Nutzen der Positronenemissionstomographie in der Diagnose der frontotemporalen Lobärdegeneration

Erstveröffentlichung
2021-07-30Authors
Norys, Franziska
Referee
Otto, MarkusBeer, Ambros
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für NeurologieUKU. Klinik für Nuklearmedizin
Abstract
Die frontotemporale Lobärdegeneration (FTLD) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die mit progredienten Verhaltens- und/oder Sprachstörungen einhergeht. Die neuronale Bildgebung kann bei diesem Krankheitsspektrum die Diagnosegenauigkeit verbessern und als Biomarker fungieren. Im Gegensatz zur Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) ist der Einsatz der 18F-Fluorodeoxy-glucose-Positronenemissionstomographie (18F-FDG-PET) bis jetzt noch kein Bestandteil der Routinediagnostik. Seit 2011 gelten neue Diagnosekriterien für die FTLD, welche auch die Bildgebung mittels MRT und/oder 18F-FDG-PET miteinbeziehen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu erarbeiten, ob mittels der Beurteilung des 18F-FDG-PETs alleine eine Diagnose gestellt werden kann, ob durch deren Anwendung unterstützend zur klinischen Diagnose die Diagnosegenauigkeit verbessern werden kann und ob hierbei früher Veränderungen auffallen als bei der MRT Beurteilung. Außerdem wurde postuliert, dass auch der Schweregrad der Erkrankung durch die 18F-FDG-PET abgebildet werden kann. Hierfür wurden 137 Studienteilnehmer des FTLD-Konsortiums der Universitätsklinik Ulm untersucht, die zwischen März 2011 und April 2017 sowohl eine MRT als auch eine FDG-PET-CT Untersuchung bei der ersten Visite erhielten. Es erfolgte die visuelle Auswertung der PET-CT-Scans in zwei Durchgängen. Erst verblindet und in einem zweiten Durchgang mit dem Wissen der klinischen Verdachtsdiagnose. Eine visuelle Auswertung der MRTs lag bereits vor. Nachfolgend wurde der Hypometabolismus im PET-CT mit dem Schweregrad der Erkrankung, einmal festgelegt durch den FTLD clinical dementia rating score (FTLD-CDR), sowie einmal festgelegt durch die Höhe der Neurofilamentwerte, verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass alleine durch die Beurteilung des FDG-PET-CT-Bildes zwar eine Abgrenzung der FTLD zu anderen Erkrankungsgruppen beziehungsweise Gesunden gut möglich ist, eine Unterteilung in die verschiedenen Subgruppen jedoch nur geringe Sensitivitäten zeigt. Bei bekannter Diagnose konnten mittels FDG-PET in dieser Studie häufiger und früher krankheitsspezifische Veränderungen nachgewiesen werden als mittels MRT. Es zeigten sich Hinweise, dass der Schweregrad der Erkrankung durch den Grad des Hypometabolismus abgebildet wird. Nach den Ergebnissen dieser Studie ist die Anwendung der FDG-PET unterstützend zur klinischen Diagnose als Bestätigung dieser sinnvoll und zeigt bereits früher Auffälligkeiten als die MRT.
Date created
2020
Subject headings
[GND]: Frontotemporale Demenz | Positronen-Emissions-Tomografie[MeSH]: Frontotemporal lobar degeneration; Diagnosis | Tomography, Emission-computed
[Free subject headings]: 18F-Fluorodeoxyglucose-Positronenemissionstomographie | Frontotemporale Lobärdegeneration
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-38415
Norys, Franziska (2021): Nutzen der Positronenemissionstomographie in der Diagnose der frontotemporalen Lobärdegeneration. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-38415
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