Guardian angel : a driver-vehicle interaction for oversteering the driver in a highly automated vehicle

Erstveröffentlichung
2022-06-29Authors
Maurer, Steffen
Referee
Rukzio, EnricoPfleging, Bastian
Dissertation
Faculties
Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und PsychologieInstitutions
Institut für MedieninformatikAbstract
Das Aufkommen von Technologien für automatisiertes Fahren und die
ständige Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Fahrzeuge eröffnet
immer neue Möglichkeiten automatisiertes Fahren in immer mehr
Situationen einsetzen zu können. Diese Entwicklung wird hoffentlich
stark dazu beitragen, die Zahl der Toten und Verunglückten im Straßenverkehr
zu senken.
Automatisierte Systeme gibt es schon seit vielen Jahren in anderen
Transportsystemen, beispielsweise in Flugzeugen. Die Fähigkeiten der
Systeme erlauben eine kontinuierliche Überwachung der aktuellen
Situation und der Eingaben des menschlichen Bedieners. Erkennt die
Automatisierung falsche Eingaben oder eine gefährliche Situation, so
kann sie die Kontrolle übernehmen um einen Unfall zu verhindern,
sogar wenn das System dazu den Mensch übersteuern muss. Bis autonomes
Fahren möglich ist, wird es immer Situationen geben, in denen
der menschliche Fahrer die Steuerung übernehmen kann oder sogar
muss. Dies bedeutet auch, dass es für den Menschen möglich
sein wird Fehler zu machen oder eine Situation falsch einzuschätzen.
Ein automatisiertes System, dass in so einem Fall die Kontrolle übernehmen
kann, könnte als Schutzengel Schlimmeres verhindern.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde eine Taxonomie entwickelt,
die die aktuellen Assistenzsysteme und Technologien klassifiziert und
dabei das Fehlen einer Schutzengelfunktion im Automobilbereich aufzeigt.
Eine erste Simulatorstudie liefert ein generelles Konzept ob eine solche
Funktion überhaupt akzeptiert würde und wie die zugehörige
Benutzerschnittstelle aussehen müsste. In dieser Studie wurden die
Probanden mit einer kritischen und einer unkritischen Situation konfrontiert,
in denen die Schutzengelfunktion die Kontrolle über das
Fahrzeug übernommen hat. Qualitative und quantitative Untersuchungen
und eine ethische Betrachtung liefern uneindeutige Ergebnisse.
Während die meisten Probanden einen Eingriff in der kritischen Situation
tolerieren und gutheißen, ist nur die Hälfte gewillt, dies auch
in einer unkritischen Situation, zum Beispiel zur Vermeidung eines
Umweges, zu akzeptieren. Eine Betrachtung zum Thema Ethik findet
hier zudem offene Fragen bezüglich der Autonomie des Fahrers und
vor allem ein sehr uneinheitliches Bild der Autonomiewahrnehmung
der Probanden.
Um ein besseres Verständnis über die Art der Situationen zu erlangen,
in denen der menschliche Fahrer einen Systemeingriff tolerieren würde,
wurde eine Studie entwickelt, die dies mit Hilfe von Gamification
untersucht. In der Studie mussten die Probanden als Schutzengelfunktion
agieren und falls sie es für nötig erachteten, dem (simulierten)
Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug entziehen. Dieser Perspektivenwechsel
sollte eine Selbstüberschätzung des Fahrkönnens der
Probanden verhindern.
Die Resultate der vorangegangenen Studien werden in einer Abschlussstudie
im Fahrsimulator kombiniert, um die Schutzengelfunktion
in Situationen zu testen, die in der Gamification-Studie ermittelt
wurden. Die Resultate bestätigen eine hohe Akzeptanz einer solchen
Funktion in gefährlichen Situationen. Die Akzeptanz in unkritischen
Situationen hängt mit der Selbsteinschätzung des Fahrkönnens des
Probanden ab und korreliert signifikant mit der Aggressivität des
Probanden beim Autofahren.
Im öffentlich geförderten Forschungsprojekt KoFFI (Kooperative Fahrer-
Fahrzeug-Interaktion) wurde ebenfalls im Rahmen der vorliegenden
Arbeit eine Softwarearchitektur entwickelt und umgesetzt. In die Architektur
integriert ist ein Mechanismus, der die aktuelle Fahrsituation
überwacht und als Schutzengel eingreifen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein automatisiertes System,
dass in kritischen Situationen den menschlichen Fahrer übersteuern
kann, um Unfälle zu verhindern, als Schutzengel funktioniert. Es wird
auch als solches wahrgenommen, aber kann in weniger kritischen
Situationen auch als übervorsichtiger Beschützer zu Frustration bei
den Fahrenden führen, da diese sich unnötigerweise bevormundet
sehen. With the rise of automated driving technologies, the functionalities of
automotive systems are getting more and more refined and capable
of driving in new situations. As "road traffic injuries are the eighth
leading cause of death for all age groups" [39] worldwide, automated
technologies will hopefully help to reduce the risk of accidents and
casualties in road traffic.
Automation is already an integral part of other transportation modes,
for example in aviation. The capabilities of automation allow for a
continuous evaluation of the situational state and the input of the
human operator and to intervene in problematic and risky situations.
As driving manually is still possible and sometimes even required
until autonomous driving has been achieved, it is possible for the
human driver to make mistakes. An automation that could intervene
in critical situations would act as a guardian angel and help mitigating
the consequences.
For this matter, this thesis will provide a taxonomy of automated systems
and use it to show the absence of a guardian angel-like system
in the automotive domain.
To get a general idea of the acceptance of such systems and the required
human-machine interface a simulator study is conducted. This
study presents to situations to the participants, a critical and a noncritical
situation during driving where the automation impeaches the
driver and takes over control of the vehicle. Qualitative as well as
quantitative user data is gathered along with an ethical examination
and yields ambiguous results. Most participants accept an intervention
in critical situations but only half are willing to accept a forced
take over by the automation in a non-critical situation, for example
to avoid an unnecessary detour if the driver is about to miss a turn.
An examination concerning the ethics of such an intervention shows a
dissonant view, especially regarding autonomy and felt autonomy by
the human driver.
For a better understanding of the situations in which the human driver
would accept an intervention by the system a study is designed that
uses a gamified approach. The study shifts the perspective of the
participants, as they are not the driver in the examined scenario, but
are acting as the automation impeaching the (simulated) driver and
giving full control to the automation.
The results of all previous studies are then combined in another
driving simulator study to evaluate a guardian angel-like system in situations
that have been identified in the gamification study. The results
show that a guardian angel-like system is highly useful and generally
accepted in dangerous situations. However, the self-assessment of
the driving behavior of the participant has a huge influence on the
acceptance in non-critical situations, as it significantly correlates with
the aggressiveness in driving of the respective participant.
The research for this thesis was conducted during the course of a publicly
funded research project called KoFFI (Cooperative driver-vehicle
interaction, German: "Kooperative Fahrer-Fahrzeug-Interaktion"). For
this project a software architecture was designed and implemented.
This architecture also allows the integration of mechanisms that act
as the described guardian angel and are able to intervene with the
driving.
In summary, an automated system that is able to intervene in critical
situations during manual driving can act like a guardian angel and
mitigate risky situations. It is also perceived as a guardian angel in
very critical situations but can be felt as an overcautious protector in
nonhazardous situations.
Date created
2021
Subject headings
[GND]: Mensch-Maschine-System | Autonomes Fahrzeug[LCSH]: Automated vehicles | Human-machine systems
[Free subject headings]: Driver-vehicle-interaction | Cooperative driving | Automated driving | Human-machine-interaction
[DDC subject group]: DDC 000 / Computer science, information & general works
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-43601
Maurer, Steffen (2022): Guardian angel : a driver-vehicle interaction for oversteering the driver in a highly automated vehicle. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-43601
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