Langzeitkatamnese von Patienten mit selbstverletzendem Verhalten

Erstveröffentlichung
2018-02-28Authors
Du, Muyang
Referee
Plener, Paul L.Schönfeldt-Lecuona, Carlos
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/PsychotherapieUKU. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III
Abstract
Das nicht-suizidale selbstverletzende Verhalten (NSSV) wurde in Form einer Selbstverletzungsstörung in DSM-5 als ein Forschungskriterium aufgenommen. Bislang ist bekannt, dass in den Stichproben aus der Allgemeinbevölkerung der Anteil der Personen mit NSSV mit zunehmendem Alter abnimmt. Die vorliegende Studie ist die erste Longitudinalstudie aus dem klinischen psychiatrischen Setting, welche den Verlauf von NSSV vom Kindes- und Jugendalter bis ins Erwachsenenalter nachverfolgt.
Die Studienteilnehmer waren ehemalige Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm und der Klinik Weissenau (Stadt Ravensburg) (N=52). Alle Teilnehmer hatten eine positive Lebenszeitprävalenz von NSSV und waren durchschnittlich 21,5 Jahre alt (SD=2,6). Die Daten wurden mittels Fragebögen sowie semistrukturierten Interviews erhoben. Die Probanden wurden hinsichtlich NSSV, posttraumatischer Belastungsstörung, psychischer Belastung, depressiver Symptome, psychischer Störungen und Persönlichkeitsstörungen untersucht.
Bei knapp der Hälfte der Teilnehmer ist eine positive 12-Monate-Prävalenz festzustellen. Zudem erfüllten knapp die Hälfte die Kriterien einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS). Ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Persistenz von NSSV und aktueller BPS konnte nicht festgestellt werden. Jedoch berichten Probanden mit BPS von einem früheren ersten Suizidversuch und früherer erster Selbstverletzung im Leben und verletzten sich insgesamt häufiger. Bei Probanden mit persistierendem NSSV können eine höhe psychische Belastung, schwere depressive Symptomatik, eine höhere Suizidversuchsprävalenz sowie häufigere Selbstverletzungen in Leben festgestellt werden.
Insgesamt ist der Rückgang des NSSV-Anteils geringer als in der Allgemeinbevölkerung. Ein früher Beginn von NSSV und Suizidversuchen sowie eine höhere Frequenz von NSSV können Risikomarker für eine BPS darstellen.
Date created
2016
Subject headings
[GND]: Selbstbeschädigung | Katamnese[MeSH]: Self-injurious behavior | Medical records | Longitudinal studies
[Free subject headings]: Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten | NSSV | Longitudinal | Follow-up
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-5620
Du, Muyang (2018): Langzeitkatamnese von Patienten mit selbstverletzendem Verhalten. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-5620
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