Belastungsverläufe unter stationärer psychoonkologischer Intervention bei allogener Stammzelltransplantation
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätAbstract
Einleitung:
Allogene Stammzelltransplantation (SZT) stellt einen sehr belastenden Behandlungsabschnitt im Verlauf einer Krebserkrankung oder einer anderen dadurch kurativ behandelbaren Krankheit dar. In der vorliegenden Untersuchung wurden die Belastungsverläufe von Patienten unter allogener SZT, die durch systematisch dargebotene psychoonkologische Interventionen behandelt wurden, untersucht.
Methode:
Daten einer kontrollierten ABBA-Blockdesign-Untersuchung wurden herangezogen. Die Stichprobengröße umfasst 139 Patienten, die Datenerhebung erfolgte vom 01.09.1999 bis zum 31.12. 2001 in Ulm und Tübingen. Die psychoonkologischen Interventionen wurden nachträglich zeitlich und nach ihrer Häufigkeit statistisch erfasst. In der eigenen Diktion der Autorin wurden Datenerhebungen per Interview und Interviews bei Aufnahme und Entlassung als psychoonkologische Interventionen/Sprechzeiten deklariert.
Ergebnisse:
Interventionsgruppenpatienten erhielten wöchentlich 76 Minuten psychoonkologische Interventionen, Kontrollgruppenpatienten wöchentlich 35 Minuten. Der Unterschied ist statistisch signifikant. Eine Ausreisseranalyse zur Bildung von homogeneren Studiengruppen ergab keine Unterschiede in der psychischen Befindlichkeit zwischen den Gruppen zum Entlasszeitpunkt. Anhand einer Clusteranalyse und einer Faktorenanalyse konnten die zwei Faktoren "psychische Belastung" und "körperliche Belastung" für die stationären Selbsteinschätzungen der Patienten ermittelt werden. Patienten ab 55 Jahren, Patienten mit HLA-Mismatch sowie Frauen schildern eine höhere Belastung.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse können unter dem Aspekt der logarithmischen Dosis-Wirkungs-Beziehung, die in der Psychotherapieforschung ermittelt wurde, betrachtet werden, dahingehend dass die Unterschiede in den Gesprächsdauern zwischen den Studiengruppen zu gering geworden sein könnten, um eine deutliche Wirkung zu erzielen. Zum Wirknachweis wird die Durchführung eines parallelisierten Studiendesigns (Matched Sample), parallelisiert nach Alter, Geschlecht und HLA-Status, mit geringer Patientenzahl (N=20 Paare) empfohlen. Die Gesprächszeiten mit den Patienten in der Kontrollgruppe sollten hierbei so gering wie möglich gehalten werden.
Date created
2007
Subject headings
[GND]: Periphere Stammzellentransplantation[MeSH]: Stem cell transplantation
[Free subject headings]: ABBA-Blockdesign-Untersuchung | Allogene Stammzelltransplantation | Allogeneic stem cell transplantation | Emotional distress | Psychooncologic interventions | Psychoonkologische Intervention | SZT
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1343
Glöckle, Birgit (2008): Belastungsverläufe unter stationärer psychoonkologischer Intervention bei allogener Stammzelltransplantation. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1343
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