Die Behandlung von Patienten mit Hoch-Risiko-Essentieller Thrombozythämie (ET) mit pegyliertem Interferon alpha-2b
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätAbstract
In der vorliegenden Arbeit wurden 36 Hochrisiko-ET-Patienten mit pegyliertem Interferon alpha 2b im Rahmen einer Phase II-Studie behandelt. Die Gesamtlaufzeit der Studie betrug 763 Monate. Initial wurde die Therapie mit einer Dosis von 50 ug PEG-IFN subkutan 1x pro Woche eingeleitet. Dosissteigerungen von 25 ug wöchentlich auf bis zu 150 ug wurden bei mangelnder Ansprechrate durchgeführt. Nach Einstellung einer Remission wurde eine Erhaltungstherapie eingeleitet, die bereits nach 12 Monaten bei 81 % und nach 21 Monaten schon bei 88 % der behandelten Patienten einer PEG-IFN-Dosis von < = 50 ug/Woche entsprach. Bereits während der ersten drei Behandlungsmonate ließ sich die Thrombozytenzahl signifikant von einem medianen Ausgangswert von 895 x 109/l auf einen medianen Wert von 485 x 109/l senken. Nach 21 Monaten wiesen alle Patienten unter Therapie einen Thrombozytenwert von < 500 x 109/l auf. Eine komplette Remission (Thrombozytenzahl < 450 x 109/l) wurde nach 3 Monaten bei 39 %, nach 9 Monaten bei 58 % und nach 12 Monaten Therapie bei 67 % erreicht. Zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung ergibt sich eine komplette Remission bei 90 % der behandelten Studienteilnehmer. Nach einem Median von 23 Monaten brachen 28 % der Patienten die Therapie aufgrund stärkerer Nebenwirkungen ab. Auf der WHO-Toxizitätsskala wurde hier eine Grad II Toxizität nicht überschritten. Weitere drei Patienten brachen die Therapie nach einem Median von 8,5 Monaten ab. In dieser Studie ergab sich eine Komplikationsrate für thromboembolische Ereignisse von 1,7 % pro Patientenjahr. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass PEG-IFN hinsichtlich der Effektivität mindestens ebenso wirksam ist wie konventionelles IFN. Die Nebenwirkungsrate von PEG-IFN ist zumindest vergleichbar, wenn nicht sogar niedriger als unter konventionellem IFN. Ein weiterer Vorteil von PEG-IFN ist die nur wöchentliche Verabreichung. Somit ist PEG-IFN bei Hochrisiko-ET-Patienten eine Alternative zu konventionellem IFN.
Date created
2007
Subject headings
[GND]: Interferon <alpha-2b-> | Primäre Thrombozythämie[MeSH]: peginterferon alfa-2b | Thrombocythemia, hemorrhagic
[Free subject headings]: Essentielle Thrombozythämie | Pegyliertes Interferon alpha 2b
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1456
Bischoff, Peter (2008): Die Behandlung von Patienten mit Hoch-Risiko-Essentieller Thrombozythämie (ET) mit pegyliertem Interferon alpha-2b. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1456
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