Vitamin D bei plasmazellulären Erkrankungen

Erstveröffentlichung
2018-08-06Authors
Langer, Johanna Margot
Referee
Langer, ChristianGroß, Hans Jürgen
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IIIUKU. Zentrale Einrichtung Klinische Chemie (ZEKCh)
Abstract
Die Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), das Solitäre Plasmozytom, das asymptomatische Multiple Myelom (MM) und das symptomatische MM werden zu den plasmazellulären Erkrankungen gerechnet. Sie werden charakterisiert durch die monoklonale Proliferation maligner Plasmazellen. Bei Patienten mit einem MM findet man sehr häufig einen Vitamin-D-Mangel.
Das Ziel dieser Arbeit war die Prüfung einer möglichen Assoziation des Vitamin-D-Serumspiegels mit der Schwere der plasmazellulären Erkrankung. In dieser Studie untersuchten wir das 25-OH-Vitamin-D (25(OH)D) in einem Patientenkollektiv von insgesamt 191 Patienten mit einer MGUS (60 Patienten), einem Solitären Plasmozytom (15 Patienten), einem asymptomatischen MM (14 Patienten) oder einem symptomatischen MM (102 Patienten). Die Messung des 25(OH)D erfolgte mit dem Elektro-Chemilumineszenz-Bindungsassay „ECLIA“ der Firma Roche.
Bei der Charakterisierung des Patientenkollektivs zeigte sich eine repräsentative Verteilung in Bezug auf die Parameter Geschlecht, Paraproteintyp, zytogenetische Aberrationen und Stadieneinteilung nach dem ISS und nach Salmon und Durie. In der Auswertung des 25(OH)D konnten wir mit einem medianen 25(OH)D im Serum von 22,00 ng/ml, 21,00 ng/ml und 17,00 ng/ml in den Studiengruppen 1 (Patienten mit einer MGUS), 3 (Patienten mit einem asymptomatischen MM oder einem Solitären Plasmozytom) und 2 (Patienten mit einem symptomatischen MM) ein sinkendes 25(OH)D mit zunehmender Schwere der Erkrankung verzeichnen. Es manifestierte sich ein signifikant niedrigerer medianer 25(OH)D-Spiegel in Studiengruppe 2 im Vergleich mit Studiengruppe 1 (p=0,0092) und im Vergleich mit den zusammengefassten Vorstufen der Gruppen 1 und 3 (p=0,0095). Außerdem konnten wir mit einem 25(OH)D von 20,00 ng/ml, 14,54 ng/ml und 16,05 ng/ml in den International Staging System (ISS)-Stadien 1, 2 und 3 den Trend zu einem hohen 25(OH)D bei einem niedrigen ISS-Stadium feststellen. Bei der Einteilung der Patienten mit einem symptomatischen MM nach einem Risikostratifizierungsmodell der International Myeloma Working Group (IMWG) zeigte sich ein signifikant geringerer 25(OH)D-Spiegel bei Patienten mit einem sehr hohen Progressionsrisiko. Es ließ sich außerdem ein Trend zu einem längeren Gesamtüberleben und einem längeren ereignisfreien Überleben bei Patienten mit einem normwertigen 25(OH)D-Spiegel erkennen.
Die Ergebnisse unterstützen eine mögliche Beteiligung des 25(OH)D an der Pathogenese des MM und weisen auf die Tendenz zur Ausbildung einer höheren Malignitätsstufe der plasmazellulären Erkrankungen bei Bestehen eines sehr niedrigen 25(OH)D im Serum hin. Die Zytotoxizität des Vitamin D bei Zellen des MM und die mögliche Beeinflussung der Zytotoxizität von therapeutischen Antikörpern durch Vitamin D stellen zudem wichtige Ansatzpunkte für die Entwicklung neuer Therapien dar.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Plasmozytom | Vitamin-D-Gruppe[MeSH]: Multiple myeloma | Vitamin D
[Free subject headings]: Plasmazelluläre Erkrankungen | Multiples Myelom | Solitäres Plasmozytom | MGUS
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8732
Langer, Johanna Margot (2018): Vitamin D bei plasmazellulären Erkrankungen. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8732
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