Abstract | Die Studie untersucht die physiologischen Reaktionen von Probanden auf emotionale Stimulierung. Es wird untersucht, inwieweit es interindividuell und intraindividuell stabile physiologische Reaktionsmustern gibt, wobei die Hypothese ist, dass Menschen mit individuell so unterschiedlichen Reaktionsmuster auf emotionale Stimulierung reagieren, dass es nicht sinnvoll ist, Reaktionsmuster zu verallgemeinern. Um diese Frage zu untersuchen wurde ein Experiment mit 16 Probanden konzipiert und durchgeführt. Die emotionale Stimulierung wurde über eine rechnergesteuerte
Bildschirmpräsentation von Bildern des IAPS (International Affective Pictures System) realisiert. Synchron zur Präsentation wurden die physiologischen Kanäle EEG (Elektroenzephalographie), EKG (Elektrokardiographie), EMG (Elektromyographie), BVP (Blutvolumenpuls), Hautleitwert und Atemexkursion sowie die subjektive Bewertung durch die Probanden registriert. Diese Merkmale wurden mit den emotionalen Skalen zunächst einzeln korreliert. In der Folge wurden geeignete Einzelparameter mittels einer multiplen Regressionsanalyse zu Mustern zusammengefasst und diese Muster dann ebenfalls mit den emotionalen Skalen korreliert. Das Hauptergebnis dieser Untersuchung ist, dass es stabile individuelle physiologische Reaktionsmuster auf emotionale Stimulierung gibt. Diese Reaktionsmuster sind aber von Proband zu Proband sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Interindividuell gleichartige Reaktionsmuster, wie sie in vielen Publikationen postuliert werden, konnten in dieser Studie zwar identifiziert werden, allerdings nur für einige wenige Parameter, und mit einer Gültigkeit für maximal je ein Viertel der Probanden. Von den verwendeten physiologischen Parametern haben sich das EEG und der Hautleitwert bezogen auf die vorliegende Aufgabenstellung als am leistungsfähigsten erwiesen. | dc.description.abstract |