Der Testing-the-Limits-Ansatz und seine Rolle in der Früherkennung der Alzheimer-Demenz: Eine Validierungsstudie

Erstveröffentlichung
2018-12-13Authors
Kösel, Jonas
Referee
Uttner, IngoJäger, Markus
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für NeurologieUniversität Ulm
Abstract
Hintergrund: Die Alzheimer-Demenz (AD) ist die häufigste dementielle Erkrankung im Alter, deren frühzeitige Erkennung mit Blick auf die aktuell verfügbaren Therapieansätze, die einen möglichst raschen Behandlungsbeginn erfordern, von besonderer Wichtigkeit ist. Gegenstand der vorliegenden Dissertation war die Validierung eines neuartigen, lernpotential-orientierten Gedächtnistests zur Früherkennung der Alzheimerdemenz.
Material und Methoden: Untersucht wurden 57 Personen mit Verdacht auf AD im Frühstadium und eine Kontrollgruppe von 94 Personen, die sich aus Patienten mit einer Depression und Gesunden zusammensetzte. Die diagnostische Einordnung der Patienten stützte sich auf klinische, labordiagnostische und bildgebende Untersuchungen und erfolgte anhand der NINCDS-ADRDA-Kriterien für Demenz und den DSM-IV-Kriterien für eine Depression. Als Gedächtnistest kam ein neu entwickeltes „Testing the Limits“-Paradigma (TtL) zum Einsatz, welches als dynamisches Testverfahren einen Prätest zur Bestimmung der Ausgangsleistung und zwei Posttests zur Abbildung des Lernpotentials beinhaltet. Beide Gruppen wurden mit Hilfe des TtL untersucht und die Ergebnisse miteinander verglichen. Anhand von Receiver-Operating-Curves (ROC) wurde die diagnostische Trennschärfe beurteilt und es wurden optimale Grenzwerte für die Erkennung von AD-Patienten ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Den AD-Patienten unterliefen in allen Durchgängen des TtL-Paradigmas signifikant mehr Fehler als den Kontrollpersonen, zudem zeigten sie im Leistungsverlauf ein geringeres Lernpotential. Die differentialdiagnostische Trennschärfe zwischen Alzheimer- und Kontrollgruppe war besonders hoch für die kumulierten Fehler der beiden Posttests (Sensitivität 0.93, Spezifität 0.80) und für die kumulierten Fehler von Prä- und Posttests (Sensitivität 0.88, Spezifität 0.80). Somit scheint das hier eingesetzte TtL-Paradigma ein Instrument zu sein, welches bei einer vergleichsweise geringen Durchführungszeit von 20-25 Minuten eine hohe differentialdiagnostischer Trennschärfe bietet.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Alzheimerkrankheit[MeSH]: Alzheimer disease; Diagnosis
[Free subject headings]: Testing the limits | Alzheimerdemenz
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-10785
Kösel, Jonas (2018): Der Testing-the-Limits-Ansatz und seine Rolle in der Früherkennung der Alzheimer-Demenz: Eine Validierungsstudie. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-10785
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