Effekte von Adrenomedullin-Antikörper auf die Mitochondrien-Funktion in der Leber der Maus im CLP-induziertem septischen Schock : Vergleich einer Früh- und Spättherapie

Erstveröffentlichung
2019-02-22Authors
Weingärtner, Marlene
Referee
Calzia, EnricoKalbitz, Miriam
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
UKU. Klinik für AnästhesiologieUKU. Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
Abstract
Ziel dieser Studie war zu untersuchen, ob Adrenomedullin-Antikörper während eines
septischen Schocks die mitochondriale Funktion stabilisieren bzw. verbessern können.
Vorherige Studien zeigten nämlich, dass Adrenomedullin einen deletären Effekt auf die
Sepsisentwicklung im Spätstadium hat.Die erhöhten Adrenomedullin-Werte im Blutplasma
korrelieren mit dem Ausmaß des Organschadens sowie mit der Mortalität der Patienten. Für
den Versuch wurden 24 C57BI/6-Mäuse in drei Gruppen aufgeteilt. Bei allen wurde eine
sogenannte cecal ligation puncture durchgeführt. Nach einem 16-stündigen Intervall folgte
eine Beobachtungsphase mit intensivmedizinischer Überwachung. Die Vehikel-Gruppe bekam
keine Therapie. Die zweite Gruppe bekam als Therapie den Adrenomedullin-Antikörper zum
Zeitpunkt der cecal ligation puncture (Frühtherapie) und die dritte Gruppe erst 16 Stunden
nach der cecal ligation puncture, daß heißt zu Beginn der Beobachtungsphase
(Spättherapie). Nach Ende des Versuchs und Tötung der Mäuse wurde das Lebergewebe
entnommen und mit einem Oxygraphen die mitochondriale Funktion gemessen. Dazu wurde eine
definierte Menge des entnommenen Gewebes homogenisiert und in die Oxygraph-Kammern
eingebracht. Zur Quantifizierung der mitochondrialen Atmungsaktivität wurden Substrate und
Inhibitoren nach einem spezifischen Protokoll injiziert. Die Sauerstoffkonzentration in
den Kammern wurde kontinuierlich aufgezeichnet. Daraus berechnete die Dat-Lab4®-Software
den Sauerstoffverbrauch. Die verschiedenen Substrate und Inhibitoren wurden benötigt, um
die Funktion der verschiedenen Komplexe der Atmungskette im gekoppelten und entkoppelten
Zustand zu untersuchen.Die Ergebnisse der Studie bestätigen zunächst, dass die
mitochondriale Funktion in der Leber als Folge der cecal ligation puncture beeinträchtigt
ist. Dies zeigt der Vergleich der Ergebnisse der Vehikel-Gruppe unserer Studie mit einer
Sham-Gruppe aus einer früheren Untersuchung. Gründe dafür können die erhöhte
Stickstoffmonoxid-Produktion und anderer Mediatoren sein, welche zu oxidativen Schäden der
Mitochondrien führen können. Dieses Ergebnis zeigt zunächst, dass das Modell valide ist,
um Effekte einer Therapie auf Sepsis-induzierte Veränderungen der mitochondrialen Atmung
zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die mitochondriale Aktivität
durch die Spät-Therapie aufrecht erhalten werden kann. Die mitochondriale Atmungsaktivität
war nämlich sowohl im gekoppelten als auch im entkoppelten Zustand höher als in der
Vehikel-Gruppe. Sie war auf dem gleichenNiveau wie die mitochondriale Aktivität in der
Leber der Sham-Gruppe aus einer externen Studie mit dem glaichen Sepsismodell.Bei der
früh-therapierten Gruppe wurde dagegen keine Veränderung im Vergleich zur Vehikel-Gruppe
gesehen. Dies ist sehr überraschend, da ein positiver Effekt einer Therapie am ehesten in
einem Pre-treatment-Ansatz zu erwarten wäre. Als Grund dafür kann nur ein frühzeitiger
Effektverlust des Antikörpers über den Zeitraum des Versuchs in Frage kommen. Denn im
Rahmen der Frühtherapie wurde der Antikörper zum Zeitpunkt der cecal ligation puncture
appliziert. Es wurde davon ausgegangen, dass der Antikörper-Spiegel mit dieser Injektion
für die gesamte Versuchsdauer im therapeutischen Bereich gehalten werden kann, was aber
möglicherweise nicht der Fall war. Der Antikörper wurde entsprechend zuvor vom Hersteller
bestimmter Daten zur Pharmakokinetik appliziert, eine Kontrolle des Spiegels war im Rahmen
des aktuellen Versuchs deshalb auch nicht vorgesehen. Dies wäre aufgrund des geringen
Blutvolumens der Maus auch technisch nicht ohne weiteres möglich gewesen. Dennoch belegen
die Daten der Spättherapie den positiven Effekt des Antikörpers, so dass der fehlende
Effekt in der Frühtherapie die Bewertung des Therapie-Ansatzes nicht beeinträchtigt.
Date created
2019
Subject headings
[GND]: Tiermodell | Adrenomedullin | Sepsis | Mitochondrium[MeSH]: Models, Animal | Adrenomedullin; Drug effects | Sepsis; Prevention and control | Mitochondria, Liver
[Free subject headings]: Mitchondriale Funktion | Adrenomedullin Antikörper
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
Show full item recordDOI & citation
Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-11953
Weingärtner, Marlene (2019): Effekte von Adrenomedullin-Antikörper auf die Mitochondrien-Funktion in der Leber der Maus im CLP-induziertem septischen Schock : Vergleich einer Früh- und Spättherapie. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-11953
Citation formatter >