Die Bedeutung von SOCS1-Mutationssubtypen auf die Prognose älterer Patienten mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom in Abhängigkeit des Therapieschemas

Erstveröffentlichung
2020-02-26Authors
Martin, Melanie Maria
Referee
Barth, Thomas F. E.Viardot, Andreas
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Institut für PathologieUKU. Klinik für Innere Medizin III
Abstract
Ein Drittel aller Lymphome gehört in die Gruppe des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL). DLBCL stellen eine sehr heterogene Gruppe aggressiver Lymphome dar. Aufgrund der teilweise infausten Prognose werden neue spezifische Therapieoptionen gesucht. Der JAK-STAT-(Januskinase - Signal Transducer and Activator of Transcription) Signalweg ist an der Steuerung der Proliferation von Zellen beteiligt. Das Protein SOCS1 (Suppressor of Cytokine Signaling 1) greift regulierend in diesen Signalweg ein und könnte die Entstehung von Tumoren beeinflussen. In der vorliegenden Arbeit wurden die Auswirkungen von SOCS1-Mutationen auf das Überleben und die Prognose von Patienten mit einem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) unter Berücksichtigung des Therapieschemas CHOP (Cyclophosphamid, Hydroxydaunorubicin, Oncovin, Prednison) oder R-CHOP (CHOP-Therapie inklusive Rituximab) untersucht. Tumormaterial in Form von Formalin-fixierter Paraffin-eingebetteter DNA (Desoxyribonukleic acid) von 266 DLBCL-Patienten wurde mittels Sequenzanalyse auf das Vorhandensein von SOCS1-Mutationen untersucht. Das Patientenmaterial stammte aus der randomisierten prospektiven Studie RICOVER-60 (Rituximab with CHOP over 60 years) der Deutschen Studiengruppe hochmaligner Non-Hodgkin-Lymphome. Die untersuchten Fälle konnten in Gruppen mit putativ neutralem SOCS1 oder putativ schädigendem SOCS1 unterteilt werden. Es wurde untersucht, ob die Art der Mutation eine Auswirkung auf das ereignisfreie Überleben, auf das progressionsfreie Überleben oder das Gesamtüberleben hat. Insbesondere wurde der Effekt einer zusätzlichen Gabe des monoklonalen CD (Cluster of differentiation) 20 -Antikörpers Rituximab (R-CHOP) in Abhängigkeit des Mutationssubtyps analysiert. Putativ schädigende SOCS1-Mutationen waren bei Anwendung einer Rituximab-kombinierten Therapie mit einem geringeren Gesamtüberleben assoziiert. Der positive Überlebenseffekt der Rituximab-Zugabe könnte demnach bei Vorliegen von schädigenden SOCS1-Mutationen möglicherweise entfallen. Damit könnte die Untersuchung von SOCS1-Mutationen insbesondere unter Berücksichtigung verschiedener Therapieregime prognostische Aussagekraft haben. Obwohl die Kombinationstherapie R-CHOP den Therapiestandard darstellt, erscheint aufgrund der hier beobachteten Effekte eine prätherapeutische Erhebung des SOCS1-Mutationsstatus sinnvoll. Die Erhebung des SOCS1-Status erscheint ein vielversprechender diagnostischer Ansatz und ein möglicher Indikator für das Ansprechen einer Rituximab-kombinierten Therapie zu sein.
Date created
2018
Subject headings
[GND]: B-Zell-Lymphom | Non-Hodgkin-Lymphom | Januskinase | STAT[MeSH]: Lymphoma, Large B-cell, Diffuse | Lymphoma, Non-Hodgkin | Suppressor of cytokine signaling 1 protein | Janus kinases | STAT transcription factors
[Free subject headings]: DLBCL | Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom | JAK/STAT | SOCS1
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-25601
Martin, Melanie Maria (2020): Die Bedeutung von SOCS1-Mutationssubtypen auf die Prognose älterer Patienten mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom
in Abhängigkeit des Therapieschemas. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-25601
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