Prospektiver, randomisierter und kontrollierter Vergleich zwischen Vollhaut und Spalthaut zum Verschluss des Radialistransplantat-Hebedefektes im Rahmen von Tumoroperationen im Kopf-Hals-Bereich

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Erstveröffentlichung
2020-04-15
Dissertation
Autoren
Sparn, Ann-Kathrin
Gutachter
Greve, JensSchramm, Alexander
Fakultäten
Medizinische FakultätInstitutionen
UKU. Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und HalschirurgieUKU. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Zusammenfassung
Bei der Resektion von Kopf-Hals-Karzinomen entstehen häufig Gewebsdefekten mit möglichen Funktionseinschränkungen, welche mithilfe von Lappenplastiken bzw. Transplantaten gedeckt werden. Vor allem das freie gefäßanastomisierte fasziokutane Radialistransplantat ist das Arbeitspferd der rekonstruktiven Kopf-Hals-Chirurgie. Seit der systematischen Einführung des Radialistransplantats vor mehr als 30 Jahren wird jedoch darüber diskutiert, welche der Verschlusstechniken (Vollhaut beispielsweise aus der Leiste versus Spalthaut beispielsweise vom Oberschenkel) bei dem Hebedefekt des Unterarms in funktioneller und ästhetischer Hinsicht die besten Resultate erzielt. Bis dato existiert nur eine prospektive randomisierte Studie zu diesem Thema, die jedoch den funktionellen Aspekt unberücksichtigt lässt. Daher ist diese Arbeit die erste prospektive Studie, welche in dieser Hinsicht das funktionelle Outcome der Hand untersucht.
Die RADDON-Studie vergleicht als prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie die funktionellen und ästhetischen Ergebnisse von Vollhaut- und Spalthauttransplantat bei der Deckung des Radialistransplantat-Hebedefektes. Primäre Endpunkte sind die Häufigkeit von Wundheilungsstörungen am Unterarm sowie das funktionelle und ästhetische Ergebnis nach 6 Monaten postoperativ. Bei einer Fallzahl von insgesamt 30 Studienteilnehmern konnten für keinen der oben genannten Endpunkte signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Im Rahmen der umfassenden Datenerhebung wurden als sekundäre Endpunkte die Wundheilung sowie die Schmerzausprägung im Bereich der Voll- bzw. Spalthauttransplantat-Entnahmestelle direkt postoperativ sowie das ästhetische Ergebnis im Bereich dieser Entnahmestellen 6 Monate postoperativ erfasst. Die Auswertung hinsichtlich dieser Endpunkte zeigte signifikant weniger Schmerzen und weniger Wundheilungsstörungen im Entnahmebereich des Vollhauttransplantates in der Leiste. Das ästhetische Ergebnis wiederum war in beiden Gruppen vergleichbar gut.
Bei einer Fallzahl von 30 Patienten zeigten sich keine klaren Vor- oder Nachteile für eine der beiden Techniken. Um zu evaluieren, ob mit einem größeren Studienkollektiv signifikante Unterschiede detektierbar werden, wird derzeit an der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universtitätsklinikums Ulm bereits eine Folgestudie mit größeren Studiengruppen durchgeführt.
Erstellung / Fertigstellung
2019
Normierte Schlagwörter
Hals-Nasen-Ohren-Chirurgie [GND]Hals-Nasen-Ohren-Tumor [GND]
Wiederherstellungschirurgie [GND]
Spalthautlappen [GND]
Head and neck neoplasms; Surgery [MeSH]
Head; Surgery [MeSH]
Neck; Surgery [MeSH]
Reconstructive surgical procedures; Methods [MeSH]
Schlagwörter
Spalthauttransplantat; Vollhauttransplantat; Skin Graft; Radialistransplantat; Radial forearm flapDDC-Sachgruppe
DDC 610 / Medicine & healthMetadata
Zur LanganzeigeZitiervorlage
Sparn, Ann-Kathrin (2020): Prospektiver, randomisierter und kontrollierter Vergleich zwischen Vollhaut und Spalthaut zum Verschluss des Radialistransplantat-Hebedefektes im Rahmen von Tumoroperationen im Kopf-Hals-Bereich. Open Access Repositorium der Universität Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-29223