Proteinexpressionsanalysen in genetischen Subgruppen der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL)

Erstveröffentlichung
2016-11-21Authors
Ullrich, Kerstin
Referee
Stilgenbauer, StephanHuber-Lang, Markus
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IIIUKU. Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
Abstract
Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist eine Erkrankung, die klinisch einen sehr
variablen Verlauf nehmen kann. Durch verschiedene Faktoren, wie der Zytogenetik,
können Aussagen bezüglich der Prognose getroffen und den Patienten eine
individualisierte Therapie zugeordnet werden. Dies wird in Zukunft ein wichtiges Thema
weiterführender Forschung sein. So haben Patienten mit einer Deletion 17p13, die das
Tumorsuppressorgen TP53 und das zugehörige Protein p53 betrifft, eine sehr schlechte
Prognose und werden daher zur Hoch-Risikogruppe gezählt. Bis jetzt fehlen noch
ausführliche Untersuchungen, die sich speziell der Expression von Proteinen bei CLLPatienten
widmen. So wurde in der vorliegenden Arbeit die Proteinexpression von
Proteinen, die in Apoptose, Proliferation, Regulation von DNS-Schäden oder
Signaltransduktion in humanen Zellen involviert sind, unter Berücksichtigung der
genetischen Subgruppen, Del(17p13), Del(11q22-23), Trisomie 12, normaler Karyotyp und
Del(13q14), analysiert.
Zusammenfassend ergaben die durchgeführten Untersuchungen folgende Ergebnisse:
- Die zytogenetischen Aberrationen bei der CLL beeinflussen den biologischen
Phänotyp der malignen Zellen und führen zur Bildung aberranter Proteine.
- In der vorliegenden Studie konnte kein Expressionsanstieg im Sinne eines Gen-
Dosis-Effekts der Proteine, deren Gene auf Chromosom 12 liegen (APAF1, ARF3,
CDK4, p27, SMAC/DIABLO, STAT6), festgestellt werden, obwohl
Untersuchungen von Patientenproben mit Trisomie 12 von einem Gen-Dosis-Effekt
für CDK4 auf mRNS-Level berichteten.
- Unterschiedliche Expressionslevel von Apoptose und Proliferation kontrollierenden
Proteinen scheinen verschiedene prognostische Subgruppen der CLL zu definieren.
- Eine Korrelation zwischen IGHV-Mutationsstatus und Proteinexpression fand sich
für das Protein BCL2, welches in Patienten der Hoch-Risikogruppe und mit
unmutiertem IGHV-Mutationsstatus weniger exprimiert wurde.
Diese viel versprechenden Resultate, die sich durch Proteinexpessionsanalysen von 23
Proteinen bei 185 CLL-Patienten ergaben, sind eine gute Grundlage dafür, dass weitere
Untersuchungen des Proteoms mit weiterentwickelten Technologien und Methoden
lohnend sein könnten. Studien über die Gesamtheit der bei der CLL betroffenen Proteine
werden sehr wahrscheinlich hilfreich sein, um das Spektrum an Therapieoptionen zu
erweitern und so eine optimale Behandlung für den CLL-Patienten beziehungsweise die
jeweilige CLL-Subgruppe zu ermöglichen.
Date created
2015
Subject headings
[GND]: Chronisch-lymphatische Leukämie | Chromosomenaberration[MeSH]: Leukemia, lymphocytic, chronic, B-cell
[Free subject headings]: CLL | Proteinexpression | Genetische Aberration
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4143
Ullrich, Kerstin (2016): Proteinexpressionsanalysen in genetischen Subgruppen der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-4143
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