Die Analyse der kardialen Asynchronität mittels kardiovaskulärer Magnetresonanztomographie bei Patienten mit ischämischer und dilatativer Kardiomyopathie und chronischer Herzinsuffizienz

Erstveröffentlichung
2020-04-06Authors
Kaiser, Katia
Referee
Hombach, VincentKestler, Hans A.
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Wissenschaftszentrum Schloß Reisensburg der Universität UlmInstitut für Medizinische Systembiologie
Abstract
Die chronische Herzinsuffizienz (CHF) spielt in der klinischen Medizin eine hoch bedeutsame Rolle bezüglich der Häufigkeit ihres Auftretens und besonders der schlechten Prognose der Patienten. Etwa 2% der erwachsenen Bevölkerung in entwickelten Ländern leiden an chronischer Herzinsuffizienz. Unter den Ursachen für eine chronische Herzinsuffizienz ist neben der schweren koronaren Herzkrankheit die dilatative Kardiomyopathie (DCM) sehr häufig und klinisch relevant. Neben der medikamentösen Kombinationsbehandlung hat sich die kardiale Resynchronisationstherapie (CRT) als eine wertvolle Zusatzoption zu den medikamentösen Therapiemaßnahmen erwiesen. Ein Kernproblem der CRT stellt die relativ hohe Rate an Therapieversagern (non-responder) von etwa einem Drittel der Patienten dar. Eine der Ursachen hierfür liegt im Mangel an Methoden bzw. Parametern, sowohl echokardiographisch, als auch klinisch, mit denen man exakt die Dyssynchronität nicht nur zwischen rechtem und linkem Ventrikel, sondern auch innerhalb des linken Ventrikels, bestimmen kann. Daher wird weiterhin nach alternativen Parametern zur besseren Quantifizierung der Dyssynchronität und zur Vorhersage eines Therapieerfolges gesucht.
Vor diesem Hintergrund war es Ziel dieser Arbeit einen Parameter (IMR) zur exakteren Quantifizierung eines asynchronen Kontraktionsmusters bei Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) und ischämischer Kardiomyopathie (ICM) mittels Kernspinbildgebung zu entwickeln und anhand geeigneter Patientenkollektive auszutesten. Insgesamt wurden 82 Patienten untersucht, von denen 15 jeweils eine dilatative Kardiomyopathie mit und ohne Linksschenkelblock (DCM +LSB; DCM -LSB) , jeweils 15 Patienten eine ischämische Kardiomyopathie mit und ohne Linksschenkelblock (ICM +LSB; ICM -LSB) aufwiesen. 22 Patienten wurden als Kontrollgruppe betrachtet.
Nimmt man alle Patienten in beiden Gruppen (ICM und DCM) zusammen, so ergab die Analyse bei Patienten ohne LSB in 9/60 Fällen eine nach IMR-Kriterium vorliegende Dyssynchronität, bei Patienten trotz vorliegendem LSB aber in 3/60 Fällen eine synchrone Ventrikeldynamik. Würde man also unseren IMR-Parameter als Kriterium zum Vorliegen oder zum Ausschluss einer Dyssynchronität nehmen, so hätte man in 20% der Fälle entgegen den jetzt gültigen Kriterien für oder gegen eine CRT-Therapie eine richtigere Entscheidung getroffen: bei 9 Patienten die Entscheidung für eine CRT, in 3 Fällen eine Entscheidung gegen eine CRT-Therapie.
Es zeigte sich in unserer Studie, dass der IMR ein solider Parameter zur integralen Aufdeckung von Dyssynchronität ist, der genauer ist als das Kriterium der QRS-Dauer. Allerdings muss der prognostische Wert des IMR zur Vorhersage eines Ansprechens (Responder) auf eine CRT-Therapie oder gar zur Vorhersage relevanter kardiovaskulärer Ereignisse noch in einer größeren prospektiv-randomisierten Studie untersucht werden.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Kernspintomografie | Kongestive Herzmuskelkrankheit | Chronische Herzinsuffizienz | Linksschenkelblock | Kardiale Resynchronisationstherapie | Herzschrittmacher[MeSH]: Magnetic resonance imaging | Cardiomyopathy, Dilated | Myocardial ischemia | Bundle-branch block | Pacemaker, Artificial
[Free subject headings]: Kardiale Magnetresonanztomographie | Dilatative Kardiomyopathie | Ischämische Kardiomyopathie | Kardiale Asynchronität
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
Show full item recordDOI & citation
Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-28586
Kaiser, Katia (2020): Die Analyse der kardialen Asynchronität mittels kardiovaskulärer Magnetresonanztomographie bei Patienten mit ischämischer und dilatativer Kardiomyopathie und chronischer Herzinsuffizienz. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-28586
Citation formatter >