Prädiktoren für eine Schrittmacherimplantation nach transfemoralem perkutanen Aortenklappenersatz mit der Edwards Sapien 3 Herzklappe
Dissertation
Authors
Keil, Alexander von
Referee
Wöhrle, JochenSkrabal, Christian
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für Innere Medizin IIUKU. Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Abstract
Die Aortenklappenstenose ist das häufigste Klappenvitium in den entwickelten Ländern. Der kathetergestützte Aortenklappenersatz hat sich über die letzten Jahre als sehr gute Alternative zu den herkömmlichen Verfahren entwickelt und ist in unterschiedlichen Fällen bereits überlegen. Wie andere Eingriffe hat die kathetergestützte perkutane Aortenklappe, im Englischen transcatheter aortic valve implantation (TAVI), ebenfalls peri- und postprozedurale Komplikationen, die eine Auswirkung auf die Mortalität und Morbidität haben. Um das beste Outcome für die Patienten zu erreichen, die mit einem interventionellen Aortenklappenersatz behandelt werden, lohnt es sich diese Komplikationen näher zu beleuchten. Ziel dieser Studie war es speziell auf die Störungen des Reizleitungssystems nach TAVI einzugehen, die eine Schrittmacherimplantation nach sich ziehen. Aus diesem Grund wurde nach morphologischen und implantationsspezifischen Prädiktoren gesucht und diese in Vergleich zu anderen Studien gesetzt.
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass bei 283 Patienten mit schwerer symptomatischer Aortenklappenstenose, die mit der Edwards Sapien 3-Klappe behandelt wurden, ein vorbestehender AV-Block I. Grades oder Rechtsschenkelblock unabhängige Risikofaktoren für die Notwendigkeit einer Schrittmacherimplantation nach TAVI sind. Faktoren wie Implantationstiefe oder Oversizing, die in anderen Studien als Prädiktoren für eine Schrittmacherimplantation nach TAVI beschrieben wurden, hatten in der vorliegenden Studie keinen signifikanten Vorhersagewert auf eine höhere Schrittmacherimplantationsrate nach TAVI. Bezüglich neu aufgetretenem Linksschenkelblock und Klappengröße konnte ein Trend festgestellt werden. Im direkten Vergleich der Patienten, die einen Schrittmacher nach TAVI benötigten und den Patienten, die keinen benötigten, konnte signifikant mehr Kalk an der rechtskoronaren und akoronaren Tasche gefunden werden. Nach multivariater logistischer Regression stellte sich jedoch Verkalkungsgrad nicht als unabhängiger Risikofaktor dar.
Setzt man diese Arbeit mit anderen in Vergleich, lässt sich erkennen, dass es keine einheitlichen Verfahren und Kriterien gibt, wodurch die Vergleichbarkeit der verschiedenen Resultate erheblich erschwert ist. Außerdem wird meistens nur auf eine kleine Patientenpopulation zurückgegriffen, die auch im Schnitt nur über ein Jahr nachverfolgt wird. Um dies zu verbessern, wären standardisierte Messungen, größere Patientenkollektive und längere Nachbeobachtungszeiten sinnvoll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass schon aufgrund der anatomischen Nähe von Reizleitungssystem und Aortenklappe eine Manipulation in dieser Region z.B. durch TAVI eine Schädigung des Reizleitungssystem sehr wahrscheinlich nach sich zieht. Wie und in welchem Maße wird aber aufgrund von vielen Einflussfaktoren auch in Zukunft schwierig prospektiv zu beurteilen sein.
Date created
2017
Subject Headings
Aortenklappenfehler [GND]Aortenstenose [GND]
Herzschrittmacher [GND]
Erregungsleitungssystem [GND]
Aortic valve stenosis; Surgery [MeSH]
Keywords
TAVI; Schrittmacherimplantation; Transcatheter aortic valve implantationDewey Decimal Group
DDC 610 / Medicine & healthMetadata
Show full item recordCitation example
Keil, Alexander von (2020): Prädiktoren für eine Schrittmacherimplantation nach transfemoralem perkutanen Aortenklappenersatz mit der Edwards Sapien 3 Herzklappe. Open Access Repositorium der Universität Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-33650