Abstract | Beim Vergleich der Scherwellenelastografie der Leber und Milz zwischen Siemens Acuson S3000™, Philips EPIQ7, Toshiba Aplio™ 500 Platinum Series und General Electric (GE) LOGIQ™ E9 nahmen, in einem Zeitraum von Juni 2015 bis September 2015, 282 Freiwillige teil. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Vergleich der Leberelastometrie zwischen Siemens Acuson S3000™ und GE LOGIQ™ E9. Von 282 Freiwilligen konnten 205 Probanden nach Anwendung der Ein- und Ausschlusskriterien in die Studie aufgenommen werden. Eingeschlossen wurden volljährige Teilnehmer mit einem Body-Mass-Index (BMI) < 30 kg/m², einem moderaten Alkoholkonsum (männlich < 40 g/d, weiblich < 20 g/d), einer Nüchternzeit von ≥ 2 Stunden, sowie vollständige Angaben in den Frage- bzw. Erfassungsbögen. Eine vor der Elastografie durchgeführte diagnostische Abdomensonografie diente dem Ausschluss von Leber- und Milzpathologien. Darüber hinaus führten Erkrankungen des Herzkreislaufsystemes, Atmungsapparates, Gastrointestinaltrakts und Stoffwechsels zum Ausschluss. Das Studienkollektiv setzte sich aus 84 Männern und 121 Frauen zusammen. Das mittlere Alter betrug 27,49 ± 7,33 Jahre (Männer: 27,19 ± 6,63 Jahren; Frauen: 27,69 ± 7,79 Jahren). Der mittlere BMI des Patientenkollektives lag bei 22,53 ± 2,50 kg/m² (Männer: 23,47 ± 1,89 kg/m²; Frauen: 21,88 ± 2,67 kg/m²). Bisherige Vergleichsstudien wurden zumeist als Phantomstudie durchgeführt. Die Elastografie-II-Studie ist die erste, die vier ARF (Acoustic Radiation Force)-basierte Elastografieverfahren verschiedener Hersteller miteinander vergleicht. Der Vergleich der Leberelastometrie von GE LOGIQ™ E9 versus Siemens Acuson S3000™ ergab für alle Eindringtiefen (3, 5 und 7 cm) in Abhängigkeit von Alter, BMI und Geschlecht eine statistisch signifikante Korrelation der Scherwellengeschwindigkeiten (3 cm: r = 0,37152; 5 cm: r = 0,62774; 7 cm: r = 0,47038; alle p<.0001). In 5 cm Eindringtiefe konnte die stärkste Korrelation der Messwerte nachgewiesen werden (ohne: r = 0,62774; mit: r = 0,60989, p<.0001). Der Einfluss von Geschlecht, Alter, BMI, Nüchternzeit und Alkoholkonsum wurde in vorherigen Studien bereits untersucht. Ein Einfluss von Geschlecht und Nüchternzeit < 120 min auf die Messwerte gilt dabei als weitestgehend gesichert. Während sich die Studienlage zu Alter, BMI und Alkoholkonsum kontrovers darstellt. In Übereinstimmung mit bisherigen Studienergebnissen konnte in unserer Studie ein Einfluss von Geschlecht und BMI nachgewiesen werden. Männer erzielten unabhängig von Gerät und Messtiefe höhere mittlere Scherwellengeschwindigkeiten im Vergleich zu Frauen (Siemens in 3, 5 und 7 cm Messtiefe: Männer: 1,36 ± 0,20 m/s, 1,32 ± 0,17 m/s, 1,31 ± 0,18 m/s vs. Frauen: 1,29 ± 0,19 m/s; 1,23 ± 0,17 m/s, 1,25 ± 0,18 m/s; GE in 3, 5 und 7 cm Messtiefe: Männer: 1,37 ± 0,17 m/s, 1,40 ± 0,16 m/s, 1,35 ± 0,17 m/s vs. Frauen: 1,30 ± 0,17 m/s, 1,33 ± 0,17 m/s, 1,30 ± 0,18 m/s). Lediglich für die Siemens-Maschine konnten schwach negative Korrelationen von BMI und Scherwellengeschwindigkeiten in 3 cm und 5 cm Eindringtiefe unter Kontrolle von Alter, BMI und Geschlecht festgestellt werden (3 cm: r = -0,36710; 5 cm: r = -0,27147, p<.0001). Zusammengefasst, korrelieren die Messwerte von GE LOGIQ™ E9 und Siemens Acuson S3000™ in allen Eindringtiefen signifikant miteinander. Es besteht kein Einfluss von Alter, Nüchternzeit und Alkoholkonsum auf die Scherwellengeschwindigkeiten. Männer erzielen im Durchschnitt höhere Scherwellengeschwindigkeiten als Frauen. Der BMI übt einen Einfluss aus und sollte bei weiteren Studien miteinbezogen werden. Des Weiteren sollten die verschiedenen Berechnungs- und Anwendungsmethoden der einzelnen Anbieter in die Interpretation der erhobenen Messwerte miteinfließen. | dc.description.abstract |