Antiproliferative Wirkung von Olanzapin und Erlotinib auf die humanen Glioblastoma multiforme-Zelllinien A172, T98, U87 und U118

Erstveröffentlichung
2018-06-07Autoren
Welscher, Nathalie Elisabeth
Gutachter
Halatsch, Marc-EricBullinger, Lars
Dissertation
Fakultäten
Medizinische FakultätInstitutionen
UKU. Klinik für NeurochirurgieZusammenfassung
Das Glioblastom ist ein maligner Tumor des zentralen Nervensystems und zeichnet sich durch schnelles, aggressives und destruierendes Wachstum aus. Trotz der aktuell bestehenden Therapieoptionen von Resektion, Chemotherapie und Bestrahlung liegt die durchschnittliche Überlebenszeit bei 14,6 Monaten. Auch neuere, gezielt wirkende Therapieansätze wie der Einsatz von Tyrosinkinaseinhibitoren zeigten in klinischen Studien keine durchschlagenden Erfolge. Bei der vorliegenden Überprüfung der Wirksamkeit von Olanzapin, einem atypischen Neuroleptikum, auf die Proliferation der etablierten Glioblastom-Zelllinien A172, T98, U87 und U118 konnte mittels quantitativer in vitro-Untersuchungen eine deutlich verringerte Wachstumsrate gezeigt werden. In Kombination mit Erlotinib wurde dabei zum Teil eine supraadditive Wachstumshemmung erzielt. Diese Ergebnisse konnten in verschiedenen Untersuchungen bestätigt werden. Die erzielte Wirkung beruht dabei offensichtlich auf wachstumshemmenden Prozessen, da nur eine geringe Zunahme von Apoptose und Nekrose durch die Applikation beider Medikamente festgestellt wurde. Hinsichtlich des antiproliferativen Wirkmechanismus von Olanzapin auf Glioblastom-Zellen lässt sich bisher keine abschließende Aussage treffen. Ein Effekt über die Tyrosinkinase-Kaskaden des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors auf den Erlotinib wirkt lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen. Die immunhistochemischen Untersuchungen der mit Olanzapin behandelten Zellen zeigten eine mögliche Wirkung auf ß-Catenin. Als Erklärungsversuch der synergistischen Wirkung von Erlotinib und Olanzapin können mehrere Schnittstellen der angenommenen Ziel-Signalkaskaden angeführt werden. Daher darf die erzielte supraadditive Wachstumshemmung als Ausdruck einer verstärkten Inhibition von verschiedenen proliferationsfördernden Mechanismen interpretiert werden. Insgesamt könnte der antiproliferative Wirkmechanismus von Olanzapin auf Glioblastom-Zellen möglicherweise eine neuartige Therapieoption für Patienten mit Glioblastom darstellen.
Erstellung / Fertigstellung
2018
Schlagwörter
[GND]: Glioblastom | Olanzapin | Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor[MeSH]: Erlotinib hydrochloride | Drug repositioning | Glioblastoma; Drug therapy | Epidermal growth factor
[Freie Schlagwörter]: Erlotinib | Repurposing
[DDC Sachgruppe]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Nutzen Sie bitte diesen Identifier für Zitate & Links: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-6889
Welscher, Nathalie Elisabeth (2018): Antiproliferative Wirkung von Olanzapin und Erlotinib auf die humanen Glioblastoma multiforme-Zelllinien A172, T98, U87 und U118. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-6889
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