Assoziation des Triglycerid-Spiegels mit der Aggressivität des Prostatakarzinoms

Erstveröffentlichung
2018-03-09Authors
Martini, Thomas
Referee
Bolenz, ChristianFröba, Gebhard
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Urologie und KinderurologieUKU. Klinik für Anästhesiologie
Abstract
Der Einfluss alimentärer Faktoren auf die Entstehung des Prostatakarzinoms ist wohl bekannt. Die zugrunde liegenden pathophysiologischen Mechanismen, die zum erhöhten Krebsrisiko führen, sind noch nicht restlos geklärt und stellen neben der Untersuchung der ursächlichen diätetischen Faktoren einen zentralen Gegenstand aktueller Forschung dar.
Anhand der vorliegenden Arbeit untersuchten wir den Zusammenhang zwischen erhöhten präoperativen Serum-TG (Triglycerid)-Werten und der Aggressivität von Prostatakarzinomen. Die Analyse erfolgte anhand einer Studienkohorte von insgesamt 767 konsekutiven Patienten, die im Zeitraum von Februar 2011 bis Oktober 2014 an der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Universitätsklinikum Ulm wegen eines Prostatakarzinoms einer radikalen Prostatektomie unterzogen wurden.
Das mediane Patientenalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 68 Jahre (interquartile range (IQR) 62-73). Insgesamt wurden 549 (71,5%) Patienten einer offenen radikalen retropubischen Prostatektomie unterzogen. Bei 218 (28,5%) Patienten wurden hingegen eine Roboter-assistierte laparoskopische Prostatektomie mit dem daVinci®-Operationssystem durchgeführt. Der mediane präoperative PSA (Prostataspezifisches Antigen)-Wert lag bei 7,5 μg/l (IQR 5,4-13,0 μg/l). Der mediane TG-Spiegel lag bei 1,3 mmol/l (IQR 0,9- 1,7 mmol/l). Insgesamt hatten 194 (25,3%) Patienten zum Zeitpunkt der radikalen Prostatektomie eine Hypertriglyceridämie (> 1,7 mmol/l). Bezüglich des präoperativen PSA-Wertes zeigte sich ein statistisch signifikanter Gruppenunterschied (7,1 μg/l bei normwertigem TG-Spiegel und 8,6 μg/l bei erhöhtem TG-Spiegel; p<0,001). Erhöhte präoperative TG-Werte zeigten einen Zusammenhang mit der Aggressivität des Prostatakarzinoms: sie waren statistisch signifikant mit einem höheren Tumorstadium (≥pT3), dem Auftreten von Lymphknotenmetastasen (pN+) und einem höheren Gleason-Score (≥7b) assoziiert. Erhöhte Serum-TG-Werte zeigten außerdem eine signifikante Assoziation mit erhöhten Serum-Cholesterin-Werten (p<0,001). Anhand der durchgeführten multivariaten Analyse konnte, nach Adjustierung für die Faktoren Alter, PSA, BMI (Body-Mass-Index) und Cholesterin, der Faktor Hypertriglyceridämie nicht als unabhängiger Prädiktor für das Auftreten eines Hochrisiko-Prostatakarzinoms identifiziert werden.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Prostatakrebs | Triglyceride | Prostata-spezifisches Antigen[MeSH]: Prostatic neoplasms | Triglycerides | Prostate-specific antigen
[Free subject headings]: Prostatakarzinom
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-5653
Martini, Thomas (2018): Assoziation des Triglycerid-Spiegels mit der Aggressivität des Prostatakarzinoms. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-5653
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