Untersuchung der Relevanz von Clusterin im Liquor von Alzheimer-Patienten hinsichtlich der Verwendung als diagnostischer Biomarker

Download
Erstveröffentlichung
2019-02-01
Dissertation
Autoren
Lange, Kitty
Gutachter
Arnim, Christine vonKochanek, Stefan
Fakultäten
Medizinische FakultätInstitutionen
UKU. Klinik für NeurologieUKU. Abteilung für Gentherapie
Zusammenfassung
Mit einer Prävalenz von ca. 30 Millionen Menschen weltweit zählt die Alzheimer Demenz (AD) zu den bedeutendsten Erkrankungen des höheren Lebensalters in Zeiten des demografischen Wandels der industrialisierten Länder. Damit besteht bis heute trotz intensiver Forschung ein vergleichsweise dringliches Anliegen, möglichst simple Biomarker oder biochemische Testverfahren für die Frühdiagnostik, akkurate Differentialdiagnostik und Unterscheidung von physiologischen Alterungsprozessen sowie Prognoseabschätzung der AD zu identifizieren. Clusterin (Clu) ist ein multifunktionelles Apolipoprotein (ApoJ) und Chaperon, dessen Verknüpfung mit der AD-Pathologie sowohl auf Protein- als auch auf Gen-Ebene im Verlauf der letzten 20 Jahre bereits intensiv beleuchtet wurde. Verschiedene Genomweite Assoziationsstudien (GWAS, engl.) beschrieben eine Verknüpfung von Clu mit der AD-Pathologie. In dieser Arbeit wurden die Konzentrationen von Clu in Cerebrospinal fluid (CSF) und Serum bei n=45 AD-Patienten im Vergleich zu n=45 Kontrollpatienten (Non-AD) unter-sucht, um die Relevanz von Clu als diagnostischer oder prädiktiver Biomarker näher einzuordnen. Dies stellte in Zusammenhang mit der Suche nach Biomarkern für die AD-Diagnostik ein Hauptziel der Arbeit dar. Mittels Westernblot konnte Clu in CSF und Serum unverdünnt detektiert werden; im ELISA zeigten sich mit p = 0,024 signifikant erhöhte CSF-Clu-Level bei AD-Patienten. Eine Übereinstimmung mit den Ergebnissen von zwei weiteren Arbeitsgruppen war gegeben, welche ebenfalls signifikant erhöhte CSF-Clu-Level bei AD messen konnten. Diese stehen in Kontrast zu Ergebnissen für CSF-Clu ohne Signifikanz bei AD in anderen Studien und resultieren in kontroversen Diskussionen zur Beteiligung von Clu an der AD-Pathologie. Anknüpfend zeigte sich in dieser Arbeit keine ausreichende Spezifität von CSF-Clu für die klinische Routine der AD-Diagnostik. Die Funktion und Relevanz von Clu in Zusam-menhang mit der AD-Pathologie und hinsichtlich der Verwendung als diagnostischer Biomarker birgt zusammenfassend weiterhin ein hohes Potential, muss jedoch in weiterführenden Untersuchungen beleuchtet werden. Kritisch betrachtet werden sollten diesbezüglich bei größeren Kohorten insbesondere Veränderungen auf Genom-Ebene im Sinne von Single-Nucleotide-Polymorphisms (SNPs), Epigenetik sowie spezifische Protein-Muster (AD-Pattern, engl.) einschließlich Clu für die sichere (Früh-) Diagnostik und Abgrenzung der AD zu anderen Demenzformen.
Erstellung / Fertigstellung
2017
Normierte Schlagwörter
Liquor cerebrospinalis [GND]Alzheimerkrankheit [GND]
Demenz [GND]
Clusterine [GND]
Biomarker [GND]
SNP [GND]
Alzheimer disease; Diagnosis [MeSH]
Polymorphism, Single nucleotide [MeSH]
Dementia [MeSH]
Clusterin [MeSH]
Biomarkers; Cerebrospinal fluid [MeSH]
Schlagwörter
Single-Nucleotide-Polymorphism; Late-Onset Alzheimer DementiaDDC-Sachgruppe
DDC 610 / Medicine & healthMetadata
Zur LanganzeigeZitiervorlage
Lange, Kitty (2019): Untersuchung der Relevanz von Clusterin im Liquor von Alzheimer-Patienten hinsichtlich der Verwendung als diagnostischer Biomarker. Open Access Repositorium der Universität Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-11761