Der fakultative Kurs „Fit für den OP“ : eine Fall-Kontrollstudie über Auswirkungen des Kurses auf Lernmotivation, Lernorientierung und Prüfungsleistungen

Erstveröffentlichung
2018-07-13Authors
Mayer, Christian
Referee
Böckers, AnjaHuber-Lang, Markus
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Institut für Anatomie und ZellbiologieUKU. Institut für Klinische und Experimentelle Trauma-Immunologie
Abstract
Ziel des Kurses „Fit für den OP“ (FOP) ist es den Teilnehmern bei immer knapper zur Verfügung stehender Lernzeit und wachsendem Lernpensum im vorklinischen Studienabschnitt einen Lernzugang anzubieten, der das aktive Experimentieren und ein tieferes Verständnis der Anatomie in einem klinischen Kontext fördert. Dies wird gewährleistet, indem die Teilnehmer aktiv unter Supervision langjährig erfahrener klinisch tätiger Ärzte bereits in der Vorklinik als „Operateur“ tätig sein können. Ebenso soll das in den Famulaturen bereits geforderte richtige Verhalten im Operationssaal vermittelt werden. Durch dieses interessante Pensum und Lernformat verschlingt der Kurs jedoch auch große personelle und finanzielle Ressourcen (ca. 7000 - 8000 Euro pro Kurs). Diese Arbeit zielte darauf ab, einen möglichen positiven Effekt auf die Zensuren des makroskopisch anatomischen Kurses (MAK), die Lernmotivation und Lernorientierung Studierender im vorklinischen Studienabschnitt Humanmedizin zu erfassen. Dazu wurden papierbasierte, longitudinal angelegte Befragungen durchgeführt. Hierzu wurden zwei FOP-Kurse über zwei Semester zusammengefasst (n=47) und einer Kontrollgruppe (n=46), welche nur am MAK teilnahm gegenüber gestellt. Die Fragebogenbatterie umfasste unter anderem den SELLMO-ST-Fragebogen (Skalen zur Erfassung der Lern- und Leistungsmotivation Studierender) und den ASSIST-Fragebogen (Approaches and Study Skills Inventory for Students). Die gesamte Fragebogenbatterie wurde einmal vor Beginn des Kurses MAK und FOP und einmal nach Beendigung beider Kurse durchgeführt. Eine Verbesserung der Zensur im MAK konnte nicht nachgewiesen werden. Aber es ließ sich ein positiver Effekt des Kurses auf die Lernmotivation und die Lernorientierung nachweisen. Wünschenswert wäre prinzipiell eine Zunahme in den, den Lernprozess unmittelbar fördernden Skalen gewesen. Dies konnte zwar nicht unmittelbar gezeigt werden, aber die Skalenwerte in den nicht förderlichen Skalen im SELLMO-ST sowie im ASSIST nahmen bei den FOP-Teilnehmern nicht zu, wohingegen bei der Kontrollgruppe eine signifikante Zunahme zu sehen war. Es gelang also durch FOP Studierende davon abzuhalten, zur Bewältigung des immensen anatomischen Lernstoffs in der Literatur bekannte, nicht förderliche Lernstrategien anzunehmen. Bei der Prüfung des vorherrschenden Lernstils in den beiden Gruppen zeigte sich eine Häufung von „Convergern“ in der FOP- Gruppe. Dieser Lernstil bevorzugt das „aktive Experimentieren“ was durch FOP gewährleistet wird. Dieser Unterschied zur Kontrollgruppe erreichte aber kein signifikantes Niveau. Diese Dominanz des Lernstils wurde eher als Limitation im Sinne eines Auswahlfehlers gewertet. Passend hierzu zeigten alle Medizinstudierenden bereits vorher höhere Werte im SELLMO-ST im Vergleich zu den in der Literatur erwähnten Werten und die Bewerbung für FOP zeigt prinzipiell eine Bereitschaft eines höheren Engagements. Zudem könnte der positive Effekt auch am höheren Zeitinvestment in die Lernzeit für das Fach Anatomie gelegen haben.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Medizinische Ausbildung | Vorklinik | Lernmotivation | Anatomie | Dissektion[MeSH]: Education, Medical; Germany | Clinical competence
[Free subject headings]: Lernorientierung | Makroskopisch anatomischer Kurs | Zensuren | Role Model | Chirurg
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8088
Mayer, Christian (2018): Der fakultative Kurs „Fit für den OP“ : eine Fall-Kontrollstudie über Auswirkungen des Kurses auf Lernmotivation, Lernorientierung und Prüfungsleistungen. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-8088
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