Effekte einer therapeutischen Hypothermie in der Frühphase nach hämorrhagischem Schock beim Schwein

Erstveröffentlichung
2019-07-17Authors
Stenzel, Tatjana
Referee
Radermacher, PeterHuber-Lang, Markus
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Institut für Anästhesiologische Pathophysiologie und VerfahrensentwicklungInstitut für Klinische und Experimentelle Trauma-Immunologie
Abstract
Trauma und hämorrhagischer Schock (HS) stellen noch immer eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Leuten dar. Trotz bisherigen Therapien treten häufig Komplikationen und Schäden, wie eine überschießende Inflammationsreaktion oder Organschäden, auf. Tierexperimentell zeigten sich kontroverse Daten zu induzierter Hypothermie beim HS, zumeist ein protektiver Effekt. In der hier vorliegenden Studie sollten die Effekte induzierter Hypothermie auf die Kreislauffunktion, die Organfunktion und -schäden, die Immunreaktion und die Barrierefunktion der Gefäße untersucht werden.
Nach 3h HS (Entzug ~30% des kalkulierten Blutvolumens, anschließend mittlerer arterieller Blutdruck auf 40mmHg titriert) wurden 18 narkotisierte und instrumentierte Schweinen randomisiert in die Kontrollgruppe (23h Intensivtherapie bei 38°C) und in die Hypothermiegruppe (23h Intensivtherapie, einleitend 12h bei 34°C, anschließend wiedererwärmt). An vier definierten Zeitpunkten Erhebung von Kreislauf-, Entzündungs-, Gerinnungs-, Organ- und metabolischen Parametern, post mortem Untersuchung von Nierenbiopsien mittels Immunhistochemie und Western Blot.
Die Tiere der Hypothermiegruppe wiesen vielfach signifikant schlechtere Werte auf, wie erhöhte Blutzuckerwerte, erhöhte Parameter für oxidativen Stress, erniedrigte Blutdruckwerte bei sogar erhöhtem Noradrenalinbedarf, reduziertes Herzzeitvolumen mit daraus folgender schlechterer Nierenperfusion und -funktion sowie erhöhter Laktatazidose mit erniedrigtem base excess, erhöhte Barrieredysfunktion der Gefäße mit Hämokonzentration und insgesamt signifikant erhöhter Mortalität.
Die gezeigte Barrieredysfunktion der Gefäße in der Hypothermiegruppe mit vermindertem intravasalem Volumen, folgend erniedrigtem Blutdruck, Minderperfusion von Organen und erhöhter Laktatazidose könnte der Hauptgrund für das schlechtere Outcome bei induzierter Hypothermie sein.
Date created
2019
DFG Project THU
SFB 1149 Teilprojekt B03 / Hyperoxie nach Schädel-Hirn-Trauma und hämorrhagischem Schock bei Atherosklerose / DFG / 251293561
Is supplement to
https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/handle/123456789/10522Subject headings
[GND]: Immuncytochemie | Hypothermie | Hämorrhagischer Schock | Hämodynamik | Tiermodell[MeSH]: Immunochemistry | Shock, Hemorrhagic | Hypothermia | Models, Animal
[Free subject headings]: Extravasales Albumin | Barrieredysfunktion | Nierendysfunktion | Nitrotyrosin
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-16446
Stenzel, Tatjana (2019): Effekte einer therapeutischen Hypothermie in der Frühphase nach hämorrhagischem Schock beim Schwein. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-16446
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