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Vom Symptom zur adäquaten Diagnose bei somatoformen Krankheitsbildern. Gezielte Förderung der differenziellen Anamnese im Medizinstudium durch die Integration eines longitudinalen Lehrcurriculums

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Dissertation_Nobs.pd ... (558.6Kb)
Erstveröffentlichung
2021-11-19
Authors
Nobs, Tatjana
Referee
Waller, Christiane
Klaus, Jochen
Dissertation


Faculties
Medizinische Fakultät
Institutions
UKU. Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
UKU. Klinik für Innere Medizin I
Abstract
Patienten, die unter einer somatoformen Störung leiden, klagen über Symptome, für die sich allerdings auch nach adäquater Diagnostik kein ausreichendes organisches Korrelat als Ursache findet. Bei etwa 20-30% aller Patienten in der Allgemeinarztpraxis spielen somatoforme Störungen eine Rolle. Jedoch dauert es in den meisten Fällen mehrere Jahre, bis somatoforme Störungen adäquat erkannt und behandelt werden. Ziel des in dieser Arbeit vorgestellten Lehrprojektes war es, die differenzielle Anamnese zwischen somatischen und somatoformen Beschwerdebildern bei Medizinstudierenden früh im Studium zu fördern, um Patienten eine schnellere Diagnosestellung zu ermöglichen und ihnen nicht, bspw. durch inadäquate Diagnostik oder Therapieansätze, zu schaden. Bislang gab es keine vergleichbaren Lehrprojekte. Zur Umsetzung wurden die Studierenden des 5. und 6. Fachsemesters des Studienjahres 2016/2017 pseudorandomisiert in 2 Gruppen aufgeteilt und ein Curriculum in den regulären studentischen Unterricht integriert. Die Studierenden der IG (Interventionsgruppe) durchliefen die modifizierte Form des Unterrichts mit einer Vertiefung der differenziellen Anamnese durch gezielte Unterrichtseinheiten, Fragebögen und Untersuchungsprotokolle sowie den Einsatz von Schauspielpatienten. Vergleichend absolvierte die KG (Kontrollgruppe) das übliche Pflichtcurriculum. Die Studie umfasste den klinischen Untersuchungskurs Innere Medizin sowie das Seminar der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie und schloss mit der OSCE-Prüfung (objective structured clinical examination) ab. Der Schwerpunkt dieser Arbeit lag auf dem psychosomatischen Teil des Projektes. Durch eine Prä-Post-Befragung im Zuge des Seminars wurde der subjektive Lernerfolg und durch die OSCE-Prüfung der objektive Lernerfolg erfasst. Die Daten wurden mit Hilfe von SPSS (Version 25) ausgewertet. Die Skalen zur Auswertung wurden themenspezifisch von den Autoren festgelegt und mittels Cronbachs Alpha auf ihre interne Konsistenz überprüft. Verglichen wurden die Ergebnisse der IG versus KG, der Geschlechter, der verschiedenen Altersklassen und der Studierenden mit versus ohne Vorerfahrungen in einem medizinischen Bereich. 264 Studierende nahmen am psychosomatischen Teil der Studie teil. Die IG schätzte sich am Ende des Seminars Psychosomatische Medizin und Psychotherapie subjektiv marginal (p=0,057) besser in der Differenzierung zwischen somatischen und somatoformen Symptomen ein als die KG. In der Diagnosestellung schätzte die IG ihren Wissenszuwachs größer (p=0,047) ein. Bei der Anamnese hingegen beurteilte die KG ihren Wissenszuwachs marginal (p=0,084) größer. Studentinnen schätzten sich am Ende in der Diagnosestellung (p=0,041) besser ein und empfanden auch ihren Wissenszuwachs in diesem Bereich größer als Studenten. Die Studierenden ohne medizinische Vorerfahrung konnten in der Anamnese subjektiv einen marginal (p=0,082) größeren Wissenszuwachs erzielen als Studierende mit Vorerfahrung. 248 teilnehmende Studierende absolvierten im Zeitraum des Lehrprojekts die OSCE-Prüfung. Die Studierenden der IG schnitten bei der psychischen Anamnese marginal (p=0,063) und bei der differenziellen psychischen Anamnese signifikant besser (p=0,011) ab. Studentinnen fokussierten bei der Anamneseerhebung mehr auf psychische Symptome und Einflussfaktoren als Studenten (p=0,033). Außerdem konnte gezeigt werden, dass medizinische Vorerfahrungen, die vor dem Beginn des Medizinstudiums gemacht wurden, die anamnestischen Kompetenzen nicht verbessern. Es ist davon auszugehen, dass die Kombination aus praktischen Übungen und regelmäßiger Anleitung zur strukturierten Erfassung der Anamnese mittels standardisierter Anamnesebögen und Checklisten das Management somatoformer Beschwerdebilder im Studium verbessern kann. Psychosomatisch diagnostische Kompetenzen sollten auch im somatischen Unterricht vermehrt vermittelt werden. Denn dort sind sie zuallererst nötig, um den Patienten eine adäquate Diagnostik zu bieten. Auch die Studierenden befürworten eine praxisnähere und fächerübergreifende Lehre sehr. OSCE-Trainingseinheiten, in denen jeder Studierende Übungen mit Schauspielpatienten durchläuft, eignen sich zur Übung der differenziellen Anamnese und praktischer Fertigkeiten. Patienten, angehende Ärzte und die Ressourcen des Gesundheitssystems würden von weiteren Lehrforschungsprojekten zur Verbesserung der medizinischen Ausbildung und mehr praktischen Übungsmöglichkeiten für Studierende profitieren.
Date created
2020
Subject headings
[GND]: Funktionelle Störung | Anamnese | Medizinische Ausbildung
[MeSH]: Somatoform disorders | Diagnosis, Differential | Education, Medical | Curriculum
[Free subject headings]: Somatoforme Störung | Differenzielle Anamnese | somatisch | Lehrprojekt
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
License
CC BY 4.0 International
https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Metadata
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DOI & citation

Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-39803

Nobs, Tatjana (2021): Vom Symptom zur adäquaten Diagnose bei somatoformen Krankheitsbildern. Gezielte Förderung der differenziellen Anamnese im Medizinstudium durch die Integration eines longitudinalen Lehrcurriculums. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-39803
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