Prävalenz der pAVK bei kardiovaskulär-erkrankten, hospitalisierten Patienten

Erstveröffentlichung
2018-07-09Authors
Boeters, Constanze
Referee
Imhof, ArminDenkinger, Michael
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IIBethesda Geriatrische Klinik Ulm
Abstract
Die Prävalenz der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) liegt in Industriestaaten, abhängig vom Alter zwischen 5%1 und 21%2, bezogen auf die Gesamtbevölkerung. Die PAVK ist meist durch Arteriosklerose (95%)3verursacht. Da hier die gleichen Risiko-Faktoren für die Enstehung verantwortlich sind, wie bei der koronaren Herzkrankheit, ist davon auszugehen, dass die Prävalenz der pAVK bei kardiovaskulär-erkrankten Patienten höher ist als in der vergleichsbaren Durchschnittsbevölkerung.
Patientenkollektiv: Für diese Querschnittsstudie wurden über acht Monate 508 Patienten der kardiologischen Abteilung der Universitätsklinik Ulm, ab dem 65 Lebensjahr, rekrutiert. Von 754 möglichen Probanden lehnten 242 (26,4% der Männer, 42,9% der Frauen(33,6)) eine Teilnahme an der Studie ab. Der Ankle-brachial-Index (ABI) wurde mittels Doppler-Untersuchung bestimmt. Die übrigen Daten wurden mittels Questionnaire erhoben. Als pAVK galt ein ABI von < 0,9 an mindestens einem Bein, sowie klassische Claudication-Beschwerden und eine bereits (durch höherwertige Verfahren) diagnostizierte pAVK.
Ergebnisse: 70,1 % der Probanden waren Männer, 29,9% Frauen. Die Patienten waren zwischen 65 und 98 Jahren alt, (Mittel 74,5 +/- 6,1) . Insgesamt litten 34,4 % an einer pAVK wobei 12 Patienten aufgrund der pAVK im Krankenhaus waren und somit nicht in die Prävalenz eingingen. Es ergab sich eine Prävalenz von 31,2 %. 34,8 % der Männer und 33,6% der Frauen hatten eine pAVK. 51,1% der an pAVK Erkrankten befanden sich im Stadium I nach Fontaine, 25,9% im Stadium IIa, 17,8% im Stadium IIb, 1,1% in Stadium III, 2,9% im Stadium IV und weitere 1,1% hatten bereits eine Amputation aufgrund der pAVK. 43,7% aller Patienten wiesen Zeichen einer Mediasklerose (ABI > 1,2) auf.
80 (15,7%) Patienten gaben an, im ambulanten Setting schon von ihren Ärzten auf eine pAVK angesprochen worden zu sein. Nur bei 32,8% der erkrankten Patienten wurde die Diagnose pAVK bereits ambulant gestellt. 67,2% der Patienten mit pAVK, blieben somit bis zur Studienteilnahme unentdeckt. Nur 14,1% der Patienten wurde eine Vorsorgeuntersuchung angeboten, 29,1% der an pAVK erkrankten. 67,1 % der Patienten bei denen bereits im Vorfeld eine pAVK bekannt war wurden behandelt. Sieben Patienten, die an einer Vorsorgeuntersuchung teilgenommen hatten und eine pAVK hatten, wurden nicht behandelt. Insgesamt 12,8% der Teilnehmer wussten was eine pAVK ist (3,9% der nicht betroffenen, 29,7% der erkrankten).
Fazit: Die pAVK tritt häufig bei kardiovaskulär vorbelasteten Patienten auf. Dennoch wurden 2/3 der Erkrankten vor der Studie ambulant nicht dahingehend untersucht. Die Awareness war gering, nur 12,8% der Studienteilnehmer mit einem hohen Risiko-Profil wussten was eine pAVK ist. Die Prävalenz ist hoch, gleichzeitig ist die pAVK unterdiagnostiziert und unterversorgt.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Periphere arterielle Verschlusskrankheit | Kardiovaskuläre Krankheit | Prävalenz | Arteriosklerose[MeSH]: Cardiovascular diseases | Peripheral vascular diseases | Prevalence | Arteriosclerosis | Ankle brachial index
[Free subject headings]: pAVK | ABI
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-7927
Boeters, Constanze (2018): Prävalenz der pAVK bei kardiovaskulär-erkrankten, hospitalisierten Patienten. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-7927
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