Abstract | Ziel der Arbeit war es, diejenigen Patienten mit Insektengiftallergie, bei denen in der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie Ulm in den Jahren 2004 - 2007 eine spezifische Immuntherapie (SIT) eingeleitet wurde, hinsichtlich Geschlechtsverteilung, Anamnese des auslösenden Insekts, Grad der allergischen Reaktion sowie Ergebnisse der Hauttestungen und der in-vitro-Diagnostik zu untersuchen. Insbesondere wurden dabei Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen analysiert und die Verträglichkeit der SIT bewertet. Es wurden 45 (6 - 16 Jahre) Kinder und 328 Erwachsene (17 - 73 Jahre) eingeschlossen.
Die Auswertung ergab, dass nur in Zusammenschau aus Anamnese, den verschiednen Hauttestungen und der Labordiagnostik die Diagnose bezüglich Bienen- oder Wesengiftallergie korrekt gestellt werden konnte.
Folgende Unterschiede zeigten sich bei Erwachsenen und Kindern: Kinder konnten deutlich seltener als Erwachsene das auslösende Insekt identifizieren. Bei Kindern wurde häufiger als bei Erwachsenen die Diagnose Bienengiftallergie gestellt. Kinder tendieren zu leichteren Reaktionen als Erwachsene.
Die spezifische Immuntherapie stellt, insbesondere auch bei Kindern, eine sichere und vor allem nebenwirkungsarme Therapie dar. Allergische Reaktionen unter Einleitung der SIT (alle Protokolle) zeigten sich lediglich bei 4,3 % der Kinder und 5,0 % der Erwachsenen. Insbesondere die Hyposensibilisierung nach dem Ultra-Rush Protokoll ist bei Kindern sicher durchzuführen.
Zusammenfassend gibt es aktuell trotz Etablierung neuerer serologischer Methoden keinen Test, durch den alleine eine Insektengiftallergie diagnostiziert werden kann, insbesondere wenn das auslösende Insekt nicht erkannt wurde. Vorstellbar für die Zukunft wäre zur Verbesserung der Diagnostik bei nicht erkanntem Insekt eine IgE (Immungloblulin E)-Diagnostik mit rekombinanten Allergenen, die frei von kreuzreaktiven Kohlenhydratseitenketten ist. | dc.description.abstract |