Abstract | Aufgrund der jahrelangen Erfahrung in der radiologisch-interventionellen Therapie von insuffizienten Dialyseshunts am Klinikum Kempten lag es nahe, die zurückliegenden Fälle aufzuarbeiten und einer deskriptiven statistischen Auswertung zu unterziehen. Ziel war es, die postinterventionelle Offenheitsrate eines unselektionierten Patientengutes zu ermitteln, prognostische Faktoren zu identifizieren und die Ergebnisse mit denen der Literatur zu vergleichen.
Untersucht wurden 255 Patienten mit thrombosierten oder stenosierten nativen ateriovenösen Shunts oder PTFE (Polytetrafluorethylen)-Graft-Shunts in einem Zeitraum von 4 Jahren und 9 Monaten mit einem Follow-up von mindestens einem Jahr.
161 Patienten erfüllten alle Einschlusskriterien und wurden in die Auswertung mit aufgenommen. Technisch erfolgreich waren 79 - 95%, klinisch erfolgreich 64 - 100%. Die postinterventionelle primäre Offenheitsrate betrug (3 Monate/6 Monate/1 Jahr): 60 %/43,2 %/32,2 %. Die sekundäre Offenheitsrate betrug (3 Monate/6 Monate/1 Jahr): 77,4 %/69 %/59,4 %. Die Komplikationsrate betrug 9,2 %. Dabei hatten Shuntstenosen wesentlich höhere primäre (p = 000024) und sekundäre (p = 0,000028) Offenheitsraten als Shuntthrombosen, native arteriovenöse Shunts höhere primäre (p = 0,0078) und sekundäre (p = 0,0015) Offenheitsraten als PTFE (Polytetrafluorethylen)-Graft-Shunts. Mit einer besseren postinterventionellen sekundären Offenheitsrate versehen waren venöse juxtaanastomosäre Stenosen im Vergleich zu Stenosen an der AV-Anastomose (p = 0,018) und venösen nicht juxtaanastomosären Stenosen (p = 0,05) anderer Lokalisation. Patienten mit Mehrfachinterventionen zeigten eine höhere sekundäre Offenheitsrate als Patienten mit nur einer Intervention (p = 0,005). | dc.description.abstract |