Evaluation einer neuentwickelten flexiblen Kryosonde zur Diagnostik des Urothelkarzinoms im oberen Harntrakt in einem präklinischen Setting

Erstveröffentlichung
2021-02-19Authors
Berger, Franziska
Referee
Bolenz, ChristianDe Gregorio, Nikolaus
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Urologie und KinderurologieUKU. Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Abstract
Zielsetzung
Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Methoden ist die Genauigkeit der Diagnostik des Urothelkarzinoms im oberen Harntrakt unzureichend. Ziel dieser Arbeit war es, die Machbarkeit der Probenentnahme aus dem oberen Harntrakt mit einer neu entwickelten Kryosonde, in einem präklinischem Setting zu prüfen und die histologische Aussagekraft der entnommenen Gewebeprobe zu untersuchen.
Material und Methoden
Die Probenentnahme erfolgte mittels neuentwickelter Kryosonde (Durchmesser 2,7 Fr/ 0,9mm , Kältemittel: CO2). Als Referenz dienten die BIGopsy-Zange und eine Probe-Exzisionszange. Die Biopsiegeräte wurden in ein Ureteroskop eingeführt. Die Untersuchungen erfolgten ex-vivo an Schweineharntrakten. Der Einfluss der Biopsiegeräte auf die Abwinkelungsfähigkeit des Ureteroskops und die Durchflussrate der Spülflüssigkeit wurden geprüft. Qualitätsmerkmale der Proben, in unserer Arbeit als Repräsentativität der Proben zusammengefasst, wurden miteinander verglichen. Diese beinhalteten die Größe der Proben, den Anteil an Quetschartefakten und die Histologische Aussagekraft.
Ergebnisse
Die Kryosonde (130,7±1,2°) verursachte eine signifikante Verminderung des Abwinkelungswinkels im Vergleich zur BIGopsy-Zange (166,9±1.1°, p<0,0001) und PE-Zange (161,4±1.9°, p<0,0001). Die Durchflussrate war mit der BIGopsy-Zange (2,8±0,1ml/min) signifikant höher verglichen mit der Kryosonde (1,1±0,1ml/min, p<0,0001) und der PE-Zange (0,94±0,06ml/min, p<0,0001). Der Mittelwert der Probengröße war mit der Kryosonde (7,5±2,5mm2) signifikant größer als mit der BIGopsy-Zange (4,6±2,5mm2, p<0,0001) und PE-Zange (1,4±1,4mm2, p<0,0001). Der Anteil der Quetschartefakte war mit der Kryosonde (Score: 1,58±0,51) signifikant kleiner als mit der PE-Zange (Score: 2,63±0,52, p=0,0011). Der Score, der histologischen Aussagekraft war signifikant geringer für Proben, die mittels PE-Zange (Score: 0,4±0,9) gewonnen wurden, im Vergleich zu denen mit der Kryosonde (Score: 2,8±0.8, p<0,0002) und BIGopsy-Zange (Score: 2,3±1.9, p<0,001) entnommenen.
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Schlussfolgerung
In unserer Arbeit haben wir die Machbarkeit der Kryosonde zur Probenentnahme aus dem oberen Harntrakt geprüft und konnten diese bestätigen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kryosonde zur Verbesserung der Diagnostik des Urothelkarzinoms im oberen Harntrakt beitragen könnte. Mittels Kryosonde können größere und qualitativ hochwertigere Proben gewonnen werden. Quetschartefakte können minimiert werden. Durch zukünftige Optimierungsprozesse der Kryosonde wird die Handhabung des Ureteroskops mit eingeführter Sonde weiter verbessert werden.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Urothelkrebs | Biopsie[MeSH]: Urinary bladder neoplasms; Diagnosis | Carcinoma
[Free subject headings]: Upper tract urothelial carcinoma | Upper urinary tract | Kryobiopsy
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-35267
Berger, Franziska (2021): Evaluation einer neuentwickelten flexiblen Kryosonde zur Diagnostik des Urothelkarzinoms im oberen Harntrakt in einem präklinischen Setting. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-35267
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