Author | Salvati, Federica | dc.contributor.author |
Date of accession | 2022-10-04T09:15:43Z | dc.date.accessioned |
Available in OPARU since | 2022-10-04T09:15:43Z | dc.date.available |
Year of creation | 2021 | dc.date.created |
Date of first publication | 2022-10-04 | dc.date.issued |
Abstract | Im Therapie-Centrum Essstörungen (TCE) München wird ein spezielles Therapieangebot für Essgestörte durchgeführt, in dem eine tagklinische Behandlung mit dem Wohnen in einer therapeutischen Wohngruppe kombiniert wird. Ein Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Veränderungen während der Behandlungen in den Jahren 2015–2017 zu untersuchen. Weiterhin sollte in einer Katamneseuntersuchung die langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen erhoben werden.
Im ersten Teil dieser Studie wurden die Effekte der Behandlung auf die Essstörungssymptomatik und Psychopathologie der behandelten Patientinnen untersucht. Die Stichprobe bestand aus 76 Patientinnen mit Anorexia nervosa, 26 Patientinnen mit Bulimia nervosa, 9 Patientinnen mit atypischer Anorexia nervosa und 9 Patientinnen mit einer sonstigen Essstörung. Untersucht wurden die Effekte auf Depressivität, Essstörungssymptomatik, psychopathologische Belastung und Lebenszufriedenheit mittels standardisierter Selbstbeurteilungsfragebögen, die jeweils zum Zeitpunkt der Aufnahme und der Entlassung über einen Zeitraum von drei Jahren (2015–2017) ausgefüllt wurden.
Im Einklang mit früheren Studien zeigten sich in allen Bereichen positive Effekte, dabei war die Ausprägung dieser Effekte je nach Essstörungsdiagnose unterschiedlich. So war bei den Patientinnen mit Bulimia nervosa die größte Effektstärke in der Besserung der Depressivität und der psychopathologischen Belastung am größten. Die Patientinnen mit Anorexia nervosa oder atypischer Anorexia nervosa zeigten hingegen die meisten Veränderungen in der essstörungsspezifischen Symptomatik, insbesondere in Zusammenhang mit dem Verhältnis zur Ernährung und dem Essverhalten. Dies waren die Bereiche mit dem höchsten pathologischen Ausgangswert. Dagegen waren die Ergebnisse in der Gruppe der Patientinnen mit sonstigen Essstörungen häufig nicht signifikant, am ehesten aufgrund einer zu geringen und zu heterogenen Stichprobe.
Zudem waren die Effekte in den Diagnosegruppen unterschiedlich. Beispielsweise war bei den Anorexia nervosa-Patientinnen eine Besserung bezüglich des Essverhaltens zu beobachten, dagegen war der Effekt auf die Körperschemastörung deutlich geringer. Möglicherweise lässt sich dies dadurch erklären, dass das strukturierte Essprogramm eine direkte, unmittelbare Wirkung auf das Essverhalten hat, wohingegen die Körperschemastörung ein komplexeres psychologisches Konzept ist, das insgesamt schwieriger zu therapieren ist.
Im zweiten Teil der Studie wurde im Rahmen eines telefonischen Katamneseinterviews die Langfristigkeit der Ergebnisse überprüft. Hier konnten aus der oben genannten Stichprobe 18 Patientinnen mit Anorexia nervosa, 7 Patientinnen mit Bulimia nervosa sowie eine Patientin mit atypischer Anorexia nervosa erreicht werden. Das Katamneseinterview beinhaltete Fragen zur essstörungsspezifischen Symptomatik und zu psychopathologischen Komorbiditäten. Zudem wurden die Patientinnen gebeten, eine Bewertung ihres Aufenthalts abzugeben.
Aus dem Katamneseinterview lässt sich schlussfolgern, dass die im Rahmen des Aufenthalts im TCE erfolgten Fortschritte bezüglich der Essstörungssymptomatik nach Entlassung leicht rückläufig waren. Insgesamt kam es allerdings zu einer Stabilisierung auf einem akzeptablen Niveau. Diese Entwicklung lässt sich anhand der Änderung des Body Mass Index (BMI) bei den Patientinnen mit Anorexia nervosa verdeutlichen: Zum Zeitpunkt der Entlassung befand sich der mittlere BMI im Bereich des Normgewichts, zum Zeitpunkt der Katamnese entsprach dieser einem leichten Untergewicht. Trotzdem stellt dies eine deutliche Besserung zum Aufnahme-BMI dar, der einem schweren Untergewicht entsprach.
Interessant war ebenfalls die Analyse der Bewertung der Therapie durch die ehemaligen Pantientinnen. Positiv bewertet wurde vor allem das Wohngruppenkonzept. Die häufigste Kritik betraf hingegen den hohen Anspruch der Therapie mit zu hoher Zielsetzung und zu großen Essportionen. Eine realistischere Zielvereinbarung durch langsamere Steigerung der Essportionen wäre – unter Beachtung des damit einhergehenden zeitlichen und wirtschaftlichen Aufwands – eventuell eine mögliche Lösung.
Insgesamt validiert diese Studie die Wirksamkeit des tagklinischen kognitiv- verhaltenstherapeutischen Therapieprogramms sowohl unmittelbar nach Entlassung als auch in der Langzeit, insbesondere für Patientinnen mit Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und atypischer Anorexia nervosa. | dc.description.abstract |
Language | de | dc.language.iso |
Publisher | Universität Ulm | dc.publisher |
License | CC BY 4.0 International | dc.rights |
Link to license text | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ | dc.rights.uri |
Keyword | Anorexia nervosa | dc.subject |
Keyword | Bulimia nervosa | dc.subject |
Keyword | Teilstationäre Behandlung | dc.subject |
Keyword | Tagesklinische Behandlung | dc.subject |
Keyword | Therapie-Centrum für Essstörungen München | dc.subject |
Dewey Decimal Group | DDC 610 / Medicine & health | dc.subject.ddc |
MeSH | Feeding and eating disorders; Therapy | dc.subject.mesh |
MeSH | Cognitive behavioral therapy | dc.subject.mesh |
Title | Klientel und Effektivität des Therapie-Centrums für Essstörungen München | dc.title |
Resource type | Dissertation | dc.type |
Date of acceptance | 2022-05-19 | dcterms.dateAccepted |
Referee | Wietersheim, Jörn von | dc.contributor.referee |
Referee | Müller, Gottfried | dc.contributor.referee |
DOI | http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-44940 | dc.identifier.doi |
PPN | 1818226677 | dc.identifier.ppn |
URN | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:289-oparu-45016-8 | dc.identifier.urn |
GND | Essstörung | dc.subject.gnd |
GND | Kognitive Verhaltenstherapie | dc.subject.gnd |
Faculty | Medizinische Fakultät | uulm.affiliationGeneral |
Institution | UKU. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie | uulm.affiliationSpecific |
Grantor of degree | Medizinische Fakultät | uulm.thesisGrantor |
DCMI Type | Text | uulm.typeDCMI |
Category | Publikationen | uulm.category |
Bibliography | uulm | uulm.bibliographie |