applizierbares Opioid zur Schmerztherapie
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätAbstract
Ziel dieser Studie war das Gewinnen experimenteller Daten über die Schleimhaut-Verträglichkeit eines galenisch neuen Fentanyl-Nasensprays für die Schmerzbekämpfung. Das synthetische Opioid Fentanyl wurde dazu mit der mukoadhäsiven Substanz Hyaluronsäure kombiniert und unter Verzicht auf Benzalkoniumchlorid, einem häufigen Konservierungsmittel für viele Nasalia, am Modell humaner Amnionzellen hinsichtlich seiner zytotoxischen Potenz getestet. Die größte zytotoxische Potenz wurde für die konservierte Fentanyl-Lösung gefunden, in der kaum noch Zellen überlebten. Bei der Testung des Zellwachstums unter steigender Hyaluronsäure-Konzentration bei konstanter Fentanyl-Konzentration zeigte sich unerwartet ein konzentrationsabhängiges Wirkungsmaximum zwischen 0,01 % und 0,05 %. Sowohl niedrigere als auch höhere Konzentrationen waren deutlich weniger wirksam. In ex-vivo in-vitro Testen mit humanen Mukoziliarepithelien wurde die Zilienschlagfrequenz im Vergleich von Fentanyl-Hyaluronsäure-Lösung zur Ringer-Lösung als Positiv-Kontrolle und Chlorhexidin als Negativ-Kontrolle untersucht. Dabei ergab sich keine Hemmung der Ziliaraktivität für die Fentanyl-Hyaluronsäure-Lösung unterhalb von 12 Hz.
Beide Testserien mit den Zilienschlagfrequenzen verifizierten damit auch die Ergebnisse der Zytotoxizitätsversuche. Sie lassen auch die Vermutung zu, dass die geprüfte Fentanyl-Hyaluronsäure-Lösung in der Nasenhöhle keine irreversible Beeinträchtigung der mukoziliaren Clearance erwarten lässt.
Es zeigt sich, dass das seit langem bekannte zytotoxische Potential des Konservierungsmittels Benzalkoniumchlorid am Modell der humanen Amnionzelle auch für den Zusatz von Fentanyl bestätigt werden konnte. Die Daten erlauben auch die berechtigte Annahme, dass nun ein therapeutisch anwendbarer Nasenspray aus der Kombination Fentanyl mit Hyaluronsäure ohne Verwendung des meist üblichen Konservierungsmittels Benzalkoniumchlorid als Schmerzmittel mit einem Minimum an Nebenwirkungen möglich ist.
Date created
2010
Subject headings
[GND]: Benzalkoniumchloride | Fentanyl | Hyaluronsäure | Opioide | Schmerztherapie[MeSH]: Pain. Therapy
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-2054
Jacobs, Konrad (2010): Fentanyl in Kombination mit Hyaluronsäure als Basis für ein nasal applizierbares Opioid zur Schmerztherapie. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-2054
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