Schwangere Dialysepatientinnen: ein systematischer Überblick über die derzeitige Praxis und Behandlungsstrategien

Erstveröffentlichung
2019-09-02Authors
Duffner, Johannes
Referee
Schröppel, BerndImhof, Armin
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IUKU. Klinik für Innere Medizin II
Abstract
Zielstellung (Purpose): Ziel der Studie war es, Erfahrungswerte und praktische Herangehensweisen von
Nephrologen in Deutschland bei der Betreuung von Schwangeren an der Dialyse zu sammeln.
Methode (Methods): Die Umfrage, bestehend aus einem 26-Item- Fragebogen erfragt demographische
Informationen, Berufserfahrung, subjektive Behandlungssicherheit, Anzahl betreuter Schwangerschaften, Komplikationen bei Mutter und Kind, Aufklärung über Verhütung und Konzeption unter Dialyse, Dialysedauer und Therapieziele.
Ergebnisse (Results): Von 2015 versandten Fragebögen konnten 200 (9,9%) evaluiert werden. Während 38% der Befragten noch nie eine chronisch dialysierte Schwangere betreut hatten, konnten 62% mindestens eine betreute Schwangerschaft an der Dialyse angeben. 45% der Nephrologen klären ihre Patientinnen über Verhütung und Konzeption unter Dialyse auf. Insgesamt konnte von über 306 betreuten Schwangerschaften berichtet werden. 58% der Patientinnen wurden unter chronischer Dialyse schwanger, 42% entwickelten im Rahmen der Schwangerschaft eine Dialysepflichtigkeit. Bei Patientinnen mit Peritonealdialyse würden nur 22% der Nephrologen diese Modalität bis zur Entbindung beibehalten, 78% würden, entweder sofort oder spätestens kurz vor der Entbindung zu Hämodialyse wechseln. 80% der Nephrologen würden mindestens fünf Dialysesitzungen pro Woche anordnen. Zwei Drittel führen
üblicherweise kein fetales Monitoring durch. Es konnte ein signifikanter Unterschied in der subjektiven
Behandlungssicherheit zwischen solchen Nephrologen, welche bereits eine Schwangerschaft an der Dialyse betreut haben und jenen, die noch keine Schwangerschaft an der Dialyse betreuten, festgestellt werden. Zusammengefasst fühlen sich aber nur 40% aller Befragten in der Behandlung von schwangeren Dialysepatientinnen sicher.
Schlussfolgerung (Conclusion): Unsere Umfrage verdeutlicht, dass die Praxis in der Behandlung schwangerer Dialysepatientinnen signifikante Unterschiede im verordneten Dialyseumfang und der Handhabung fetalen Monitorings aufweist. Die Studie weist auf die Notwenigkeit nationaler Richtlinien hin, um entsprechende Standards für die Versorgung schwangerer Patientinnen an der Dialyse zu etablieren.
Date created
2018
Subject headings
[GND]: Dialyse | Nephrologie | Schwangerenvorsorge | Schwangerschaft | Schriftliche Umfrage[MeSH]: Renal dialysis; Standards | Nephrology | Pregnancy complications; Prevention and control | Health care surveys; Methods
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-18364
Duffner, Johannes (2019): Schwangere Dialysepatientinnen: ein systematischer Überblick über die derzeitige Praxis und Behandlungsstrategien. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-18364
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