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AuthorStiawa, Majadc.contributor.author
Date of accession2022-02-11T08:22:31Zdc.date.accessioned
Available in OPARU since2022-02-11T08:22:31Zdc.date.available
Year of creation2021dc.date.created
Date of first publication2022-02-11dc.date.issued
AbstractDie psychische Erkrankung von Eltern kann für betroffene Kinder mit psychosozialen Belastungen, einer geringeren Lebensqualität und einem erhöhten Krankheitsrisiko einhergehen. Beziehungen, die soziale Unterstützung leisten, stellen sowohl im Alltag als auch in Belastungssituationen eine wichtige Ressource zum Erhalt des psychischen Wohlbefindens dar. Mögliche Erklärungsansätze für die Wirkung sozialer Beziehungen sind die Konzepte der sozialen Unterstützung und des sozialen Netzwerks. Demnach können soziale Beziehungen bedingt durch die Art, die Wahrnehmung und die subjektive Bewertung von Unterstützungsleistungen wirken, als auch durch ihre strukturelle Ausgestaltung. Bisher gibt es nur wenige Studien zu sozialer Unterstützung und sozialen Netzwerken von Kindern psychisch erkrankter Eltern. Vorhandene Studienergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass sich die psychische Erkrankung der Eltern auf verschiedene Merkmale der sozialen Netzwerke und das psychische Wohlbefinden der Kinder auswirken können. Studienergebnisse zeigten zudem, dass auch der Umgang mit der Erkrankung innerhalb der betroffenen Familie für die Kinder ein wichtiger Faktor zur Bewältigung der Situation sein kann. Im Rahmen eines Mixed-Methods-Designs wurden in einem ersten Schritt mit zwei altersadaptierten Versionen des »Fragebogens zum Sozialen Netzwerk und zur Sozialen Unterstützung (SONET)« auf Grundlage des Konzepts ego-zentrierter Netzwerke Merkmale sozialer Netzwerke von Kindern psychisch erkrankter Eltern sowie die von den Kindern und Jugendlichen wahrgenommene soziale Unterstützung erhoben. Anschließend wurde untersucht ob statistische Zusammenhänge zwischen Netzwerkmerkmalen, psychiatrischer Diagnose bei Kindern und Eltern sowie soziodemografischen Merkmalen bestehen. Die Analyse der sozialen Netzwerke wurde mit SPSS (Version 25) für Windows durchgeführt. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurden anschließend semistrukturierte Interviews (n=4) durchgeführt. Auf der Basis von Falldarstellungen und inhaltlich-strukturierender Inhaltsanalyse wurde untersucht, welche subjektive Bedeutung die sozialen Beziehungen für die Teilnehmer*innen vor dem Hintergrund eines psychisch erkrankten Elternteils haben und welche Strategien die Teilnehmer*innen im Umgang mit der Situation eines psychisch erkrankten Elternteils beschreiben. Die Teilnehmer*innen wurden nach der Maxime der größtmöglichen Kontrastierung ausgewählt. Die Auswertung erfolgte mit dem Analyseprogramm MAXQDA. Die Teilnehmer*innen der Studie (weiblich: n=23, männlich: n=16) waren zwischen 6 und 19 Jahre und im Durchschnitt 12 Jahre alt. In Bezug auf die Bedeutung soziodemografischer und klinischer Merkmale zeigten die Ergebnisse, dass das Alter und das Geschlecht der Teilnehmer*innen, der Familienstand und der berufliche Status der Eltern sowie klinische Merkmale von Eltern oder befragten Kindern und Jugendlichen keinen signifikanten Einfluss auf die wahrgenommene soziale Unterstützung und die Struktur der sozialen Netzwerke der Teilnehmer*innen hatten. Alle Netzwerke enthielten Personen mit unterschiedlichen Unterstützungsfunktionen. Familienangehörige boten vor allem Sicherheit und Informationen. Freunde hatten eher eine Normalisierungsfunktion und waren vor allem nach einem Konflikt mit dem erkrankten Elternteil wichtig. Die sozialen Netzwerke waren in ihrer Größe und Anzahl unterstützender Kontaktformen vergleichbar mit Kindernetzwerken anderer Studien, bestanden jedoch aus einer geringeren Anzahl belastender Kontaktformen. Die Ergebnisse der qualitativen Interviews zeigten jedoch keine bewusste Reaktion der Befragten auf konflikthafte Kontakte. Die große Bedeutung emotionaler und informationsbezogener Unterstützung ist bedeutsam vor dem Hintergrund, dass psychische Erkrankungen noch immer tabuisiert sind und Gespräche über eine Erkrankung innerhalb der Familie häufig nicht in ausreichendem Maße erfolgen. Obgleich die Ergebnisse der quantitativen Befragung keinen Zusammenhang soziodemografischer und klinischer Merkmale mit der Netzwerkstruktur zeigten, gaben die Ergebnisse der qualitativen Interviews Hinweise auf die Bedeutung von Geschlecht. In Bezug auf die Beziehungsgestaltung lässt sich aus den Ergebnissen ableiten, dass die weiblichen Befragten eher um eine Stabilisierung des häuslichen Umfelds bemüht waren als die männlichen Befragten und das bei den Jungen die Freunde eher eine kompensierende unterstützende Funktion einnahmen. Zudem zeigte sich, dass die Erkrankung in den Familien der männlichen Teilnehmer, bei denen der Vater psychisch erkrankt war, wenig thematisiert wurden. Hier könnte sowohl das Geschlecht der Befragten als auch des erkrankten Elternteils Einfluss auf den Umgang mit der psychischen Erkrankung gehabt haben.dc.description.abstract
Languagededc.language.iso
PublisherUniversität Ulmdc.publisher
LicenseLizenz Adc.rights
Link to license texthttps://oparu.uni-ulm.de/xmlui/licenseA_v1dc.rights.uri
KeywordKinderdc.subject
KeywordPsychische Erkrankungdc.subject
Dewey Decimal GroupDDC 150 / Psychologydc.subject.ddc
LCSHChildren of the mentally illdc.subject.lcsh
LCSHSocial networksdc.subject.lcsh
MeSHChild of impaired parents; Psychologydc.subject.mesh
MeSHSocial supportdc.subject.mesh
Title»Man braucht halt jemanden zum Reden.« Soziale Unterstützung und soziale Netzwerke von Kindern psychisch erkrankter Eltern: Eine Mixed-Methods-Studiedc.title
Resource typeDissertationdc.type
Date of acceptance2021-05-21dcterms.dateAccepted
RefereeKilian, Reinholddc.contributor.referee
RefereeWietersheim, Jörn vondc.contributor.referee
DOIhttp://dx.doi.org/10.18725/OPARU-41680dc.identifier.doi
PPN1789454484dc.identifier.ppn
URNhttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:289-oparu-41756-8dc.identifier.urn
GNDElterndc.subject.gnd
GNDPsychische Störungdc.subject.gnd
GNDKinddc.subject.gnd
GNDSoziales Netzwerkdc.subject.gnd
GNDSoziale Unterstützungdc.subject.gnd
FacultyMedizinische Fakultätuulm.affiliationGeneral
InstitutionUKU. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie IIuulm.affiliationSpecific
InstitutionUKU. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapieuulm.affiliationSpecific
Grantor of degreeMedizinische Fakultätuulm.thesisGrantor
DCMI TypeTextuulm.typeDCMI
CategoryPublikationenuulm.category
Bibliographyuulmuulm.bibliographie


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