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AuthorPopp, Margotdc.contributor.author
Date of accession2020-03-25T13:54:56Zdc.date.accessioned
Available in OPARU since2020-03-25T13:54:56Zdc.date.available
Year of creation2019dc.date.created
Date of first publication2020-03-25dc.date.issued
AbstractDie funktionale und neuroanatomische Organisation von begrifflichem Wissen ist Thema einer aktuellen kontroversen Debatte in der Kognitionspsychologie und der kognitiven Neurowissenschaft. Eine Dimension der Organisation von begrifflichem Wissen bezieht sich auf die Unterscheidung zwischen einem amodalen versus modalitätsspezifischen Repräsentationsformat. In klassischen amodalen Theorien wird angenommen, dass Begriffe abstrakt, d.h. funktional und neuroanatomisch separiert, von den sensorischen und motorischen Systemen repräsentiert werden. Im Gegensatz hierzu wird in neueren Grounded Cognition Ansätzen vorgeschlagen, dass Begriffe wesentlich in den sensorischen und motorischen Systemen verankert sind. Für Nomen (z.B. „Hupe“ oder „Hammer“) konnte die Bedeutung auditiver und motorischer Systeme bei der Bedeutungsverarbeitung bereits nachgewiesen werden. Eine zweite Dimension der Organisation von begrifflichem Wissen bezieht sich auf die angenommene situative Stabilität versus Flexibilität von Begriffen. Während ursprünglich begriffliche Stabilität angenommen wurde, schlagen neuere Ansätze vor, dass Begriffe flexibel in Abhängigkeit von Aufgabe und Kontext aktiviert werden. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob die Verarbeitung der Bedeutung von Verben mit dem Merkmalsschwerpunkt Akustik oder Handlung (z.B. „rauschen“ oder „werfen“) in den sensorischen und motorischen Systemen verankert ist und flexibel in Abhängigkeit von Kontext oder Aufgabentyp erfolgt. In den ersten beiden Studien wurde die funktionelle Neuroanatomie der begrifflichen Verarbeitung geräusch- und handlungsbezogener Verben mittels funktioneller Magnetresonanztomographie bestimmt und untersucht, ob die Verarbeitung dieser Verben durch Kontext oder Aufgabentyp moduliert wird. Darauf aufbauend wurden in zwei weiteren Studien, in denen die elektrische Hirnaktivität mit dem Elektroenzephalogramm gemessen wurde, der Zeitverlauf der Gehirnaktivierung während der Begriffsverarbeitung und deren Kontextabhängigkeit bestimmt. In einer Verhaltensstudie wurde schließlich mit einem Interferenzparadigma der funktionale Zusammenhang zwischen Sensomotorik und konzeptuellem Wissen überprüft. Die Ergebnisse der Studien deuten darauf hin, dass, ähnlich zu früheren Befunden zu Nomen, die Bedeutung von Verben in Abhängigkeit ihres Bezugs zu Geräuschen und Handlung verarbeitet wird. Die Aktivierungen befanden sich überwiegend nur in der Nähe aber nicht direkt in den Arealen, die auch durch Geräuschwahrnehmung und Handlung rekrutiert wurden. Der Zugriff auf diese Areale erfolgt flexibel, das heißt abhängig von dem jeweiligen Kontext und der Aufgabenanforderung. Die Befunde falsifizieren damit starke Varianten der Grounded Cognition Theorien, die eine Identität von begrifflicher Verarbeitung und Sensomotorik annehmen. Die Studien deuten aber im Einklang mit schwächeren Varianten der Grounded Cognition Theorien darauf hin, dass die Bedeutung von geräusch- und handlungsbezogenen Verben in höheren modalitätsspezifischen und angrenzenden multimodalen Arealen flexibel in Abhängigkeit des Kontextes verarbeitet wird. Die Prozesse in diesen modalen und multimodalen neuronalen Schaltkreisen werden wahrscheinlich von heteromodalen semantischen Hub-Regionen ergänzt, die semantische Integrationsprozesse abhängig vom Merkmalstyp unterstützen.dc.description.abstract
Languagededc.language.iso
PublisherUniversität Ulmdc.publisher
LicenseStandarddc.rights
Link to license texthttps://oparu.uni-ulm.de/xmlui/license_v3dc.rights.uri
KeywordGrounded Cognitiondc.subject
KeywordSprachedc.subject
KeywordEreigniskorrelierte Potentialedc.subject
KeywordfMRTdc.subject
KeywordKontextuelle Flexibilitätdc.subject
KeywordHandlungsbezogene Konzeptedc.subject
KeywordGeräuschbezogene Konzeptedc.subject
Dewey Decimal GroupDDC 150 / Psychologydc.subject.ddc
Dewey Decimal GroupDDC 610 / Medicine & healthdc.subject.ddc
LCSHEvoked potentials (Electrophysiology)dc.subject.lcsh
MeSHMagnetic resonance imagingdc.subject.mesh
TitleDie Repräsentation von Vorgangsbegriffen im auditiven und motorischen System : Flexibilität und Aufgabenabhängigkeitdc.title
Resource typeDissertationdc.type
Date of acceptance2020-02-07dcterms.dateAccepted
RefereeKiefer, Markusdc.contributor.referee
RefereeHuckauf, Ankedc.contributor.referee
DOIhttp://dx.doi.org/10.18725/OPARU-27042dc.identifier.doi
PPN1693338750dc.identifier.ppn
URNhttp://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:289-oparu-27105-2dc.identifier.urn
GNDEmbodimentdc.subject.gnd
GNDFunktionelle Kernspintomografiedc.subject.gnd
FacultyFakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologieuulm.affiliationGeneral
InstitutionUKU. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie IIIuulm.affiliationSpecific
InstitutionInstitut für Psychologie und Pädagogikuulm.affiliationSpecific
Grantor of degreeFakultät für Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologieuulm.thesisGrantor
DCMI TypeTextuulm.typeDCMI
CategoryPublikationenuulm.category
Bibliographyuulmuulm.bibliographie


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