Abhängigkeit der renalen Oxalatexkretion vom Säure-Basen-Gleichgewicht - eine Grundlagenstudie am Rattenmodell -

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55 Seiten
55 Seiten
Veröffentlichung
2009-06-08Autoren
Meilinger, Wolfgang Michael Emanuel
Dissertation
Fakultäten
Medizinische FakultätZusammenfassung
Oxalat ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Kristallkonkrementen in den ableitenden Harnwegen. Die Inzidenz des Harnsteinleidens beträgt für Deutschland 1,5 %, die Prävalenz für Europa und
Nordamerika bis zu 15 %. Rezidive sind häufig, nach dem Erstereignis besteht ein 50 - 100 %iges Risiko eine erneute Steinepisode zu erleiden. Die Kosten durch Interventionen und Ausfälle in gesamtwirtschaftlicher Sicht sind immens.
Für einen Großteil der Erkrankungen kann die idiopathische
Calciumoxalaturolithiasis verantwortlich gemacht werden. Zum Transportmechanismus des Oxalats im proximalen Tubulus wurden verschiedene Modelle entwickelt, favorisiert wird heute das Ulmer Modell, welches in "in-vivo"-Versuchen an Ratten die enge Koppelung der
Oxalatexkretion an den Säureaustausch im proximalen Tubulus belegen konnte. Im vorliegenden Versuch wurde narkotisierten Ratten unter Tierversuchs- Operationsbedingungen eine Primingdose mit radioaktiv markiertem Oxalat injiziert, später wurden sie mit einer Kontrolllösung, einer Säurelösung sowie mit einer Alkalilösung perfundiert. Daraufhin wurden die Ausscheidungsparameter Urin-pH sowie Oxalatexkretion gemessen, Oxalatclearance sowie fraktionelle Oxalatclearance berechnet. Es zeigte sich, dass sich das Gedankenmodell tatsächlich reproduzierbar auf das Gesamttier übertragen ließ. Es konnte bestätigt werden, dass sich die Oxalatexkretion signifikant durch Säureload von 72,9 auf 123,7 steigern sowie im Gegenzug signifikant durch Basenload des Gesamttierorganismus von 97,4 auf 76,8 hemmen ließ. Ebenso konnte eine Veränderung des Urin-pH-Wertes durch Azidifizierung auf pH 5,6 bzw. durch Alkalisierung auf pH 7,7 erreicht werden. Dieser spielt eine nicht unerhebliche Rolle für das Aktivitätsprodukt und damit auch für den Kristallisationsgrad der Harnsteine. Im Vergleich zur renalen Oxalatclearance des Menschen, die sogar höher liegt als die der Ratte, sind unter Umständen noch eindrucksvollere Werte zu erwarten.
Erstellung / Fertigstellung
2007
Schlagwörter
[GND]: Harnstein | Oxalatstein | Proximaler Tubulus[MeSH]: Oxalic acid
[Freie Schlagwörter]: Oxalatclearance
[DDC Sachgruppe]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Nutzen Sie bitte diesen Identifier für Zitate & Links: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1601
Meilinger, Wolfgang Michael Emanuel (2009): Abhängigkeit der renalen Oxalatexkretion vom Säure-Basen-Gleichgewicht - eine Grundlagenstudie am Rattenmodell -. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1601
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