Abstract | Fragestellung:
In der hier durchgeführten Studie wurde untersucht, ob die Synovialmembran nach lokaler Exposition mit Metallen eine ähnliche T-Zell Infiltration zeigt ("innere Allergie") wie die Haut von Patienten mit Kontaktdermatitis.
Methoden:
Es wurde die in Paraffin eingebettete Synovialis von 35 Patienten (51- 85 Jahre), denen eine Hüft- oder Kniegelenksprothese (TEP) implantiert wurde, zur Untersuchung herangezogen. Die Patienten wurden in 3 Gruppen eingeteilt. Gruppe A: 13 Patienten, Primärendoprothese. Gruppe B: 9 Patienten, die bereits auf der kontralateralen Seite endoprothetisch versorgt wurden. Gruppe C: 13 Patienten, Endoprothesenwechsel, Standzeit (Mittelwert): 8,2 Jahre.
Es wurde bei allen Patienten ein epikutaner Patch Test (Abello Pharma) durchgeführt. Zum Nachweis zellulärer Reaktionen wurden die Antikörper CD3-, CD4-, CD8- und NK-Zellen mittels Labelled Avidin Biotin-Methode bestimmt.
Ergebnisse:
Bis auf einen Patienten in Gruppe C waren alle Patienten Patch-Test-negativ. Histologisch zeigte sich in Gruppe A und B entweder das Bild einer planen Arthrose oder einer aktivierten Arthrose, mit Hyperplasie der Synovialis. In Gruppe C konnte bei keiner der 12 Pseudomembranen eine Hyperplasie festgestellt werden; vereinzelt fand sich Metallabrieb. Betrachtet man die T- Lymphozyteninfiltrate, so findet man bei Gruppe C keine Ansammlung von T-Lymphozyten in der Pseudosynovialis. Der Patch-positive Patient zeigte ebenfalls keine T- Zell Infiltration. In Gruppe A und B fanden sich Synovialmembranen, die T-Zell Infiltrationen mit Follikelbildung zeigten.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Patch-Test-negative Patienten, bei denen die Indikation zu einem TEP-Wechsel gestellt wurde , keinen Hinweis auf eine "innere Allergie" zeigen. Das Vorliegen einer "inneren Allergie" bei Patch-Test-positiven Patienten konnte ebenfalls nicht gezeigt werden. Dies sollte jedoch noch an einem größeren Patientenkollektiv überprüft werden. | dc.description.abstract |