Die chirurgische Zahnextraktion bei antikoagulierten Patienten sowie deren Management

Erstveröffentlichung
2016-12-19Authors
Wagner, Maximilian
Referee
Muth, Claus-MartinGeibel, Margrit-Ann
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für AnästhesiologieUKU. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Abstract
Gerinnungsgehemmte Patienten stellen eine Risikogruppe bei zahnärztlich chirurgischen Therapien dar.
Die Ziele der Studie sind, den Wissenstand auf dem Themengebiet der Gerinnungshemmung, mit den enthaltenen Gerinnungstests und Medikamenten darzustellen. Zusätzlich sollte gezeigt werden, wie das Patientenmanagement eines gerinnungsgehemmten Patienten im täglichen Praxisalltag abläuft, welche chirurgischen Therapien unter einer bestimmten gerinnungshemmenden Medikation durchgeführt werden und wie bei einer möglichen Nachblutung verfahren wird.
Hierzu wurde ein vier Teile umfassender Fragebogen erstellt. Dieser enthält allgemeine Daten zum Studienteilnehmer, Fragen zum Wissensstand auf dem Themengebiet des Gerinnungsmanagements, zu eigenständig durchgeführten Behandlungen bei gerinnungsgehemmten Patienten, sowie zum Management von gerinnungsgehemmten Patienten und Nachblutungen.
Im Rahmen der durchgeführten Studie kann gezeigt werden, dass die Selbsteinschätzung, bezogen auf den Wissenstand zum Themengebiet der Gerinnungshemmung, erwartungsgemäß in einem deutlichen Zusammenhang zu einer besuchten Fortbildung auf diesem Gebiet steht. Allgemein kann ein hoher Wissenstand dargestellt werden. Es zeigen sich jedoch auch, besonders in Bezug auf die direkten-oralen-Antikoagulantien, Wissenslücken. Ein ähnliches Bild spiegelte sich im klinischen Umgang mit gerinnungsgehemmten Patienten wider. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer verhält sich Leitlinien konform. Einzig die Einschätzung zur Einstellung des International-Normalized-Ratio-Wertes wird überwiegend als zu gering angegeben. Analog zum aufgezeigten Wissensdefizit zu direkten-oralen- Antikoagulantien kann auch ein unsicherer Umgang mit diesen Medikamenten gezeigt werden. Sowohl beim Um- und Absetzten von Medikamenten als auch im Umgang mit Nachblutungen kann eine literaturkonforme Handhabung durch die Studienteilnehmer gezeigt werden. Einzig das gerinnungsstabilisierende Medikament Tranexamsäure wurde häufig in seinem klinischen Stellenwert unterschätzt. Allgemein gilt die Erhebung einer Anamnese als essentieller Bestandteil der Behandlung entsprechender Patienten, wozu auch ein fundiertes Wissen über die erhobenen Medikamente gehört. Besonders im Bereich der direkten-oralen-Antikoagulantien sollten bestehende Wissenslücken weiter geschlossen werden.
Date created
2015
Subject headings
[GND]: Zahnextraktion | Blutgerinnungshemmung[MeSH]: Tooth extraction | Blood coagulation | Anticoagulants
[Free subject headings]: Antikoagulation
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4171
Wagner, Maximilian (2016): Die chirurgische Zahnextraktion bei antikoagulierten Patienten sowie deren Management. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4171
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