Intraoperative 3-D-Bildgebung im Rahmen der Versorgung von Orbitawandfrakturen : vergleichende Volumenanalyse der Orbita prä-, intra- und postoperativ basierend auf computertomographischen Aufnahmen

Erstveröffentlichung
2018-12-17Authors
Teetz, Alexander
Referee
Wilde, FrankHoffmann, Thomas
Dissertation
Faculties
Medizinische FakultätInstitutions
Bundeswehrkrankenhaus Ulm (BWK)UKU. Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Abstract
Die Orbita ist eine knöcherne Struktur in einem komplexen Umfeld des Mittelgesichts. Bei Frakturen an den fragilen Wänden sind diese wieder adäquat mit Hilfe von Implantaten zu rekonstruieren. Als Standard wird die Computertomographie prä- und postoperativ im Rahmen der Diagnostik und Nachkontrolle einer Orbitafraktur eingesetzt. Es wird empfohlen, die postoperative Bildgebung so schnell wie möglich, jedoch am besten noch intra-operativ durchzuführen, um möglicherweise eine Fehlpositionierung von Orbitaimplantaten frühzeitig zu erkennen und unmittelbar eine Korrektur zu ermöglichen. Hierzu können sogenannte mobile 3-dimensionale Röntgengeräte (3-D-C-Bogen) eingesetzt werden Durch einen Vergleich zwischen postoperativer Computertomographie (CT) und intraoperativer 3-D-C-Bogen-Bildgebung sollte die Hypothese untermauert werden, dass die intraoperative Bildgebung mittels 3-D-C-Bogen für die Beurteilung des Rekonstruktionsergebnisses nach der Obitarekonstruktion ausreichend ist und auf eine postoperative CT-Bildgebung im Sinne der Strahlenhygiene verzichtet werden kann. Weiterhin sollten aus der Analyse der Kontrollgruppe sowie dem Vergleich zwischen den Orbitavolumina der gesunden und rekonstruierten Seite Rückschlüsse auf die Rekonstruktionsqualität im Sinne der Rekonstruktionsgenauigkeit in der Art abgeleitet werden, ob in der Studiengruppe die Volumina der rekonstruierten Seiten sich im Toleranzbereich der gesunden Seiten der Kontrollgruppe befanden. In die Studie wurden retrospektiv 20 Patienten eingeschlossen, welche in der Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm aufgrund einer unilateralen Orbitawandfraktur im Zeitraum von 2008 bis 2009 operiert wurden und im Rahmen ihrer Frakturversorgung eine präoperative CT-Bildgebung, eine intraoperative 3-D-C-Bogen-Bildgebung sowie eine postoperative CT-Bildgebung erhalten hatten. Zur Absicherung der Ergebnisse wurden die Orbitavolumina einer Kontrollgruppe über 10 Patienten (5 weiblich und 5 männlich) ohne Orbitafrakturen bestimmt, die aufgrund einer anderen Erkrankung als einer Mittelgesichtsfraktur eine computertomographische Untersuchung am Bundeswehrkrankenhaus Ulm erhalten hatten. Die Orbitavolumina wurden mit Hilfe der Software iPlan® CMF 3.0 der Firma BrainLAB AG (Feldkirchen, Deutschland) bestimmt. Zur statistischen Auswertung dienten der t-Test und das Box-Plot-Diagramm. Mit Hilfe des t-Tests konnten keine signifikanten Unterschiede beim Vergleich der intraoperativ mit dem 3-D-C-Bogen und der postoperativ mit dem Computertomographen bestimmten Orbitavolumina festgestellt werden. Daraus konnte geschlossen werden, dass die intraoperative Bildgebung mit dem 3-D-C-Bogen gleichwertig zu der postoperativen Bildgebung mit dem Computertomographen ist. Die Differenzen der Orbitavolumina aus rekonstruierter und gesunder Seite der Studiengruppe lagen im Toleranzbereich der Differenzen der Orbitavolumina aus linker und rechter Seite der Kontrollgruppe. Es konnte damit nachgewiesen werden, dass die Rekonstruktionsgenauigkeit der frakturierten Orbitae für die betrachtete Studiengruppe gegeben war. Diese Arbeit hatte zum Ergebnis, dass bei der operativen Rekonstruktion von Orbitafrakturen die intraoperative Bildgebung mit dem 3-D-C-Bogen für die Bewertung der Positionierung des Implantats und für die Beurteilung der rekonstruierten Orbita sehr gut geeignet ist. Eine Fehlpositionierung des Implantats kann unmittelbar korrigiert werden. Im Sinne der Reduktion der Strahlenbelastung des Patienten kann daher auf die postoperative Bildgebung mit dem Computertomographen verzichtet werden.
Date created
2017
Subject headings
[GND]: Augenhöhle | Implantat | Mittelgesichtsbruch[MeSH]: Orbital fractures; Diagnostic imaging | Orbit; Diagnostic imaging | Orbital fractures; Surgery | Orbit; Surgery | Orbital implants
[DDC subject group]: DDC 610 / Medicine & health
Metadata
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Please use this identifier to cite or link to this item: http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-10894
Teetz, Alexander (2018): Intraoperative 3-D-Bildgebung im Rahmen der Versorgung von Orbitawandfrakturen : vergleichende Volumenanalyse der Orbita prä-, intra- und postoperativ basierend auf computertomographischen Aufnahmen. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-10894
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