Wahrnehmung und Prävention des misshandlungsbedingten Kopftraumas : Bewertende Literaturübersicht und empirisch repräsentative Untersuchung zum Wissen und Einstellungen über das so genannte „Schütteltrauma“
Erstveröffentlichung
2021-06-08Authors
Berthold, Oliver
Referee
Fegert, Jörg M.Bode, Harald
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/PsychotherapieUKU. Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Abstract
Das misshandlungsbedingte Kopftrauma stellt eine der schwersten Formen der Kindesmisshandlung dar und geht mit einer hohen Letalität und Morbidität sowie enormen gesellschaftlichen Kosten einher. Präventionsprogramme bauen in der Regel auf eine Ansprache von Müttern kurz nach der Entbindung. Allerdings ist das Vorwissen der Mütter häufig bereits hoch und es ist bekannt, dass die Mehrzahl der "Täter" beim Schütteltrauma Männer sind. Trotzdem konnten einzelne Programme, die gezielt unter anderem auf den Einbezug auch der Väter setzten zeigen, dass die Inzidenz gesenkt werden kann. Bislang bestehen für Deutschland kaum empirische Daten, um die Effektivität dieser Intervention beurteilen zu können Daher wurde untersucht, welche Einflussfaktoren für das Wissen um das Schütteltrauma besteht. Darüber hinaus wurde untersucht, welche Faktoren die Zustimmung zu problematischen Methoden der Säuglingspflege beeinflussen.
Hierfür wurde eine Umfrage in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung über 14 Jahren durchgeführt. Erfragt wurde das Wissen um das Schütteltrauma, über die Gefahren des Schütteltraumas, über Möglichkeiten der sicheren Säuglingspflege, über die Zustimmung zu problematischen Methoden der Säuglingspflege und zu eigenen belastenden Kindheitserfahrungen.
Weibliches Geschlecht, eigene Kinder sowie ein hoher Bildungsabschluss hatten einen erheblichen positiven Einfluss auf das Wissen um das Schütteltrauma. Etwa vier von fünf Befragten waren vollständig über die Gefahren des Schüttelns informiert. Etwa ein Viertel der Befragten erinnerte sich daran, von Angehörigen der Gesundheitsberufe aufgeklärt worden zu sein, vier von fünf gaben an, aus den Medien darüber erfahren zu haben. Bestimmte belastende Kindheitserfahrungen erhöhten bei männlichen Befragten die Wahrscheinlichkeit, schütteln für eine angemessene Erziehungsmethode bei einem weinenden Säugling zu halten.
Zusammenfassend konnten Risikogruppen identifiziert werden, die einen besonders hohen Informationsbedarf zum Schütteltrauma haben. Darüber hinaus wurde ein Präventionsprogramm entwickelt, welches die Befunde aufgreift und somit eine evidenzbasierte Prävention des Schütteltraumas in Deutschland ermöglichen soll.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Schütteltrauma | Kopfverletzung | Schädel-Hirn-Trauma | Kindesmisshandlung[MeSH]: Shaken Baby Syndrome | Child abuse; Prevention and control | Adverse childhood experiences
[Free subject headings]: misshandlungsbedingtes Kopftrauma | misshandlungsbedingtes Schädelhirntrauma | nicht-akzidentelles Kopftrauma | Schütteltraumasyndrom | körperliche Misshandlung | Prävention | belastende Kindheitserfahrungen
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-37984
Berthold, Oliver (2021): Wahrnehmung und Prävention des misshandlungsbedingten Kopftraumas : Bewertende Literaturübersicht und empirisch repräsentative Untersuchung zum Wissen und Einstellungen über das so genannte „Schütteltrauma“. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-37984
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