Verifikation zweier alternativer Methoden zur MR-tomographischen Bestimmung des Lebereisengehalts

Erstveröffentlichung
2022-05-24Authors
Schenk, Patrick
Referee
Schmidt, StefanZizer, Eugen
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für diagnostische und interventionelle RadiologieUKU. Klinik für Innere Medizin I
Abstract
Im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen oder beispielsweise bedingt durch die regelmäßige Transfusion von Erythrozytenkonzentraten kann es zu Eisenüberladung und konsekutiver Schädigung von multiplen Organsystemen kommen. Da die Leber das Hauptspeicherorgan für Eisen darstellt, ist in diesen Fällen die Bestimmung der Lebereisenkonzentration (LIC) für die Diagnostik und das Therapiemonitoring von zentraler Bedeutung. Mit FerriScan® steht hierbei ein validiertes und zugelassenes Verfahren mittels Magnetresonanztomographie zur Verfügung. Dieses ist durch eine externe Auswertung der Daten jedoch zeit- und kostenintensiv. Primäres Ziel der Arbeit war es ein gut verfügbares und ressourcenschonendes Verfahren zur Bestimmung der LIC zu entwickeln. Zudem sollte der Einfluss potenzieller Störfaktoren wie Unterschiede in der Aufnahmetechnik oder der Grunderkrankung ermittelt werden.
Hierzu wurden in 223 Untersuchungen neben den Spinecho-Sequenzen für FerriScan® zusätzliche Gradientenecho-Sequenzen durchgeführt, von denen 185 in die statistische Auswertung eingeschlossen werden konnten. Das Patientenalter war zwischen zwei und 76 Jahren (Median 19,4 Jahre), die mit FerriScan® ermittelten LIC lagen zwischen 8 und 756 μmol/g Lebertrockengewicht (Median 108 μmol/g).
Es ist gelungen, zwei Methoden zu entwickeln, die rasch und kostengünstig durchführbar sind und sich durch eine gute Verfügbarkeit auszeichnen. Die Methoden zeigen eine hohe Korrelation mit den Referenzwerten. Sie weisen für gängige Grenzwerte eine hohe Spezifität von 0,90 zum Ausschluss einer Eisenüberladung auf, hinsichtlich der Sensitivität sind sie mit 0,83 jedoch zu unpräzise für einen routinemäßigen Einsatz zur Detektion einer Hämochromatose. Insbesondere für Methode 2 ergab sich eine systematische Unterschätzung der LIC. Interessanterweise konnte für Methode 1 in der vorliegenden Arbeit eine generelle LIC-Überschätzung lediglich für Untersuchungen mit Einzel-Echo gezeigt werden, wohingegen Sequenzen mit Multi-Echo ohne HF-Spoiler eine sehr gute Korrelation und im Mittel eine geringe Abweichung von den Referenzwerten aufwiesen. Hochfrequenzimpuls-(HF)-Spoiling kann zwar den Kontrast verbessern, scheint sich jedoch negativ auf die Korrelation auszuwirken und bei Methode 1 zu einer Überschätzung der Lebereisenkonzentration beizutragen. Für Methode 2 hingegen wiesen Einzel-Echo-Sequenzen mit HF-Spoiler die beste Korrelation und im Mittel die geringste Abweichung von den Referenzwerten auf. Ohne HF-Spoiling scheint es verstärkt zu einer systematischen Unterschätzung zu kommen. Da keine Untersuchungen mit Einzel-Echo ohne HF-Spoiler durchgeführt wurden und aufgrund der teils geringen Fallzahlen, besteht weiterer Untersuchungsbedarf hinsichtlich des Einflusses der Aufnahmetechnik – insbesondere unter Einschluss von Einzel-Echo-Sequenzen ohne HF-Spoiler. Selbiges gilt auch für den Einfluss der zugrundeliegenden Erkrankung, welcher aufgrund der begrenzten Fallzahl je Krankheitsbild nicht ausreichend analysiert werden konnte. So ließe sich die bereits gute Anwendbarkeit der Methoden durch Auswahl der optimalen Aufnahmetechnik weiter verbessern.
Date created
2020
Subject headings
[GND]: Leber | Eisenstoffwechsel | Magnetresonanzangiografie[MeSH]: Liver; Chemistry | Iron, Dietary; Metabolism | Magnetic resonance angiography
[Free subject headings]: Lebereisenkonzentration | Kernspintomographie | Gradientenecho
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-43228
Schenk, Patrick (2022): Verifikation zweier alternativer Methoden zur MR-tomographischen Bestimmung des Lebereisengehalts. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-43228
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