Inzidenz früher postoperativer Wundinfektionen nach inguinalen gefäßchirurgischen Eingriffen - ein Vergleich zwischen dem konventionellen Wundverband und einer Vakuumwundauflage (VAC® Prevena™, Fa. KCI®)“ : eine kontrollierte, randomisierte Studie

Erstveröffentlichung
2021-08-18Authors
Bauer, Christian
Referee
Engelhardt, MichaelKornmann, Marko
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Bundeswehrkrankenhaus Ulm (BWK)UKU. Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Abstract
Hintergrund: Postoperative Wundinfektionen (SSI) stellen eines der zentralen Problemfelder der modernen Chirurgie dar. In der Gefäßchirurgie ist der inguinale Zugangsweg mit bis zu 44% besonders häufig betroffen. SSI stellen dabei nicht nur den häufigsten Grund für postoperative Morbidität und Hospitalisation dar, sondern verursachen zusätzlich enorme Folgekosten im Gesundheitssystem. Die closed incision negativ pressure Therapie (ciNPWT) stellt ein etabliertes Verfahren zur Prävention von SSI dar. Zielsetzung: Untersuchung ob sich die Inzidenz postoperativer Wundinfektionen (SSI), gerade solcher mit früher Manifestation (earlyonset-SSI), durch den prophylaktischen Einsatz von Vakuumwundauflagen nach gefäßchirurgischen Inguinalzugängen positiv beeinflussen lässt. Material und Methoden: Im Rahmen einer monozentrischen, prospektiven, randomisierten Studie wurden über einen Zeitraum von 18 Monaten insgesamt 81 Patientenfälle mit elektivem Inguinalzugang rekrutiert. Nach präoperativer Risikostratifizierung, Randomisierung und operativer Revaskularisierung erfolgte das postoperative Wundmanagement in Abhängigkeit des Randomisierungsergebnisses entweder mittels Vakuumwundauflage (VAC® Prevena™, Fa. KCI®; Interventionsgruppe) oder konventionellem Pflasterverband (Kontrollgruppe). Den primären Endpunkt stellte der Erwerb einer SSI im Beobachtungszeitraum (42 Tage postoperativ) dar. Ergebnisse: Nach Ausschluss aller Drop-Outs konnten 64 Patientenfälle (33 Interventionsgruppe und 31 Kontrollgruppe) in die finale Auswertung einbezogen werden. Es wurden insgesamt 14 SSI beobachtet (8 Interventionsgruppe; 6 Kontrollgruppe). Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Interventions- und Kontrollgruppe bezogen auf die absolute Infekthäufigkeit (p=0,643). Es wurden 21,4% frühe Wundinfekte (≤ 7 Tag postoperativ) und 78,6% Spätinfektionen (> 7 Tage postoperativ) beobachtet. Frühe Wundinfektionen traten nur in der Interventionsgruppe auf, jedoch ergab sich hierbei kein statistisch signifikantes Ergebnis (p=0,103). Innerhalb der Interventionsgruppe zeigte sich eine statistisch nicht signifikante Tendenz zur Entwicklung tieferer Wundinfektionen mit Beteiligung des Subkutangewebes (p=0,191). Diskussion: Insgesamt konnte kein präventiver Effekt bezüglich der Auftrittswahrscheinlichkeit von SSI durch den Einsatz der closed incision negativ pressure Therapie (ciNPWT) nach inguinalem Zugang gezeigt werden. Die durch andere Studien beschriebenen positiven Effekte solcher Systeme konnten nicht validiert werden. Weitere Untersuchungen mit größerer Patientenzahl und multizentrischem Ansatz sind anzustreben. Der große Anteil von Spätinfektionen verdeutlicht zudem die Notwendigkeit einer konsequenten, lückenlosen poststationären Nachsorge.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Gefäßchirurgie | Wundinfektion | Vakuumtherapie[MeSH]: Vascular diseases; Surgery | Surgical wound infection | Wounds and injuries; Therapy | Vacuum
[Free subject headings]: SSI | Inguinalinzision | postoperative Wundinfektion | Prevena | VAC
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-38560
Bauer, Christian (2021): Inzidenz früher postoperativer Wundinfektionen nach inguinalen gefäßchirurgischen Eingriffen - ein Vergleich zwischen dem konventionellen Wundverband und einer Vakuumwundauflage (VAC® Prevena™, Fa. KCI®)“ : eine kontrollierte, randomisierte Studie. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-38560
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