Häufigkeit der HLA-Null-Allele in der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSSD) Ulm

Erstveröffentlichung
2018-07-10Authors
Begovic, Michael
Referee
Schrezenmeier, HubertTumani, Hayrettin
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm gGmbH (IKT)Abstract
Unentdeckte HLA-Null Allele können während der Transplantation zu ungewollten Abstoßungsreaktionen des Transplantates führen.
Auch heute noch werden um das oben genannte Risiko zu minimieren, die Kombination einer serologischen und molekulargenetischen Sequenzierung durchgeführt, um eine bessere Komptabilität zwischen Spender und Empfänger zu erreichen und unentdeckte HLA-Null Allel so gut wie möglich zu detektieren. Hauptaufgabe dieser Studie war die Bestimmung der HLA-Null Häufigkeit in einer normalen, gesunden, lokalen Kohorte.
In der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSSD) Ulm wurden 10.690 Proben bereits serologisch typisiert. Die Proben welche mit der serologischen Typisierung als homozygot getestet wurden, wurden heraus selektiert und molekulargenetisch mittels Labtype SSO nachtypisiert. Zeigten sich im Anschluss Diskrepanzen zwischen dem serologischen und molekulargenetischen Ergebnisses auf Grund von möglichen Expressionsvarianten der Allele oder durch Fehlinterpretation/Übertragungsfehlern, wurde eine neue Blutprobe von den freiwilligen Spendern entnommen und die Serologische Analyse erneut durchgeführt.
Von den 10.690 Proben zeigten 1.560 (14,6%) für HLA-A- und 784 (5,9%) Proben für HLA-B Allele eine Homozygotie. 69 und 46 Proben, zeigten ein unterschiedliches Ergebnis zwischen der serologischen und molekulargenetischen HLA-A- bzw. HLA-B-Typisierung.
49 HLA-A Typisierungen (3,1% aller 1.560 homozygoten Proben) und 46 (5,9% aller 784 Proben) von HLA-B zeigten einen serologischen Typisierungsfehler.
Zur letztendlichen Bestätigung von potenzieller HLA-Null Alle wurde die Sanger Sequenzierung bzw. das Next Generation Sequenzierung durchgeführt.
Es zeigte sich aus der Gruppe der HLA-A-Null Allele zweimal das A*02:83N, einmal das A*68:19N und einmal das A*74:14N. Aus der Gruppe der HLA-B-Null Allele waren es einmal das B*14:07N und das B* 51:11N.
Zudem wurden drei HLA-A Allele mit einem atypischen Expressionsmuster gefunden. Das A*03:01:01:01, das A*24:39 und das A*29:02:01. Bei diesen drei Proben zeigte die erneute Sequenzierung keine Erklärung wieso es zu diesem Expressionsmuster kam.
Außerdem wurden 13-HLA-A Allele, und zwar das A*24:02:01:02L mit einer niedrigeren Expression, sogenannte Low-Expression Allele gefunden. Deren Prozentueller Anteil sich auf 0,12% aller Proben belief. Neue Verfahren werden routinemäßig das genaue Vorliegen von Null-Allelen ermöglichen, was bis jetzt aufgrund des hohen wirtschaftlichen und technischen Aufwandes noch nicht möglich war
Letztendlich zeigte sich eine kumulative Häufigkeit von HLA-A und -B-Null-Allelen von 0,06%. Eine explizite Definition des Expressionsmusters von 3 HLA-A-Allelen muss noch in weiteren Studien untersucht und bestimmt werden.
Zudem sollen neue Verfahren routinemäßig das genaue Vorliegen von Null-Allelen ermöglichen, was bis jetzt aufgrund des hohen wirtschaftlichen und technischen Aufwandes noch nicht möglich war.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: HLA | Polymerase-Kettenreaktion | Gelelektrophorese | Alleler Ausschluss[MeSH]: HLA antigens | Polymerase chain reaction | Serologic tests
[Free subject headings]: Low | HLA-Null Allele | Next Generation Sequenzierung | Deutsche Stammzellspenderdatei | Molekulargenetische Typisierung | Serologische Sequenzierung
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-7965
Begovic, Michael (2018): Häufigkeit der HLA-Null-Allele in der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSSD) Ulm. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-7965
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